Europa | Zucker | Erzeugung

Ertragseinbußen verringern Zuckerproduktion

23.10.2018 (AMI) – In Deutschland wie auch in anderen großen EU-Produktionsländern dürfte 2018/19 weniger Zucker hergestellt werden als im Vorjahr. Trockenheit und Hitze beeinträchtigen vielerorts die Ertragsbildung. EU-weit dürften rund 9 % weniger Weißzucker produziert werden als in der zurückliegenden Kampagne.

Der heiße und trockene Sommer hat auch den Zuckerrüben in Deutschland zugesetzt. Bereits die Aussaat verlief nicht optimal, ein später Frühling sorgte für Verzögerungen bei den Feldarbeiten. Dem folgte dann zwar ein warmer Mai, schon ab Juni wurde es dann aber heiß und trocken und gerade im Nordosten Deutschlands blieben Regenfälle über Wochen aus. Das wird die Zuckerrübenerträge 2018/19 deutlich verringern. Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e.V. (WVZ) bezifferte die Rübenerträge in ihrer zweiten Ernte- und Erzeugungsschätzung 2018, die sie Mitte September veröffentlichte, nur noch auf 68,4 t/ha, das entspräche einem Rückgang von 18,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die etwas größere Anbaufläche und der gegenüber dem Vorjahr wohl höhere Zuckergehalt werden nicht verhindern können, dass die Weißzuckerproduktion unter Vorjahreswert sinkt. Rund 4,4 Mio. t dürften 2018/19 zusammenkommen, was 14,5 % weniger wären als im Vorjahr.

EU-28: Kräftige Produktionssteigerungen nach Quotenende

Die Zuckerproduktion in der EU-28 im Wirtschaftsjahr 2017/18, dem ersten Jahr ohne Quote, lag nach Einschätzung der EU-Kommission bei 21,14 Mio. t Weißzuckeräquivalent, was 25,6 % mehr als im Vorjahr waren. Die größten Teilmengen an der EU-Gesamtproduktion wurden wie üblich von folgenden Mitgliedstaaten gestellt: Frankreich (6,1 Mio. t), Deutschland (5,2 Mio. t), Polen (2,3 Mio. t), Vereinigtes Königreich (1,4 Mio. t) und Niederlande (1,3 Mio. t). Die produzierten Mengen übertrafen das Vorjahresergebnis damit wie folgt: Frankreich +47,5 %, Deutschland +44,7 %, Polen +18 %, Vereinigtes Königreich +48,7 % und Niederlande +51,9 %. Diese Ergebnisse sind auf Anbauflächenvergrößerungen für Zuckerrüben, teilweise aber auch auf Ertragssteigerungen zurückzuführen.

Wie geht es 2018/19 weiter?

Die vollständige Analyse mit den Schätzungen zur Entwicklung der EU-Zuckerproduktion im laufenden Wirtschaftsjahr steht Ihnen als Kunde von Markt aktuell Agribusiness zur Verfügung. Bleiben Sie am Ball und behalten Sie stets den Überblick über alle wichtigen Agrarmärkte.

Mit dem Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness stehen Ihnen regelmäßige Analysen und Bewertungen zu Vieh & Fleisch, Getreide, Ölsaaten und Milch sowie Beiträge zu Energie, Düngemitteln, Futtermitteln, Zucker und Währungsrelationen zur Verfügung. Profitieren auch Sie vom Expertenwissen der AMI. Hier geht es zum Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Knacken die Erzeugerpreise für Milch die 40 Cent-Marke?

08.03.2017 (AMI) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 7. März 2017 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Handel

Wirbelt die neue US-Regierung den globalen Fleischhandel durcheinander?

03.03.2017 (AMI) – Innerhalb kürzester Zeit hat der neue US-Präsident Trump viele Menschen weltweit verunsichert. Auch bei den Verantwortlichen in den Konzernspitzen wachsen Zweifel. Welche Auswirkungen können damit für den Fleischhandel Deutschlands und der EU sowie die Verschiebung der globalen Handelsströme verbunden sein?   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Getreidemarkt wieder fest

02.03.2017 (AMI) – Zum Wochenanfang verdarben Preisschwächen an den Terminmärkten für Getreide die Stimmung der Erzeuger. Inzwischen hat sich der Markt aber gefangen und die Preise im Tagesgeschäft behaupten sich gegenüber der Vorwoche gut.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchmarkt weitgehend impulslos

02.03.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nimmt saisonal zu, im Zuge der milden Witterung war dies zuletzt stärker der Fall als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Sojaschrotpreise geben entlang schwächerer US-Notierungen nach

01.03.2017 (AMI) – Bei ruhigem Handelsverlauf orientierten sich die Sojaschrotpreise in Deutschland vor allem an den Entwicklungen an der Chicagoer Börse. Hier gaben die Sojanotierungen im Wochenverlauf deutlich nach, belastet durch Rekordernteaussichten in Südamerika, und erzeugten Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis auf 1,54 EUR/kg erhöht

01.03.2017 (AMI) –Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr