Deutschland | Frische Lebensmittel | Aktionspreise

Nachfrage nach Fleischalternativen steigt im Veganuary über Vorjahresniveau

25.01.2024 (AMI) – Der Veganuary steigert jedes Jahr die Einkaufsmengen von veganen und vegetarischen Produkten im Lebensmitteleinzelhandel im Januar. Laut einer AMI-Analyse auf Basis von GfK-Daten lagen die Einkaufsmengen im Januar 2023 bei Fleischalternativen 36 % und bei pflanzlichen Getränken 18 % über der durchschnittlichen monatlichen Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten im Jahr 2023.

Um die Bekanntheit dieser Produkte zu fördern, gibt es seit einigen Jahren den sogenannte Veganuary. Während des Monats Januar animieren diverse Organisationen und Unternehmen dazu, sich vegan bzw. vegetarisch zu ernähren. Auch der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) folgt diesem Trend, indem er vegane Produkte im Januar stärker bewirbt als in den restlichen Monaten und vermehrt Aktionen für diese Produktpalette durchführt. Dabei werden diese Produkte in den Werbeprospekten vieler Supermärkte meist gebündelt auf mehreren Seiten beworben und nicht als einzelne Aktionen im Prospekt verteilt. Zusätzlich zu den Aktionen erläutern einige Märkte die Vorteile veganer Artikel gegenüber Fleisch- und Milchprodukten. In den ersten vier Januarwochen warben einige Märkte, z. B. Kaufland, für die Nachhaltigkeit veganer Produkte, während andere Märkten wie z. B. Netto Marken-Discount, Nachhaltigkeitsexperten zu den Vorteilen einer fleischlosen Ernährung für die Umwelt zitieren. ALDI Süd weist in Infokästen auf sein vielfältiges veganes Sortiment hin, das auch außerhalb des Veganuarys erhältlich ist. REWE und Penny verwenden zur besseren Wiedererkennung eine einheitliche Farbpalette für ihre veganen Handelsmarkenprodukte.

Weniger Aktionen als 2023

Laut der AMI Aktionspreise im LEH ist die Anzahl der Aktionen für vegane Produkte im LEH in den ersten vier Wochen 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt leicht um 4,2 % zurückgegangen. Gleichzeitig gab es 14 Aktionen weniger als in den ersten vier Wochen 2022, aber dafür 116 mehr als 2021. Insgesamt ist die Anzahl der Aktionen auf das Jahr betrachtet seit einigen Jahren steigend. Mit Ausnahme von 2023 gibt es im Veganaury meist mehr Aktionen für Fleischalternativen als für pflanzliche Getränke. Mit Blick auf die einzelnen Märkte schalteten der Vollsortimenter EDEKA und die Discounter LIDL und ALDI weniger Aktionen in den ersten vier Januarwochen 2024 als im vergangenen Jahr. Stark zugelegt hat dagegen Netto Marken-Discount, der in den ersten vier Januarwochen doppelt so oft vegane Produkte bewarb. Kaufland verdreifachte sogar seine Werbeintensität im gleichen Zeitraum.

Auf Basis des AMI Verbraucherpreisspiegels können vorläufige Käuferreichweiten berechnet werden. Die Käuferreichweite gibt an, wie viele von 100 Haushalten innerhalb einer Kalenderwoche konventionelle Fleisch- und Milchalternativen kaufen. Somit kann die Käuferreichweite als Indikator für die Nachfrageentwicklung herangezogen werden. In diesem Fall zeigt sie deutlich die nachfragesteigernde Wirkung des Veganuarys. Wie im Januar 2023 ist auch in diesem Jahr die Nachfrage nach Fleisch- und Milchalternativen in den ersten drei Januarwochen gegenüber Dezember gestiegen, bei beiden Produktsegmenten um mehr als ein Drittel. Die Käuferreichweiten deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach konventionellen Fleischalternativen im Januar 2024 über und bei konventionellen Milchalternativen auf dem Vorjahresniveau liegen wird.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Camille Amling
Produktmanagerin Verbraucherforschung
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine: Flächenplus bei Raps und Soja

22.04.2024 (AMI) – Sowohl die Anbaufläche für Raps als auch für Soja dürfte zur Ernte 2024 ausgedehnt werden.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Fester Dollar kompensiert Kursminus

18.04.2024 (AMI) – Ungünstige Bedingungen in den südamerikanischen Maisanbaugebieten können die Kurse nicht stützen, denn die Prognosen zu den Ernten sind widersprüchlich. Weizen verliert angesichts des festen US-Dollars sowie umfangreicher US-Vorräte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Preisentwicklung

18.04.2024 (AMI) – Den Höchstpreisen im Jahr 2022 folgte Anfang 2023 zunächst eine Preiskorrektur. Eine Erholung ließ lange auf sich warten.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Käse ausgeglichen

18.04.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse zogen Mitte des Monats leicht an. Dabei hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Dies führte zu stabilen Preisen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Druck der Schlachtunternehmen nimmt zu

17.04.2024 (AMI) – Wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt mehrheitlich als ausgeglichen eingestuft. Regional sind die Mengen etwas zu umfangreich, teilweise drosseln die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten und erhöhen den Druck.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Leichte Ausweitung der Erzeugung von Rindfleisch erwartet

17.04.2024 (AMI) – Besonders im Jahr 2022 war eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge 2023 und in der Schätzung für das laufende Jahr deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.   Mehr

Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Leicht rückläufige Schweinefleischproduktion erwartet

17.04.2024 (AMI) – Das Aufkommen an Schlachtschweinen dürfte auch im Jahr 2024 sinken. Entsprechend wird bei der Erzeugung von Schweinefleisch eine erneute Verringerung prognostiziert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Schwacher Euro stützt Raps

17.04.2024 (AMI) – Während die Befürchtungen um eine noch kleinere EU-Rapsernte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen kaum Kurswirkung erzielen, stützt der sehr schwache Eurokurs.   Mehr