Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen 6 % unter Vorwochenlinie

23.06.2022 (AMI) – Der Erntebeginn auf beiden Seiten des Atlantiks sowie die Angst vor einer wirtschaftlichen Rezession setzte die Weizenkurse unter Druck und bedingten einen deutlichen Rückgang.

Die Pariser Weizennotierungen änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und gaben kräftig nach. So schloss der Fronttermin September 22 am 22.06.2022 bei 370,50 EUR/t und damit 22,25 EUR/t oder 6 % unter dem Niveau der vergangenen Woche. Damit erreichen die Notierungen den tiefsten Stand seit Anfang April 22. Auch der Folgetermin März 22 verlor binnen fünf Börsentagen 28 EUR/t und schloss am 22.06.2022 bei 358,75 EUR/t.

Unter Druck gerieten die Kurse dabei durch den frühen Erntebeginn in Russland, Europa und den Vereinigten Staaten. Somit dürfte sich das globale Angebot saisontypisch vergrößern. Die aus Frankreich gemeldeten Erträge sind dabei jedoch stark von Heterogenität geprägt. Die einsetzenden Niederschläge und niedrigere Temperaturen milderten indes den Trockenstress der Kulturen. Nach jüngsten Angaben kam die Hitzewelle der vergangenen Wochen zu einem Zeitpunkt, zu dem die Entwicklung der Weizenbestände bereits weit fortgeschritten war. Damit dürften die hohen Temperaturen das zu erzielende Ertragspotenzial nicht allzu geschmälert haben. Auch die Angst vor einer wirtschaftlichen Rezession, welche mittelfristig die globale Nachfrage dämpfen würden, belastete die Notierungen. Ein fester Eurokurs übte zusätzlichen Druck aus, da dieser die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Indes soll Algerien Berichten zufolge etwa 600.000 t Weizen aus optionalen Herkünften gekauft haben. Tunesien veröffentlichte eine Ausschreibung für 75.000 t Weizen und 50.000 t Gerste veröffentlicht.

Einen deutlichen Rückgang verzeichnen auch die Pariser Maisnotierungen. Mit 323,50 EUR/t schloss der Fronttermin August 22 am 22.06.2022 rund 11,50 EUR/t unter dem Niveau der vergangenen Woche. Die in Westeuropa einsetzenden Niederschläge und mildere Temperaturen begünstigen die Entwicklung der Maiskulturen und bedingten den Rückgang.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!



Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis erneut unverändert

03.04.2024 (AMI) – Trotz der kürzeren Schlachtwochen um Ostern halten sich die Überhänge an Schlachtschweinen in engen Grenzen, nur vereinzelt ist das Angebot etwas zu groß. Von Seiten einiger Schlachtunternehmen wird allerdings Druck ausgeübt, teilweise werden auch die Mengen gekürzt.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse auf Wochensicht schwächer

03.04.2024 (AMI) – Die erste Schätzung der EU-Kommission über die EU-Ölsaatenbilanz 2024/25 zog die Kurse jüngst wieder nach oben. Die EU-Rapsernte dürfte demnach geringer als in der laufenden Saison ausfallen.   Mehr

Deutschland | Geflügel | Erzeugung

Geflügelproduktion in Deutschland leicht ausgeweitet

03.04.2024 (AMI/MEG) – Nachdem die Geflügelfleischproduktion in Deutschland zu Jahresbeginn 2023 die Vorjahreswerte 2022 noch leicht verfehlte, stabilisierte sich die Produktion zur Jahresmitte hin. In den ersten sechs Monaten wurden mit 770.918 t Geflügelfleisch noch 0,1 % weniger erzeugt als von Januar bis Juni 2022.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Rapserzeugung 2024/25 verfehlt Vorjahresergebnis

02.04.2024 (AMI) – Im Zuge seines jüngsten monatlichen Berichts veröffentlicht der Internationale Getreiderat seine erste Schätzung zur globalen Versorgungsbilanz mit Raps im kommenden Wirtschaftsjahr.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

02.04.2024 (AMI) – Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps und damit so viel wie seit 2020 nicht mehr.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise 2023: Zweithöchstes Ergebnis

28.03.2024 (AMI) – Die Preise für konventionell erzeugte Milch sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Dennoch wurde ein Ergebnis jenseits der 40-Cent-Marke erzielt.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen zwischenzeitlich auf 1-Monatshoch

28.03.2024 (AMI) – Meldungen aus der Schwarzmeerregion ließen die Kurse ein Zwischenhoch erreichen, das allerdings nicht gehalten werden konnte.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Einsetzende Stabilisierung an den Pulvermärkten

28.03.2024 (AMI) – Die Abwärtsbewegung, die in den vergangenen Wochen die Märkte für Milch- und Molkenpulver bestimmte, ist in der Osterwoche zum Stillstand gekommen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität und Molkenpulver wurden etwas niedriger notiert, die Notierungen für Vollmilchpulver und Magermilchpulver in Futtermittelqualität scheinen ihren Boden gefunden zu haben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

27.03.2024 (AMI) – In den vergangenen Jahren wurden immer weniger Schweine nach Deutschland importiert. Dieser Trend hat sich im Jahr 2023 gedreht und die Einfuhren von Schweinen in unser Land steigen nun wieder.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Globaler Anstieg der Erzeugung von Hähnchenfleisch erwartet

27.03.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 wird in der aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums eine Erhöhung der weltweiten Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert.   Mehr