Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Reges Interesse an deutschen Speisefrühkartoffeln

30.05.2018 (AMI) – Nach einem gelungenen Saisonauftakt mit der Vermarktung von losschaligen Frühkartoffeln im 25 kg-Säcken wird nun der Blick auf das Geschäft mit Packware gerichtet, die in 14 Tagen startet. Spaniens Vorgaben werden dann entscheidend sein.

Der Vegetationsbeginn war in vielen Teilen Deutschlands etwas zu kühl und vor allem im Nordosten von viel Regen begleitetet. Dann hat die Natur mit hohen April- und Maitemperaturen für eine flotte Entwicklung der Kartoffelbestände gesorgt. Schon vor Pfingsten war in allen Frühkartoffelanbaugebieten ein erstes Angebot ab Hof oder für die Wochenmärkte am Start. Wie das Wetter drehte sich auch der Markt rechtzeitig. Im April lagen Frühkartoffeln aus Ägypten wie Blei in den Lägern und wurden für nur noch 35,00 bis 40,00 EUR/dt verkauft. Dann setzte im Mai plötzlich rege Nachfrage ein und es stellte sich heraus, dass die gelieferten Mengen – auch aus Israel – wohl kleiner als zunächst angenommen waren. Auch aus Italien oder von Zypern, woher Sackware für die Großmärkte stammt, blieb das Angebot kurz vor Pfingsten plötzlich klein.

In preislicher Hinsicht war der Saisonstart für hiesige Speisefrühkartoffeln relativ erfolgreich. An den städtischen Großmärkten galten je nach Herkunft Preise von franko 72,00 bis 80,00 EUR/dt, wovon in Baden-Württemberg eine Notierung von 25,00 bzw. 26,00 EUR/25 kg-Sack abgeleitet wurde. Die Pfalz notierte 72,00 EUR/dt für runde Sorten und 76,00 EUR/dt für Salatkartoffeln im 25 kg-Sack – letzteres galt auch in Niedersachsen – und im Rheinland gab es bis zu 80 EUR/dt. Alle Preise galten bis zu diesem Wochenende.

Kommende Woche wird die Anzahl der Anbieter und deren Erntemenge am Sackmarkt weiter steigen und die Preise unter Druck setzen. Der Wettbewerb an diesem „Nebenkriegsschauplatz“ dürfte aber nicht ganz so kräftig wie im Vorjahr sein. Spannender wird es für lose Ware zum Abpacken:

Während vor allem Ägypter bereits das Feld räumen, startet die Hauptphase des Verkaufs von Frühkartoffeln aus Spanien. Witterungsbedingt geht es etwas verspätet los und anbau-, ertrags- und qualitätsbedingt wird eine deutlich kleinere Menge als 2017 erwartet. Der Markt auf der Iberischen Halbinsel ist gut aufnahmefähig und bietet bisher hohe Preise. Franko Deutschland ging es aus Spanien vor einiger Zeit dann mit Preisen um die 63,00 EUR/dt los, was angesichts der Vorlagen aus Ägypten sehr viel war aber bis diese Woche behauptet wurde.

Im Südwesten wurden diese Woche schon viele Bestände reifegefördert. Mitte Juni wird es dann mit dem Verkauf festschaliger Frühkartoffeln losgehen. Sie werden zunächst vor allem Ägypter und frühe Spanier ablösen können. Preislich werden die Erzeugergemeinschaften an die Lieferungen aus Spanien anknüpfen.

Darüber, wie sich Absatz, Lieferdruck, Erträge, Qualitäten, Trockenheit usw. auswirken, berichtet die AMI ab dem 1. Juni 2018 in Markt Saison Frühkartoffeln. Dort wird auch die Preisentwicklung an Großmärkten, auf Erzeugerstufe und im Großhandel mit loser Ware aus hiesiger Erzeugung und dem Ausland festgehalten und die Prognose zum Markt fast täglich aktualisiert.

Wer längerfristig informiert sein will, nutzt unsere übrigen Angebote: Das ganze Jahr up to date online mit Markt aktuell Kartoffeln oder mit dem Bericht Markt Woche Kartoffeln.




Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Raps | Preise

Rapsanbieter halten alte Ernte zurück

16.03.2017 (AMI) – Der Rapsmarkt bleibt weiterhin ruhig, die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist für Ware der alten Ernte gleich Null, Raps der kommenden Ernte wird vereinzelt umgesetzt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt weiter im Aufwärtstrend

16.03.2017 (AMI) – Der Milchmarkt entwickelt sich Mitte März weiter zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis unverändert

15.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Das Aufkommen an schlachtreifen Tieren wird für die neue Woche mit 95 % beziffert. Der empfohlene Vereinigungspreis wurde wiederholt auf 1,57 EUR/kg festgesetzt.   Mehr

Deutschland | Getreide | Marktversorgung

Die neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2017

15.03.2017 (AMI) – Die Märkte für Getreide-, Ölsaaten-, Futtermittel- und Biokraftstoffe zeichneten sich 2016/17 durch unerwartete Engpässe aus, starke Währungsschwankungen und teils große Verunsicherung an den Rohstoffmärkten. Diese Entwicklungen werden anhand umfangreicher Daten in der AMI Markt Bilanz aufgezeigt, ausführliche Kommentare und AMI Markt Charts veranschaulichen die Zusammenhänge.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Erzeugerpreise für Bio-Milch zum Jahresauftakt gestiegen

14.03.2017 (AMI) – Zu Jahresbeginn haben die Preise für ökologisch erzeugte Milch erneut zugelegt. Damit hat sich der Anstieg der Bio-Milchpreise fortgesetzt, nachdem dieser Ende des vergangenen Jahres zwischenzeitlich zum Stillstand gekommen war. Vor allem Bio-Betriebe im Nordosten sowie im Westen der Republik konnten sich über teils deutliche Aufschläge freuen.   Mehr

Deutschland | Puten | Angebot

Trotz Vogelgrippe keine Verknappung beim Putenfleisch zu erwarten

10.03.2017 (AMI/MEG) – Die anhaltenden Ausbrüche der Vogelgrippe halten die Branche in Atem. Vielfach sind Putenfarmen von den aktuellen Ausbrüchen der Tierkrankheit betroffen. Seit Beginn des Geschehens im November 2016 mussten über eine halbe Mio. Puten notgetötet werden.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr