Deutschland | Rohmilch | Angebot

Höhere Anlieferung trifft auf abnehmenden Rohstoffbedarf

10.12.2020 (AMI) – Die Milchmengen in Deutschland nehmen leicht zu. Durch die geringeren Zuwachsraten als im Vorjahr hat sich der Rückstand gegenüber 2019 weiter vergrößert. Die Rohstoffpreise haben Anfang Dezember, bei teils schwankendem Verlauf, insgesamt weiter nachgegeben.

Nachdem die Milchanlieferung den saisonalen Tiefpunkt durchschritten hat, nehmen die Anlieferungsmengen in Deutschland wieder leicht zu. Teils blieb der Anstieg dabei aber hinter den Erwartungen der Molkereien zurück. Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zeigen, dass die Anlieferung in der 48. Kalenderwoche bundesweit um 0,3 % umfangreicher ausfiel als in der Woche zuvor. Auf Grund eines stärkeren Wachstums im Vorjahr vergrößerte sich der Rückstand gegenüber 2019 auf 0,4 %.

Trotz der seit Oktober zumeist rückläufigen Tendenzen, erfassten die Molkereien im bisherigen Jahresverlauf mehr Milch als im Vorjahr. Bis einschließlich September weist die amtliche Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung schalttagsbereinigt einen Anstieg um 0,3 % aus. Bis zum Jahresende wird dieser Vorsprung jedoch voraussichtlich abnehmen. Für das Kalenderjahr 2020 ist dennoch mit einem leichten Zuwachs bei den Anlieferungsmengen zurechnen.

Weitere Preisabschwächung an den Rohstoffmärkten

An den Rohstoffmärkten stellte sich die Lage mit dem Herannahen der Feiertage erwartungsgemäß schwächer dar. Dabei zeigten sich zuletzt jedoch teils schwankende Preisverläufe. Zunächst stellte sich die Verfügbarkeit von Rahm und Magermilchkonzentrat für die laufende Woche als ausreichend dar. Der Rohstoffbedarf zur Vorproduktion für das Weihnachtsgeschäft hatte weiter abgenommen und traf auf ein im Zuge der anziehenden Milchmengen zunehmendes Angebot. Dadurch standen die Preise unter Druck. Im weiteren Verlauf hat sich der Markt jedoch gedreht. Als das vorhandene Angebot weitgehend verplant war, gingen bei den Anbietern Nachbestellungen ein. Dafür war kaum Ware verfügbar, was wieder zu festeren Tendenzen geführt hat. Unabhängig davon gaben die Preise für Rahm und Magermilchkonzentrat im Vergleich zur Vorwoche weiter nach, nachdem es bereits zum Monatsbeginn Korrekturen nach unten gegeben hatte. In Richtung der Weihnachtstage und dem Jahreswechsel sind, bei fortgesetzt steigendem Angebot, weitere Preisrückgänge zu erwarten. Diese könnten aber auf Grund der günstigen Lage der Feiertage und bereits umfangreich kontrahierter Mengen weniger deutlich auszufallen als in den Vorjahren.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.



Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Schweine | Tierbestand

Etwas weniger Schweine in der EU gehalten

13.03.2024 (AMI) – Nachdem die Schweinebestände in der EU in den vergangenen Jahren stark eingebrochen waren, konnte diese Entwicklung 2023 verlangsamt werden. Mit 133,6 Mio. Schweinen wurden im November/Dezember nur 0,6 % weniger Tiere erfasst als bei der Erhebung im Jahr zuvor.   Mehr

Europa | Rinder | Tierbestand

Europaweit weniger Rinder gehalten

13.03.2024 (AMI) – Bei den Viehbestandserhebungen wurden in der EU geringere Rinderbestände bei den Winterzählungen 2023 festgestellt. In der Summe sank die europäische Rinderherde gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 um 1,3 % auf 73,8 Mio. Rinder.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen

13.03.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen scheint in der laufenden Woche etwas zuzunehmen, lässt sich aber dennoch ohne Probleme absetzen. Dabei liegen die Gewichte häufig auf einem relativ hohen Niveau, aufgrund des kleinen Ferkelangebotes bleiben die Schweine etwas länger im Stall.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Preisentwicklung Ölschrote

Chicago: Sojabohnen im Aufwind

13.03.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse bekommen Unterstützung von den nach unten korrigierten Prognosen zur brasilianischen Ernte. Begrenzt werden die Gewinne durch die schwindende Nachfrage. Die Kurse bleiben damit weiter dicht am 3-Jahrestief.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Außenhandel

EU-Rapsimporte ein Drittel unter Vorjahresniveau

11.03.2024 (AMI) – Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Rapseinfuhren in die EU-27 bislang deutlich zurückgegangen, nachdem sie in der vorangegangenen Saison merklich gestiegen waren.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Weltweit wird das Maisareal größer

11.03.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat rechnet für 2024/25 mit einer uneinheitlichen Entwicklung der Anbauflächen in den wichtigsten Anbauländern.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse überwiegen zum Jahresauftakt

11.03.2024 (AMI) – Im Januar 2024 haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch in Deutschland uneinheitlich entwickelt. Insgesamt überwogen jedoch steigende Tendenzen und das Bundesmittel legte nochmals leicht zu.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Australische Milcherzeugung übertrifft Vorjahresniveau

08.03.2024 (AMI) – In den ersten sieben Monaten des Milchwirtschaftsjahres 2023/2024 lieferten die Landwirte in Australien mehr Milch an als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei den Produktionsmengen waren die Tendenzen uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreis startet 2024 mit leichtem Plus

07.03.2024 (AMI) – Im Januar 2024 erhielten die Bio-Milchbetriebe im bundesweiten Schnitt 55,9 Ct/kg für ihren ökologisch erzeugten Rohstoff mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, so erste Berechnungen der AMI.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen erreicht 3,5-Jahrestief

07.03.2024 (AMI) – Während die US-Weizennotierungen auf Wochensicht deutlich nachgeben, können sich die Maiskurse an der Börse in Chicago befestigen.   Mehr