Welt | Soja | Ernte

Drastischer Rückgang der Sojaernte in Uruguay

23.05.2018 (AMI) – Die zuerst zu trockene und in den vergangenen Wochen zu feuchte Witterung in Südamerika beeinträchtigt nicht nur die argentinische Sojaernte, sondern macht auch den Sojabeständen in Uruguay und Paraguay zu schaffen.

Die ungünstigen Vegetationsbedingungen der vergangenen Monate in weiten Teilen Argentiniens haben nicht nur dort die Sojabohnenernte 2017/18 um über 30 % auf rund 36 mio. t dezimiert, auch in Uruguay wurde die Ernteprognose kräftig reduziert. Während die Trockenheit von Januar bis März 2018 die ertragsentscheidende Entwicklungsphase der Schotenfüllung negativ beeinträchtigt hat, haben heftige Niederschläge in den vergangenen zwei Monaten die Ernte massiv verzögert und dadurch die Qualität der Sojabohnen deutlich geschmälert. Das uruguayische Landwirtschaftsministerium prognostiziert eine Sojaernte 2017/18 von mittlerweile nur noch 1,3 Mio. t und damit 61 % unter Vorjahresniveau. Die durchschnittlichen Erträge werden demnach auf 12,4 dt/ha geschätzt, rund 59 % unter dem Wert der zurückliegenden Saison.

Im benachbarten Paraguay dürfte die Sojabohnenernte 2017/18 ebenfalls nicht an das Niveau des Vorjahres heranreichen. Hier wurden besonders die Safrinha-Sojabohnen, die mit einer kurzen Vegetationszeit als zweite Sojapflanzung im Wirtschaftsjahr angebaut wird, von den ungünstigen Witterungsbedingungen beeinträchtigt. Viele Erzeuger schätzen die Ertragsausfälle in Safrinha-Beständen auf 30-40 %, teilweise sogar noch höher. Mit 0,5 Mio. ha macht der Safrinha-Sojabohnenanbau im Vergleich zu der gesamten Sojaanbaufläche von 3,4 Mio. ha allerdings nur einen kleinen Anteil aus. Wie groß die Ertragseinbußen letztendlich ausfallen, lässt sich derzeit allerdings noch nicht sicher sagen: Schätzungen gehen aktuell von einem Rückgang der Sojaerzeugung 2017/18 zwischen 300.000 und 500.000 t aus. Das USDA hatte die Gesamterzeugung in Paraguay zuletzt auf 10 Mio. t beziffert.

Sie möchten mehr darüber erfahren, was am internationalen Ölsaatenmarkt passiert? Weitere Analysen, Marktlagen und Preise finden Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Ölsaaten. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht’s

Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinemast bleibt wirtschaftlich

24.04.2024 (AMI) – Die Schlachterlöse für Schweine haben sich im April auf dem zuvor erreichten hohen Preisniveau stabilisiert. Damit ist für die Mäster bei einer fast unveränderten Kostenstruktur ein auskömmliches Einkommen in der Schweinemast erreichbar.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Nachfrage

Langsamerer Rückgang beim Fleischverzehr erwartet

24.04.2024 (AMI) – Bereits seit dem Jahr 2018 fällt der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch Jahr für Jahr. Allerdings wird in der Schätzung für das aktuelle Jahr von einer geringeren Abnahme ausgegangen.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine: Flächenplus bei Raps und Soja

22.04.2024 (AMI) – Sowohl die Anbaufläche für Raps als auch für Soja dürfte zur Ernte 2024 ausgedehnt werden.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Fester Dollar kompensiert Kursminus

18.04.2024 (AMI) – Ungünstige Bedingungen in den südamerikanischen Maisanbaugebieten können die Kurse nicht stützen, denn die Prognosen zu den Ernten sind widersprüchlich. Weizen verliert angesichts des festen US-Dollars sowie umfangreicher US-Vorräte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Preisentwicklung

18.04.2024 (AMI) – Den Höchstpreisen im Jahr 2022 folgte Anfang 2023 zunächst eine Preiskorrektur. Eine Erholung ließ lange auf sich warten.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Käse ausgeglichen

18.04.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse zogen Mitte des Monats leicht an. Dabei hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Dies führte zu stabilen Preisen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Druck der Schlachtunternehmen nimmt zu

17.04.2024 (AMI) – Wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt mehrheitlich als ausgeglichen eingestuft. Regional sind die Mengen etwas zu umfangreich, teilweise drosseln die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten und erhöhen den Druck.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Leichte Ausweitung der Erzeugung von Rindfleisch erwartet

17.04.2024 (AMI) – Besonders im Jahr 2022 war eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge 2023 und in der Schätzung für das laufende Jahr deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.   Mehr