Düngemittelpreise bleiben volatil
Das Geschäft am Düngemittelmarkt läuft auf Sparflamme, der Fokus der Marktteilnehmer liegt auf den Erntearbeiten. In vielen Regionen überraschte die Gerstenernte hinsichtlich der erzielten Erträge und Qualitäten positiv. Der erste Raps, aber auch Weizen, Triticale, Erbsen und Roggen konnten ebenfalls bereits eingefahren werden. Düngemittelanbieter hoffen mit dem Ende des Getreidedrusches auf eine belebtere Nachfrage. Vereinzelt wird prompte Ware für Grünlandflächen gesucht. Ein Teil der Erzeuger hat für die kommende Saison Ware gebunden, nicht selten liegen die Düngemittel bereits auf dem eigenen Hof.
Die Preisfindung am Düngemittelmarkt gestaltet sich weiterhin schwierig. Angesichts der Volatilität reduziert sich die Handelsaktivität auf ein Minimum. Die hohen Gaspreise in Europa lassen hiesigen Produzenten kaum Wettbewerbschancen. Importware, dort produziert, wo die Gaskosten bis um das zehnfache niedriger sind, beherrscht den hiesigen Markt. Selbstauferlegte Sanktionen gegen Russland begrenzen nach wie vor die Düngemittelverfügbarkeit in Europa. Logistische Engpässe verschärfen die Situation.
Die Harnstoffpreise am Kassamarkt bleiben auf sehr hohem Niveau. Granulierter Harnstoff mit Ureaseinhibitor wird derzeit im Schnitt mit 916 EUR/t frei Hof bewertet und damit 19 EUR/t über dem Niveau des Vormonats. Dabei handelt es sich überwiegend um importierte Ware aus Algerien oder Ägypten. Heimische Produkte sind preislich nicht wettbewerbsfähig. Kalkammonsalpeter hat im Vormonatsvergleich 71 auf 742 EUR/t zugelegt. Der Preis für AHL liegt demgegenüber mit 687 EUR/t marginal unter dem im Juni erreichten Niveau von 689 EUR/t frei Hof.
Diammonphosphat wird im Schnitt für 1.104 EUR/t im Streckengeschäft angeboten, im Juni lagen die Forderungen noch 22 EUR/t niedriger. Sanktionen begrenzen das Angebot an Phosphor und Kalium stark. Kornkali konnte sich im Zuge dessen befestigen und liegt mit 636 rund 18 EUR/t über dem Niveau des Vormonats.
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Nadja Pooch
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