Reizloser Brotgetreidemarkt
Es tut sich wenig am deutschen Getreidemarkt. Zwar keimte Verkaufsinteresse auf, aber die Unterhandlungen führten selten zum Abschluss. So setzt sich die Umsatzlosigkeit vom prompten Bedarfsgeschäft, über Terminlieferungen bis hin zu ex-Ernte-Kontrakten fort. Die geringen Preisveränderungen und kaum höhere Gebote als in der Vorwoche ließen Erzeuger ihre Verkaufsideen zurückschrauben. Sie setzen weiterhin auf steigende Nachfrage und infolgedessen feste Preise im Frühjahr, wenn möglicherweise der Exportmotor anspringt. Die geringen Lagerbestände lassen sowieso nicht mehr allzu umfangeiche Einzelgeschäfte zu.
Auf der anderen Seite sind die Mühlen gut gedeckt bei gleichzeitig mangelndem Mehlgeschäft, so dass sie wenig gezwungen sind, ihre bisherige Rohstoffkalkulation neu zu überdenken. Schnelles Geschäft auf vorderen Terminen wird ebenfalls vermieden, denn noch sind die Transportkosten hoch. Der umsatzschwache Inlandsmarkt und die aktuell geringen Exportchancen bieten dem Getreidemarkt wenig Diskussionspotenzial.
Marktteilnehmer blicken auf die Terminmärkte und erhoffen sich den einen oder anderen Anstoß für neue Ideen, aber auch von dort kommt wenig. In Paris ging es zwei Schritte zurück, ein Sprung nach vorne, zwei Schritte zurück, Gewinn und Verlust haben sich im Wochenverlauf kompensiert. Der Frontermin blieb mit 201 EUR/t naher der Vorwochenlinie.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien