Europa | Getreide | Außenhandel

Weichweizenexporte der EU-28 zuletzt etwas geringer

15.05.2017 (AMI) – Die lebhaften Drittlandslieferungen bis Anfang April haben die EU-Exportprognosen nach oben getrieben. Nun wird die Hoffnung auf mehr aber vom festen Euro getrübt.

Auch wenn es im April etwas besser lief für die europäischen Weichweizenexporte, der feste Euro dämpft die Hoffnungen der Marktteilnehmer für die letzten verbleibenden Wochen des laufenden Wirtschaftsjahres. Immerhin erreichte der Euro zwischenzeitlich mit knapp 1,10 USD ein 6-Monatshoch. Damit wird der Wettbewerb gegenüber Schwarzmeerware härter, denn diese wird preisgünstiger am Weltmarkt offeriert. Aber möglicherweise verliert der Euro in den kommenden Wochen auch wieder.

Die Weichweizenexporte der EU-28 haben sich in den vergangenen zwei Wochen beruhigt. Im März 2017 waren im Schnitt 500.000 t verschifft worden, im April nur noch 380.500 t.

Einige Analysten sehen die Entwicklung der EU-Exporte aber weiterhin positiv und erhöhten ihre Schätzungen für das laufende Wirtschaftsjahr sogar. So geht das USDA in seiner jüngsten Prognose von einem Weichweizenexport der EU-28 von 27 Mio. t aus. Damit hat die US-Behörde zum zweiten Mal in Folge ihre Schätzung erhöht. Strategie Grains hat seine Exportschätzung aufgrund der auflebenden Geschäfte mit der Türkei ebenfalls angehoben. ODA, eine private Analystengruppe aus Frankreich, geht nun von einem EU-Weichweizenexport von 24,8 Mio. t aus. Hier spielen die jüngsten Frankreichgeschäfte mit Algerien die entscheidende Rolle.

Frankreichs Weizenexporte legten im April kräftig zu

Nach Angaben der EU-Kommission hat Frankreich allein im April 2017 rund 680.000 t Weichweizen in Drittländer verschifft, dreimal mehr als im März. Das rege Exportgeschäft veranlasste FranceAgriMer die Endbestandsschätzung in ihrer monatlichen Versorgungsprognose 2016/17 zum zweiten Mal in Folge zur kürzen. Aktuell wird noch mit 2,4 Mio. t Weizen am Ende des Wirtschaftsjahres gerechnet, 0,2 Mio. t weniger als in der Vormonatsprognose. Das wäre das niedrigste Niveau seit drei Jahren und läge 0,9 Mio. t unter den Endbeständen von 2015/16.

Bereits im März 2017 hat sich das Exportgeschäft sowohl in Drittländer als auch in EU-Staaten deutlich belebt. Nach Angaben der französischen Zollbehörden wurden 315.509 t Weichweizen in Drittländer geliefert, 29 % mehr als im Vormonat. Hauptempfangsländer waren Algerien, gefolgt von Marokko und Kuba. In die EU-28 wurden im März 585.745 t Weichweizen geliefert.

Mehr über die aktuellen Geschehnisse an den internationalen Getreidemärkten erfahren Sie über unseren Online-Dienst Markt aktuell Getreide. Sie sind noch kein Kunde und möchten Markt aktuell Getreide kennenlernen? Dann bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis seit 13 Wochen stabil

29.05.2024 (AMI) – Das wechselhafte Wetter und der Feiertag in einigen Bundesländern bremsen auch in der laufenden Woche den Handel mit Schlachtschweinen aus.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchanlieferung am Saisonhoch

29.05.2024 (AMI) – Mitte Mai nahmen die Milchmengen saisonal bedingt weiter zu und übertrafen dabei das Vorjahresniveau. Industrierahm war Ende des Monats zunehmend gefragt, infolgedessen zogen die Preise weiter an. Auf der Eiweißseite herrschten ebenfalls festere Tendenzen vor.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nachfrage nach Mais keimt auf

29.05.2024 (AMI) – Während die Weizenpreise aufgrund der voraussichtlich deutlich geringeren russischen Ernte steigen, keimt die Nachfrage nach Mais für Futtermittelzwecke auf.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Weniger Raps importiert

29.05.2024 (AMI) – Die Rapskurse können aufgrund getrübter EU-Ernteaussichten bedingt durch anhaltende Niederschläge weiter zulegen. Unterdessen liegen die bisherigen EU-Rapsimporte knapp ein Drittel unter Vorjahr, die Sojaimporte hingegen auf Vorjahresniveau.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Reichliches Schrotangebot drückt Kurse

29.05.2024 (AMI) – Die Notierung an der Börse in Chicago bewegte sich in engen Bahnen. Zuletzt drückte das reichliche und wettbewerbsfähige Sojaschrotangebot aus Südamerika auf die Sojakurse.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

29.05.2024 (AMI) – Die Einfuhren von Schweinen nach Deutschland sind in diesem Jahr ausgeweitet worden. Damit setzt sich der steigende Trend bei den deutschen Schweineimporten aus dem Jahr 2023 fort.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Deutsche Exporte von Rindern ausgeweitet

29.05.2024 (AMI) – Bereits im vergangenen Jahr wurden die Rinderausfuhren aus Deutschland erhöht. Dieser Trend setzte sich in den ersten vier Monaten im Jahr 2024 fort.   Mehr

Europa | Getreide | Verarbeitung

Anhaltender Druck von Politik und Marktkrisen

28.05.2024 (AMI) – Die industrielle Mischfutterproduktion in der EU-27 ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Sehr uneinheitliche Vegetations- und Erntebedingungen

28.05.2024 (AMI) – Hinsichtlich des globalen Durchschnittsertrages für Weizen hat sich mit 35,4 dt/ha gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,8/ha nur geringfügig etwas verändert.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr