Deutschland | Rohmilch | Angebot

Knappes Rohstoffangebot führt zu höheren Preisen

11.02.2021 (AMI) – Trotz steigender Anlieferungsmengen, erfassten die deutschen Molkereien nach wie vor weniger Milch als ein Jahr zuvor. Rohmilch und Konzentraten waren, bei einem gleichzeitig geringeren Angebot, gesucht und der Preisanstieg setzte sich fort.

Der für diese Jahreszeit typische Anstieg des Rohstoffaufkommens in Deutschland setzte sich fort. Jedoch bewegte sich die angediente Milchmenge nach wie vor unter der Vorjahreslinie.
Der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge standen den deutschen Molkereien in der 4. Kalenderwoche gegenüber der Vorwoche 0,7 % mehr Rohstoff zur Verfügung. Der Rückstand zum Vorjahr verringerte sich dabei leicht auf 1,7 %.

Eine Entspannung der Lage ist vorerst nicht in Sicht. Zum einen dürften sich die extrem niedrigen Temperaturen dämpfend auf die Milchproduktion auswirken. Zudem behinderten Eis und Schnee regional das Einsammeln der Milch.

Weiterer Preisanstieg bei Rohmilch und Konzentraten

Das gedämpfte Milchaufkommen hat zu einem geringeren Rohstoffangebot geführt. Dem standen umfangreiche Absätze über den Lebensmitteleinzelhandel und eine rege Nachfrage nach Industrieware gegenüber. Obwohl im Zuge der deutlich befestigten Preise nur das Notwendigste an Rohstoff gekauft wurde, fiel die Nachfrage umfangreicher aus als das Angebot. Auch Unternehmen, die sonst üblicherweise als Anbieter agierten, waren knapp und mussten Ware zukaufen. Durch das Rohstoff-Defizit legten die Preise für Fett und Eiweiß in der zweiten Februarwoche weiter zu.

Zuletzt haben die internationalen Marktentwicklungen zusätzlich für Impulse gesorgt. Beim letzten GlobalDairyTrade-Tender in Neuseeland hat sich gezeigt, dass angebotsseitig vorerst keine Entspannung zu erwarten ist. Das hat zu mehr kurzfristiger Nachfrage nach Blockbutter geführt, wodurch auch Milchfett vermehrt gesucht war. Bei gleichzeitig festeren Butterpreisen zogen die Forderungen für Sahne nochmals deutlich an. Auch bei Magermilchkonzentrat nahm die Nachfrage bei umfangreichem Absatz und erhöhten Erlösmöglichkeiten für Magermilchpulver zu, zumal hier auch noch nicht aller Bedarf gedeckt zu sein scheint, insbesondere bei den Händlern. Bei knappem Angebot legten die Preise weiter zu. Flüssige Magermilch wurde hingegen zu weitgehend unveränderten Konditionen gehandelt. Das Angebot fiel zwar begrenzt aus, es war aber nicht viel Ware gesucht, wodurch sich der Markt relativ ausgeglichen darstellte.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Außenhandel

Erste Hürden gegenüber ukrainischen Importen

15.04.2024 (AMI) – Die Verhandlungsführer des Ratsvorsitzes und des Europäischen Parlaments haben sich vorläufig darauf geeinigt, die Aussetzung der Einfuhrzölle und -kontingente für ukrainische Ausfuhren in die EU um ein weiteres Jahr bis zum 05.06.2025 zu verlängern.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Welt | Rohmilch | Angebot

2024: Leicht erhöhtes Angebot erwartet

12.04.2024 (AMI) – Für 2024 wird am globalen Milchmarkt mit einem stagnierenden bis leicht erhöhten Milchaufkommen gerechnet. Der internationale Bedarf, vor allem aus China, schwächelt hingegen weiter. Auch im Hinblick auf die globalen Krisenherde wird sich der Milchmarkt 2024 einigen Herausforderungen stellen müssen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt

11.04.2024 (AMI) – Große Importeure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten hielten sich aufgrund des Fastenmonats Ramadan vom Markt fern. Unterdessen stützten mögliche Ausfuhrbeschränkungen Russlands die Notierungen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise mit leichtem Plus

11.04.2024 (AMI) – Beim ersten GlobalDairyTrade-Tender des Monats April zogen die Preise in Neuseeland überwiegend an.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Buttermärkte zeigen sich uneinheitlich

11.04.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter war je nach Absatzkanal unterschiedlich bei stabilen Preisen. Bei Blockbutter zeigte sich dagegen erneut eine leichte Belebung, dies führte zu steigenden Preisen.   Mehr

Deutschland | Eier | Marktversorgung

Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland gesunken

11.04.2024 (AMI/MEG) – Die deutsche Eierproduktion sank im vergangenen Jahr um gut 1 % unter das Vorjahresniveau. Die Importe von Konsumeiern bezifferten sich 2023 auf 7,65 Mrd. Eier, das waren 6,2 % mehr als 2022.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Weiterhin keine Preisänderung beim Schlachtschweinepreis

10.04.2024 (AMI) – Die Überhänge nach den Ostertagen sind mittlerweile größtenteils verarbeitet. Die als durchschnittlich eingestuften Angebotsmengen werden als passend für die stetige Nachfrage eingestuft.   Mehr