Deutschland | Rinder | Import

Deutschland reduziert Rindfleischeinfuhren

22.02.2024 (AMI) – Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 entwickelten sich die Importe von Rindfleisch gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig. Mit knapp 366.000 t eingeführtem Rindfleisch lag die nach Deutschland transportierte Menge rund 11,6 % unter der des Vorjahres.

Von 2021 auf 2022 befanden sich die Importe noch auf einem stabilen Niveau. Mit knapp einem Viertel der Gesamteinfuhren lieferten die Niederlande am meisten Rindfleisch nach Deutschland. Doch auch dort waren deutliche Abnahmen von 15,8 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Österreich und Polen, die ebenfalls wesentlich weniger Rindfleisch nach Deutschland transportierten.

Der größte Teil des importierten Rindfleischs stammte aus Mitgliedstaaten der EU-27. Der Anteil lag bei rund 86,9 %. Eine deutlich kleinere Rolle spielten die Einfuhren aus Drittländern. Diese erreichten Deutschland zu besonders großen Teilen aus Südamerika. An erster Stelle ist hier Argentinien zu nennen, das entgegen der sonstigen Entwicklung eine Zunahme der Exporte nach Deutschland, um fast ein Zehntel zu verbuchen hatte. Die Länder aus Südamerika spielen bei der Lieferung von Edelteilen eine wichtige Rolle. Besonders die gastronomischen Betriebe greifen für ihre Gerichte mit Rindfleisch auf edlere Teilstücke aus Argentinien, Brasilien oder Uruguay zurück.

Deutschland hatte 2023 zwar einen Selbstversorgungsgrad, der 100 % deutlich übertraf, dies gilt jedoch nicht für alle Teilstücke vom Rind. Entsprechend gab es einen Bedarf an Rindfleisch aus dem Ausland. Die Eigenerzeugung von Rindfleisch in Deutschland ist 2023 hingegen relativ stabil geblieben. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der geschlachteten Rinder nur minimal um 0,3 %. Die produzierte Fleischmenge konnte dagegen um 0,5 % gesteigert werden. Die Ursache dafür lag in den höheren Schlachtgewichten gegenüber dem Vorjahr. Trotz der stabilen Produktion von Rindfleisch bleibt Deutschland auf die Einfuhren von Rindfleisch angewiesen, um den Bedarf an allen Teilstücken decken zu können.

Sie haben Fragen zur Produktion, zum Verzehr oder zur Preisentwicklung in Deutschland und Europa? Nutzen Sie unser Expertenwissen und nehmen Sie teil am AMI Web-Seminar Stabile Fleischerzeugung und sinkender Verbrauch – Was bewegt den Schlachtrindermarkt? am 22. März 2024.



Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel setzt sich fort

14.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr hat sich der Bestandsrückgang bei den Milchkühen in der EU-27 weiter fortgesetzt. Bereits seit 2016 sinkt die Tierzahl stetig.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter uneinheitlich notiert

14.03.2024 (AMI) – Die erhöhte Nachfrage nach abgepackter Butter hielt Mitte März weiter an. Auch Blockbutter wurde umfangreich abgerufen. Die Notierung entwickelte sich uneinheitlich.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Etwas weniger Schweine in der EU gehalten

13.03.2024 (AMI) – Nachdem die Schweinebestände in der EU in den vergangenen Jahren stark eingebrochen waren, konnte diese Entwicklung 2023 verlangsamt werden. Mit 133,6 Mio. Schweinen wurden im November/Dezember nur 0,6 % weniger Tiere erfasst als bei der Erhebung im Jahr zuvor.   Mehr

Europa | Rinder | Tierbestand

Europaweit weniger Rinder gehalten

13.03.2024 (AMI) – Bei den Viehbestandserhebungen wurden in der EU geringere Rinderbestände bei den Winterzählungen 2023 festgestellt. In der Summe sank die europäische Rinderherde gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 um 1,3 % auf 73,8 Mio. Rinder.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen

13.03.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen scheint in der laufenden Woche etwas zuzunehmen, lässt sich aber dennoch ohne Probleme absetzen. Dabei liegen die Gewichte häufig auf einem relativ hohen Niveau, aufgrund des kleinen Ferkelangebotes bleiben die Schweine etwas länger im Stall.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Preisentwicklung Ölschrote

Chicago: Sojabohnen im Aufwind

13.03.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse bekommen Unterstützung von den nach unten korrigierten Prognosen zur brasilianischen Ernte. Begrenzt werden die Gewinne durch die schwindende Nachfrage. Die Kurse bleiben damit weiter dicht am 3-Jahrestief.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Außenhandel

EU-Rapsimporte ein Drittel unter Vorjahresniveau

11.03.2024 (AMI) – Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Rapseinfuhren in die EU-27 bislang deutlich zurückgegangen, nachdem sie in der vorangegangenen Saison merklich gestiegen waren.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Weltweit wird das Maisareal größer

11.03.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat rechnet für 2024/25 mit einer uneinheitlichen Entwicklung der Anbauflächen in den wichtigsten Anbauländern.   Mehr