Leicht rückläufiger Marktverlauf zeigt sich in Plänen der Produzenten
Korrespondierend mit der leicht rückläufigen Entwicklung des Gesamtmarktes berichteten auch die Produktionsbetriebe in Deutschland, die an der aktuellen Frühjahresausgabe der AMI Anbauerhebung Produktions- und Wirtschaftstendenzen im Zierpflanzenbau teilgenommen haben, von einem etwas schlechteren, aber immer noch guten Geschäftsverlauf sowie niedrigeren Preisen 2017 im Vergleich zum Vorjahr. Ihre Produktionspläne decken sich in den einzelnen Segmenten sehr gut mit den Tendenzen auf dem Gesamtmarkt.
Mehr Beet- und Balkonpflanzen sowie Schnittblumen aus dem Freiland
Die Teilnehmer wollen die Produktion von Schnittblumen lediglich im Freiland ausbauen. Dabei entfällt die geplante Flächenausweitung von 6 % hauptsächlich auf die sonstigen Schnittblumen und -stauden sowie Dahlien. Demgegenüber soll die Schnittblumenfläche im geschützten Anbau stabil bleiben. Es sind zwar etwas mehr Rosen und Sommerblumen beabsichtigt, die Flächen anderer Klassiker wie Gerbera und Chrysanthemen sollen jedoch erneut eingeschränkt werden.
An grünen Zimmerpflanzen wollen die Betriebe 1 % weniger produzieren. Die geplante Produktionseinschränkung von insgesamt 4 % bei den blühenden Zimmerpflanzen erstreckt sich nicht nur auf die großen Kulturen wie Weihnachtssterne und Phalaenopsis, sie soll nahezu alle abgefragten Kulturen betreffen.
Bei den Herbstkulturen des Beet- & Balkonpflanzensortiments gaben die Teilnehmer an, ihre Produktionsmenge das zweite Jahr in Folge steigern zu wollen. Für 2018 würde die Ausdehnung um 7 % noch stärker als im Vorjahr ausfallen.
Preise etwas schwächer
Entsprechend dem Geschäftsverlauf entwickelten sich die Preise für die Eigenproduktion von Oktober 2017 bis Februar 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls etwas schlechter. So hat sich der Anteil der Befragten, die von stabilen Preisen berichteten, zur Saison 2017/18 zwar um einen Prozentpunkt auf 74 % erhöht und dominiert nach wie vor deutlich, zugleich meldeten aber weniger Betriebe gestiegene Preise. Waren es in der vorherigen Erhebung noch 20 % gewesen, berichteten aktuell nur noch 15 % von festeren Preisen. Der Anteil der schwächeren Preise ist um drei Prozentpunkte auf 10 % gestiegen.
Marktverlauf macht Schritt zurück
Nach einem guten Jahr 2016 entwickelte sich der Umsatz mit Zierpflanzen auf Einzelhandelsebene 2017 leicht rückläufig. Der schon auf Basis der Septemberdaten prognostizierte leichte Rückgang blieb auch nach Vorliegen der endgültigen Daten für das Jahr 2017 erhalten, wobei sich die Entwicklung in den Segmenten allerdings noch leicht änderte. Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI, Bonn) sank der Gesamtumsatz um rund 1 % auf ein Volumen von gut 8,6 Mrd. EUR (zu Einzelhandelspreisen).
Behalten Sie den Überblick
Neben den Ergebnissen der Frühjahrserhebung können Sie im AMI
Markt Report Anbauerhebung Zierpflanzen Frühjahr 2018
erfahren, wie das Jahr 2017 für den deutschen Zierpflanzensektor
lief. Der Markt Report enthält detaillierte Produktionspläne für
Schnittblumen (getrennt nach geschütztem und Freilandanbau),
Zimmerpflanzen und Beet- & Balkonpflanzen. Die Pläne
für 2017 reichen bis auf Kulturebene und bilden jeweils die
wichtigsten Kulturen ab. Im Herbstsortiment der Beet- &
Balkonpflanzen werden die Produktion und die Planung für Callunen
gesondert beleuchtet.
Neben einem Überblick über den Gesamtmarkt wird auch das Verhalten der privaten Verbraucher und die Entwicklung der Einkaufsstätten betrachtet.
Haben Sie Interesse an den Produktions- & Wirtschaftstendenzen im Zierpflanzenbau 2017/18? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop. Sollten Sie darüber hinaus Informationen benötigen, sprechen Sie uns an. Individuelle Analysen über Einzelprodukte und über das Einkaufsverhalten der privaten Verbraucher in Deutschland sind ebenso möglich.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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Anne Ewens
Marktanalystin Agribusiness
Tel. (0228) 33805-515
Autorin von Fachbeiträgen zu Themen aus der Obst- und Gemüsebranche, Unterstützung bei internen Projekten sowie Betreuung der landwirtschaftlichen Fachpresse