Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

6 % mehr Bio-Fläche in Deutschland 2021

11.07.2022 (AMI) – Die deutsche Bio-Fläche ist 2021 um 100.000 ha oder knapp 6 % auf 1,8 Mio. ha gewachsen. Der Bio-Landbau erreicht damit einen Flächenanteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche von 10,9 %. Bei den Bio-Betrieben liegt der Anteil bei 14 %, so die Ende Juni veröffentlichten Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Die Zahl der Bio-Betriebe hat um 2.200 zugenommen. Dabei kamen vor allem in Bayern fast 1.000 neue Betriebe dazu. In Niedersachsen starteten 338 Betriebe mit dem Öko-Landbau. Bei den Landwirtschaftsbetrieben sind die Bio-Anteile größer als bei der Fläche – die Fläche pro Betrieb also entsprechend kleiner als im konventionellen Landbau. Die höchsten Anteile an den Betrieben haben mit gut 26 % jeweils Baden-Württemberg, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sind bei den Anteilen der Bio-Betriebe die Schlusslichter.

Die größten absoluten Zuwächse kamen aus Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch Sachsen und Baden-Württemberg. Nach wie vor Spitzenreiter beim Bio-Anteil der der Landwirtschaftsfläche sind das Saarland, Hessen und Brandenburg mit jeweils mehr als 15 % Anteil. Die größten Bio-Flächen absolut befinden sich wie schon seit Jahren in Bayern, Die größten prozentualen Flächenzuwächse kamen 2021 mit einem Plus von 14 % aus Sachsen (ausgenommen die Stadtstaaten). Alle anderen Länder wuchsen einstellig, im Saarland waren die Flächen sogar leicht kleiner als 2020.

Die Umstellungsrate bei den Flächen mit 5,9 % fällt leicht größer aus als 2020, als 5,5 % Flächenwachstum gezählt wurden. Ausreichend ist das aber nicht, soll das von EU-Kommission und Bundesregierung gestellte Ziel von 25 % bzw. 30 % Bio-Flächenanteil bis 2030 erreicht werden. Dazu wären jährlich rund 9 bzw. 11 % Flächenwachstum nötig. Entsprechende Maßnahmen zur Förderung laufen an, aber für das kommende Wirtschaftsjahr 2022/23 erwarten die meisten Marktakteure eher kleinere Umstellungsraten als 2021/22. Die nicht einschätzbaren Bau- und Energiekosten machen eine Umstellung zurzeit nahezu nicht planbar. Auch die konventionellen Preissprünge bei manchen Produkten und die hohen Futterkosten halten manche Landwirte davon ab. Dennoch wäre es für eine Ausweitung wichtig, gerade jetzt umzusteigen, um auch in 2-3 Jahren den Bio-Markt bedienen zu können.

Die gesamten Strukturdaten nach Bundesländern können Sie als Tabelle hier runterladen. Aktuelle Marktentwicklungen zum Bio-Markt mit wöchentlichen Aktualisierungen finden Sie im AMI Markt aktuell Öko-Landbau.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Getreide | Marktversorgung

Ein Zehntel des Bio-Getreides kommt aus dem Ausland

13.03.2023 (AMI) – Die AMI hat die Bio-Importe nach Deutschland ausgewertet. Die Handelswege sind teilweise unergründlich und von Jahr zu Jahr ergeben sich Veränderungen in den Herkunftsländern. Das deutsche Angebot ist in den vergangenen Jahren gewachsen und teilweise ist der Selbstversorgungsgrad deutlich gestiegen. Bio-Getreide ist da nur ein Beispiel.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Bio-Strauchbeerenernte verfehlt hohes Vorjahresniveau

09.03.2023 (AMI) – Unter den ungünstigen, ungewöhnlich trockenen und heißen Witterungsbedingungen im Sommer 2022 haben sämtliche Strauchbeerenkulturen merklich gelitten.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Markttrends

30 % Bio – Wie werden Bio-Obst und -Gemüse vorangetrieben?

02.03.2023 (AMI) – Bio mehr in die Breite bringen – dieses Ziel setzte bereits vor 20 Jahren die damalige Landwirtschaftsministerien Renate Künast und sprach sich für einen Anteil von 20 % binnen 10 Jahre aus. Bis heute ist die Zielmarke nicht erreicht. Dafür wurde die Messlatte höher gelegt: 30 % bis 2030.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Anlieferung

Bio-Milchmenge wuchs 2022 weiter an

02.03.2023 (AMI) – Die deutschen Landwirte lieferten im Jahr 2022 insgesamt 4,1 % mehr Bio-Milch an als im Jahr zuvor, so die Milchstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktprognose

Bio-Markt wächst nur noch im LEH

14.02.2023 (AMI) – 2022 gaben die Verbraucher in Deutschland weniger Geld und damit insgesamt 15,3 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Erstmals sinken die Ausgaben für Bio-Lebensmittel und können das im zweiten Pandemie-geprägten Bio-Boom-Jahr 2021 erreichte Niveau nicht halten. Dennoch liegen die Umsätze 25 % über dem Vor-Corona-Niveau.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugung

Herstellung von Bio-Milcherzeugnissen rückläufig

09.02.2023 (AMI) – Die bundesweiten Bio-Milchanlieferungen an deutsche milchwirtschaftliche Unternehmen stieg von Januar bis November 2022 um 2,6 % über die Vorjahresmengen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

AMI on Tour – Die BIOFACH 2023 steht vor der Tür

08.02.2023 (AMI) – Vom 14. bis 17. Februar 2023 findet wieder die Biofach im Messezentrum Nürnberg statt und kommt damit in den jährlichen Veranstaltungsrhythmus nach Pandemie-bedingten Ausfällen zurück. Die BIOFACH ist die Weltmesse für Bio-Produkte. Sie zeigt Bio-Lebensmittel, Bio-Getränke, Non-Food Bio-Produkte und mehr. Die AMI ist mit drei Kongressbeiträgen dabei.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Einzelhandel

Werbeaktionen mit Bio-Gemüse überholen auch 2022 das Vorjahresniveau

10.01.2023 (AMI) – Die Werbeanstöße für Bio-Gemüse im deutschen Lebensmitteleinzelhandel übertreffen auch im Jahr 2022 wieder das hohe Niveau des Vorjahres. Im Schwerpunkt standen dieses Jahr erneut wieder das Fruchtgemüse mit Tomaten, Paprika und Salatgurken.   Mehr

Deutschland | Bio-Rinder | Marktversorgung

Saisonales Hoch bei Bio-Rinderschlachtungen

23.11.2022 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Rindern zieht wieder an, insbesondere bei den typischen Winterartikeln, Braten zum Beispiel. Gleichzeitig kommen – saisonal typisch – mehr Rinder zur Schlachtung. Das passt teils zur vorweihnachtlichen Nachfrage, einige Vermarkter schieben aber auch die Tiere auf spätere Termine, bei anderen reicht die Ware nicht.   Mehr