Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Sorge um Ernte bremst Vermarktung

05.06.2020 (AMI) – Der ungünstige Vegetationsverlauf und die absehbaren Schäden in den Feldbeständen stoppen die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger, aber auch die Käufer üben sich in Zurückhaltung.

Das Thema Trockenheit hat die Getreidemärkte fest im Griff und bleibt beherrschendes Thema. Die Feldbestände präsentieren sich auch in diesem Jahr wieder äußerst heterogen je nach Standort, Bodenart und Niederschlagsmenge. Ausländische Medien sprechen bereits vom 3. Dürresommer in Deutschland und Analysten nehmen ihre Ertragsprognosen stetig zurück. Die Schäden in den Kulturen sind teils so stark, dass die angekündigten Regenfälle nur noch das Schlimmste verhindern können, teils ist es auch bereits zu spät. Insbesondere auf den leichten Standorten wird von der Gefahr notreifen Getreides auf den Feldern berichtet und in den traditionellen Trockenregionen wird Getreide bereits als Ganzpflanze gehäckselt und siliert. Das musste mit frostgeschädigter Wintergerste vereinzelt auch schon gemacht werden.

Der Braugerstenmarkt schwankt zwischen Resignation und Hoffnung. Die verbesserten Aussichten für den Malzexport könnten demnächst belebende Impulse auf dem Braugerstenmarkt bringen und möglicherweise für eine Teilkompensation des Corona-bedingten Nachfrageeinbruches sorgen. Momentan sind in Niedersachsen Kontraktpreise für Sommerbraugerste um 190 EUR/t franko, ex Ernte im Gespräch, in Rheinland-Pfalz bis 170 EUR/t frei Lager. Aber noch ist das Geschäft mit Braugerste komplett am Boden, die Preise für alterntige Partien haben ihren Abwärtstrend beendet und sich auf 162 EUR/t frei Erfasserlager stabilisiert. Dies niedrige Niveau wurde in den vergangenen 10 Jahren nur zweimal erreicht – 2010 und 2016. Die Großhandelspreise haben in der aktuellen Woche erneut nachgegeben und liegen jetzt bei 213 EUR/t franko Oberrhein, die Geldkurse liegen 4 EUR/t darunter.

Sie wollen mehr erfahren?

Die vollständige Marktlage finden Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Getreide, der Sie wöchentlich mit allen wichtigen Informationen rund um die Brot- und Futtergetreidemärkte im In- und Ausland versorgt. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann nutzen Sie unsere Bestellmöglichkeiten im Shop.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Marktprognose

Reichliche Niederschläge reduzieren Areal der Winterungen

15.04.2024 (AMI) – Der EU-Branchenverband Coceral erwartet im März 24 für die EU-27 eine Getreideernte 2024 von insgesamt 275,2 Mio. t.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Erste Hürden gegenüber ukrainischen Importen

15.04.2024 (AMI) – Die Verhandlungsführer des Ratsvorsitzes und des Europäischen Parlaments haben sich vorläufig darauf geeinigt, die Aussetzung der Einfuhrzölle und -kontingente für ukrainische Ausfuhren in die EU um ein weiteres Jahr bis zum 05.06.2025 zu verlängern.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Welt | Rohmilch | Angebot

2024: Leicht erhöhtes Angebot erwartet

12.04.2024 (AMI) – Für 2024 wird am globalen Milchmarkt mit einem stagnierenden bis leicht erhöhten Milchaufkommen gerechnet. Der internationale Bedarf, vor allem aus China, schwächelt hingegen weiter. Auch im Hinblick auf die globalen Krisenherde wird sich der Milchmarkt 2024 einigen Herausforderungen stellen müssen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt

11.04.2024 (AMI) – Große Importeure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten hielten sich aufgrund des Fastenmonats Ramadan vom Markt fern. Unterdessen stützten mögliche Ausfuhrbeschränkungen Russlands die Notierungen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise mit leichtem Plus

11.04.2024 (AMI) – Beim ersten GlobalDairyTrade-Tender des Monats April zogen die Preise in Neuseeland überwiegend an.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Buttermärkte zeigen sich uneinheitlich

11.04.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter war je nach Absatzkanal unterschiedlich bei stabilen Preisen. Bei Blockbutter zeigte sich dagegen erneut eine leichte Belebung, dies führte zu steigenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland gesunken

11.04.2024 (AMI/MEG) – Die deutsche Eierproduktion sank im vergangenen Jahr um gut 1 % unter das Vorjahresniveau. Die Importe von Konsumeiern bezifferten sich 2023 auf 7,65 Mrd. Eier, das waren 6,2 % mehr als 2022.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr