Deutschland | Käse | Angebot

Käsepreise ziehen weiter an

25.06.2020 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse war Ende Juni von einer regen Nachfrage gekennzeichnet. Dabei wurde insbesondere aus dem GV-Bereich und dem Food-Service die Ware umfangreich abgerufen. Aber auch im Export zeigten sich teils Impulse. Bei einer gleichzeitig gedrosselten Produktion fielen die Bestände in den Reifelagern damit nicht mehr so umfangreich aus. Dies führte zu einer Befestigung der Preise.

Der Markt für Schnittkäse war im Juni von festeren Preistendenzen gekennzeichnet. Ausschlaggebend hierfür war die belebte Nachfrage, die auf ein reduziertes Angebot traf. Als Reaktion auf die im Zuge der Corona-Pandemie weggebrochenen Absatzmengen, die im April und Mai einen Angebotsüberhang und starke Preisrückgänge ausgelöst hatten, drosselten die Hersteller die Produktion. Die Lockerung der Einschränkungen zur Corona-Eindämmung setzte jedoch durch den anlaufenden Geschäftsbetrieb in Hotels, Restaurants und im Catering zusätzlichen Bedarf frei. Vor dem Hintergrund der saisonal abnehmenden Milchmengen konnte die Produktion nicht entsprechend hochgefahren werden, wodurch die Nachfrage umfangreicher ausfiel als das Angebot. Die Folge waren anziehende Preise für Schnittkäse. Die Hersteller berichteten von einem anhaltend hohen Warenausgang, der teils weiterhin über ihren Erwartungen lag. Dies lag vorrangig an der regen Nachfrage aus dem GV-Bereich und dem Food-Service durch die Sogwirkung des anlaufenden Betriebes in Hotels, Restaurants und im Catering sowie des lebhaften Außer-Haus-Verkaufes. Im europäischen Umfeld zeigten sich durch die Lockerungen der Corona-Einschränkungen gewisse Belebungen im Absatz, insbesondere in den Ländern, wo der Warenstrom zuvor am deutlichsten zurückgegangen war. Die Bestände bei den Herstellern haben sich in Folge des umfangreichen Warenausganges weiter reduziert und ältere Bestandsware ist nicht mehr vorhanden. Vor diesem Hintergrund legten die Preise, ausgehend vom Tiefpunkt im Mai, Ende Juni weiter zu. Auch für den Juli konnten die Hersteller dem Vernehmen nach ihre höheren Preisforderungen umsetzen.

Wie geht es am Käsemarkt weiter und wie stellen sich die Entwicklungen an den Teilmärkten für Rohstoffe, Butter und Pulverprodukte im Detail dar? Eine umfangreiche Einschätzung der Lage finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Erstmals liegt die Lebensmittelteuerungsrate im negativen Bereich

21.03.2024 (AMI) – Das Jahr 2024 startete mit einer moderaten Inflationsrate für frische Lebensmittel. Im Februar zahlten die Verbraucher dann zum ersten Mal seit Dezember 2020 weniger für diese Produkte.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Erzeugung von Rindfleisch in der EU sinkt

21.03.2024 (AMI) – Die Schlachtungen von Rindern sowie die Produktion von Rindfleisch entwickelten sich 2023 in der EU rückläufig. Von Januar bis Dezember nahm die Zahl der geschlachteten Rinder um 3,4 % ab.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

20.03.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentiert sich aktuell durchweg ausgeglichen. Die Tiere werden teilweise etwas zügiger abgeliefert, lassen sich aber problemlos vermarkten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps im festen Umfeld über Vorwoche

20.03.2024 (AMI) – Die Notierungen weiten die Gewinne der vorigen zwei Wochen aus. Treibende Faktoren waren dabei feste US-Soja- sowie Rohölkurse.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Rapsproduktion in der EU geht zurück

18.03.2024 (AMI) – Die Rapsproduktion in der EU dürfte nach Schätzung der Analysten von Tallage um fast 8 % auf 18,3 Mio. t zurückgehen.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Produktion in der EU gestiegen

15.03.2024 (AMI) – Mit einer geringfügig zunehmenden Milcherzeugung stieg auch die Produktion von Molkereiprodukten in der EU im Jahr 2023. Magermilchpulver war das einzige Erzeugnis mit einem Rückgang.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel setzt sich fort

14.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr hat sich der Bestandsrückgang bei den Milchkühen in der EU-27 weiter fortgesetzt. Bereits seit 2016 sinkt die Tierzahl stetig.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter uneinheitlich notiert

14.03.2024 (AMI) – Die erhöhte Nachfrage nach abgepackter Butter hielt Mitte März weiter an. Auch Blockbutter wurde umfangreich abgerufen. Die Notierung entwickelte sich uneinheitlich.   Mehr