Welt | Zucker | Marktversorgung

Zuckerpreise schwanken

05.04.2017 (AMI) – Am Weltmarkt wird 2017/18 wieder ein Produktionsüberschuss erwartet. Das Verhältnis von globalen Beständen zum Verbrauch stützt den Preis, da die Vorräte relativ klein sind. In der EU startet die Zuckerrübenproduktion unter sehr günstigen Witterungsbedingungen.

Zwei Jahre in Folge von 2015/16 bis 2016/17 wurde global weniger Zucker produziert als verbraucht. Die Vorräte schrumpften und die Preise stiegen. Ende 2016 war dann der Zenit der Preisentwicklung erreicht, da viele Analysten für 2017/18 eine steigende Zuckerproduktion in der Welt ankündigten. Sie erwarten mehr aus der EU und aus dem asiatischen Raum, vor allem aus Indien. Der Zuwachs könnte stärker sein als der ebenfalls steigende Verbrauch und zu neuerlichen Bestandsaufstockungen führen. Die für das kommende Jahr gezeichneten Szenarien drückten die Preise am Weltmarkt bis in den Februar 2017 nach unten. Seit Januar halten allerdings längst nicht mehr alle Marktexperten an dem Überschussszenarium fest. Die Bullen am Markt verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wetterphänomen El Nino in Australien und Asien zu gravierenden Dürreperioden in diesem Sommer führen könnte. Außerdem wurde während der Niedrigpreisphase weniger in die Zuckerherstellung investiert, was den Produktionszuwachs deckelt. Die Preise zogen wieder an.

Der weitere Marktverlauf wird wohl im Spannungsfeld von einerseits größeren Anbauflächen in einigen entscheidenden Regionen der Welt und andererseits ungewissen Zuckererträgen bleiben. Damit wird der Markt weder ein Käufer- noch ein Verkäufermarkt, sondern das, was gerne als Wettermarkt bezeichnet wird. Jüngste Ankündigungen aus Indien, dass mit den bisherigen Niederschlägen die Produktion auf jeden Fall steigen wird, haben die Zuckerpreise wieder in den Keller getrieben. Im März haben die Kurse am Weltmarkt sogar das niedrige Dezember 2016-Niveau unterschritten. Die EU könnte im weiteren Verlauf auch für Preisdruck sorgen. Es werden je nach Region Zuwächse bei der Fläche von bis zu 20 % erwartet. Seit Mitte März erfolgt die Aussaat in Mittel- und Westeuropa unter sehr günstigen Witterungsbedingungen. So tief wie 2015 werden die Preise aber wohl trotzdem nicht sinken, da weiterhin das Verhältnis der Zuckerbestände zum Gesamtverbrauch ein gutes Argument der Bullen ist. Es gibt vergleichsweise kleine Vorräte.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis erneut unverändert

03.04.2024 (AMI) – Trotz der kürzeren Schlachtwochen um Ostern halten sich die Überhänge an Schlachtschweinen in engen Grenzen, nur vereinzelt ist das Angebot etwas zu groß. Von Seiten einiger Schlachtunternehmen wird allerdings Druck ausgeübt, teilweise werden auch die Mengen gekürzt.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse auf Wochensicht schwächer

03.04.2024 (AMI) – Die erste Schätzung der EU-Kommission über die EU-Ölsaatenbilanz 2024/25 zog die Kurse jüngst wieder nach oben. Die EU-Rapsernte dürfte demnach geringer als in der laufenden Saison ausfallen.   Mehr

Deutschland | Geflügel | Erzeugung

Geflügelproduktion in Deutschland leicht ausgeweitet

03.04.2024 (AMI/MEG) – Nachdem die Geflügelfleischproduktion in Deutschland zu Jahresbeginn 2023 die Vorjahreswerte 2022 noch leicht verfehlte, stabilisierte sich die Produktion zur Jahresmitte hin. In den ersten sechs Monaten wurden mit 770.918 t Geflügelfleisch noch 0,1 % weniger erzeugt als von Januar bis Juni 2022.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Rapserzeugung 2024/25 verfehlt Vorjahresergebnis

02.04.2024 (AMI) – Im Zuge seines jüngsten monatlichen Berichts veröffentlicht der Internationale Getreiderat seine erste Schätzung zur globalen Versorgungsbilanz mit Raps im kommenden Wirtschaftsjahr.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

02.04.2024 (AMI) – Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps und damit so viel wie seit 2020 nicht mehr.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise 2023: Zweithöchstes Ergebnis

28.03.2024 (AMI) – Die Preise für konventionell erzeugte Milch sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Dennoch wurde ein Ergebnis jenseits der 40-Cent-Marke erzielt.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen zwischenzeitlich auf 1-Monatshoch

28.03.2024 (AMI) – Meldungen aus der Schwarzmeerregion ließen die Kurse ein Zwischenhoch erreichen, das allerdings nicht gehalten werden konnte.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Einsetzende Stabilisierung an den Pulvermärkten

28.03.2024 (AMI) – Die Abwärtsbewegung, die in den vergangenen Wochen die Märkte für Milch- und Molkenpulver bestimmte, ist in der Osterwoche zum Stillstand gekommen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität und Molkenpulver wurden etwas niedriger notiert, die Notierungen für Vollmilchpulver und Magermilchpulver in Futtermittelqualität scheinen ihren Boden gefunden zu haben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

27.03.2024 (AMI) – In den vergangenen Jahren wurden immer weniger Schweine nach Deutschland importiert. Dieser Trend hat sich im Jahr 2023 gedreht und die Einfuhren von Schweinen in unser Land steigen nun wieder.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Globaler Anstieg der Erzeugung von Hähnchenfleisch erwartet

27.03.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 wird in der aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums eine Erhöhung der weltweiten Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert.   Mehr