Deutschland | Öko-Landbau | Außenhandel

Marktversorgung und Importe von Bio-Produkten erhoben

14.03.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Produkten in Deutschland steigt, auch das Angebot wird immer größer. Woher die wichtigsten Bio-Rohwaren und -Frischeprodukte kommen, zeigen die AMI Markt Charts „Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland“.

Um die Nachfrage nach Bio in Deutschland bedienen zu können, werden neben der inländischen Erzeugung Importe benötigt, auch bei Produkten, die in Deutschland produziert werden können. Zur Marktversorgung von Bio-Rohstoffen und Bio-Frischeprodukten nach Deutschland hat die AMI für 2016/17 Befragungsergebnisse, Haushaltspaneldaten, Produktions- und Flächendaten sowie Export- und Importmengen ausgewertet.

Schwerpunkte dieser Untersuchung sind Frischeprodukte und Rohstoffe, die auch in Deutschland angebaut werden können, bzw. welche direkte Konkurrenzprodukte zur deutschen Produktion sind. Neu in der aktuellen Importerhebung ist die gleichzeitige Betrachtung der gesamten Importmengen für die jeweiligen Produkte. Zum einen lässt sich auf diese Weise darstellen, wie hoch der Umfang der Bio-Importmengen im Verhältnis zu den Gesamtimporten ist. Zum anderen unterscheiden sich bei manchen Bio-Produkten und deren konventionellem Pendant die Herkunftsländer.

Beispielsweise weist die Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamts bei Bananen als wichtigstes Lieferland Ecuador aus. Bei Bio-Bananen kommen die mit Abstand größten Mengen aus der Dominikanischen Republik. Dieser Karibikstaat spielt im konventionellen Bananensektor kaum eine Rolle. Das Statistische Bundesamt stellt den Außenhandel Deutschlands für alle relevanten Produkte dar, unterscheidet jedoch nicht nach ökologischer oder konventioneller Produktionsweise. Die Untersuchungen der AMI füllen diese Lücke.

Die Importraten haben sich je nach Produkt sehr unterschiedlich entwickelt. So sind die Importraten der meisten tierischen Produkte (mit Ausnahme von Rindfleisch) gesunken, da die Produktion in Deutschland ausgeweitet wurde. Insbesondere die Milchproduktion wurde ausgeweitet, aber auch die Nachfrage nach Milch- und Molkereiprodukten entwickelt sich sehr dynamisch, so dass Importmengen aus Österreich und Dänemark auch in Zukunft am deutschen Markt zu finden sein werden.

Auch bei Äpfeln, Möhren und Kartoffeln sind die Importraten kleiner geworden. Gute Ernten auf der einen Seite, aber auch die immer größere Präferenz der Handelsketten für inländische Ware, haben dies ermöglicht. Bei Fruchtgemüse dagegen sind die Importanteile mit Ausnahme von Tomaten größer geworden.

Auch die Ackerfrüchte haben in den meisten Fällen größere Importraten und -mengen zu verzeichnen. Der Ackerbau in Deutschland hinkt in der Umstellung anderen Betriebszweigen hinterher. Gleichzeitig brauchen die umgestellten tierhaltenden Betriebe mehr Futter, so dass die höhere Nachfrage mit Importen bedient wird.

Die AMI Markt Charts – Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland liefern Ihnen aktuelle Entwicklungen und Trends zu Angebot und Absatz von den bedeutendsten Bio-Produkten aus deutscher und ausländischer Herkunft. Weitere Informationen sowie die Auswahl der analysierten Produkte finden Sie in unserem Shop.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Verkaufserlöse erneut

24.10.2023 (AMI) – Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2022 um rund 11 % auf 3,61 Mrd. EUR gestiegen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Anteil steigt in deutscher Tierproduktion

20.10.2023 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2022 gestiegen. Rund 2 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 13,5 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Anteil steigt in deutscher Tierproduktion

18.10.2023 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2023 gestiegen. Rund 2 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 13,5 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Bodennutzung

Höhere Preise – ähnliche Mengen

11.10.2023 (AMI) – Die Bio-Produktion ist 2022 nur noch wenig gewachsen – dennoch haben die Bio-Landwirte 11 % höhere Erlöse erzielt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Höhere Preise – ähnliche Mengen: Bio-Strukturdaten veröffentlicht

26.09.2023 (AMI) – Die Bio-Produktion ist 2022 nur noch wenig gewachsen – dennoch haben die Bio-Landwirte 11 % höhere Erlöse erzielt. Die Erzeugerpreise sind im Inflationsjahr 2022 deutlich stärker gestiegen als die landwirtschaftliche Produktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Flächenwachstum (aus)gebremst?! – Der Strukturdatencheck

06.09.2023 (AMI) – Die deutsche Bio-Fläche ist auch im Jahr 2022 gewachsen und beläuft sich nach den aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf knapp 1,9 Mio. ha, 3,2 % mehr als im Vorjahr. Bei welchen Kulturen lässt sich das größte Wachstum beobachten? Wie viel haben die Landwirte verdient?   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Start des BÖL-Projektes „Die Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi)

23.08.2023 (FiBL/AMI/Bioland) - Der Kundenstamm von Menschen, die ökologische und regionale landwirtschaftliche Produkte direkt beim Erzeugenden kaufen, wächst. Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung dieses Betriebszweiges sind jedoch nur lückenhaft vorhanden. Das will das Projekt Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi) jetzt ändern.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Kennzahlen

Bio-Getreide oft als Tierfutter verwendet

18.08.2023 (AMI) – 2022 wurden rund 100.000 t weniger Bio-Getreide verbraucht als noch 2021, so eine erste AMI-Schätzung über den Bio-Getreideverbrauch.   Mehr

Deutschland | Bio-Eier | Betriebsstruktur

Mal zu wenig, mal zu viele Bio-Eier

04.08.2023 (AMI) – In den ersten vier Monaten des Jahres 2023 wurden in Deutschland in Betrieben ab 3.000 Haltungsplätzen 596,8 Mio. Bio-Eier gelegt.   Mehr