Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen erreicht 3,5-Jahrestief

07.03.2024 (AMI) – Während die US-Weizennotierungen auf Wochensicht deutlich nachgeben, können sich die Maiskurse an der Börse in Chicago befestigen.

Die Weizenkurse an der Börse in Chicago kennen in der laufenden Handelswoche nur eine Richtung, und die geht kräftig abwärts. So schloss der Fronttermin am 06.03.2024 bei umgerechnet 176,11 EUR/t und damit rund 18 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Damit rutschen die Notierungen zuletzt sogar auf den tiefsten Stand seit 3,5 Jahren. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere die starke Exportkonkurrenz aus der Schwarzmeerregion. Partien aus Russland und der Ukraine werden deutlich preisgünstiger offeriert und profitieren daher von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit. Importeure greifen so oftmals auf osteuropäische Partien zurück. Marktteilnehmer erwarten nun mit Spannung die Veröffentlichung der USDA-Prognose. Im Vorfeld des Berichts werden bereits Abwärtskorrekturen für die US-Exportschätzung erwartet, während gleichzeitig die Aussichten für Russland und die Ukraine angehoben werden könnten.

Das australische Amt für Landwirtschaft und Forschung Abares hat seine Ernteprognose korrigiert. Demnach wurde mehr Weizen gedroschen als bisher erwartet. Nach Abschluss der Ernte zum Jahreswechsel dürfte die Weizenernte 2023/24 knapp 26 Mio. t betragen, was 507.000 t mehr ist als noch vor drei Monaten geschätzt, aber 14,6 (!) Mio. t weniger als 2022/23. Das langjährige Mittel (2018-2023) wird um 2,2 Mio. t verfehlt. Die Schätzung der Gerstenernte wurde marginal auf 10,8 Mio. t angehoben. Das sind damit nun 3,3 Mio. t weniger als im Vorjahr und 1,6 Mio. t weniger als im langjährigen Durchschnitt.

Demgegenüber können sich die US-Maisnotierungen auf Wochensicht befestigen. Am 06.03.2024 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 151,34 EUR/t, während in der Vorwoche noch 150,53 EUR/t notiert wurden. Unterstützung erhielten die Kurse dabei zum Start der 10. KW insbesondere von regen Kontraktkäufen. Begrenzt wurde der Anstieg indes durch die jüngsten Entwicklungen in Südamerika, denn in Brasilien schreiten die Aussaatarbeiten zügig voran. Zudem bleibt auch hier die Exportkonkurrenz aus Osteuropa stark. Berichten zufolge kauften chinesische Importeure zuletzt mindestens 65.000 t Futtermais aus der Ukraine. Marktteilnehmer positionieren sich nun vor dem anstehenden Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums.

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Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness
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