Deutschland | Bio-Getreide | Ernte

Trotz größerer Fläche rund 5 % kleinere Bio-Getreideernte

02.11.2018 (AMI) – Die Bio-Getreideernte 2018 ist gut 5 % kleiner ausgefallen als die 2017er Ernte, und das obwohl sich die Bio-Getreidefläche um mindestens 5 % vergrößert hat. Die Trockenheit im Norden und Osten hat stellenweise zu deutlichen Ertragseinbußen geführt. So erreichten die Erträge im Durchschnitt über alle Getreidearten nur 30 dt/ha, knapp 10 % weniger als 2017.

Die Dürre hat allen Getreidearten in Deutschland zugesetzt. Die Sommerungen hat es noch stärker getroffen als die Winterungen, die zumindest im Winterhalbjahr schon ihr erstes Wachstum hinlegen konnten. Für die Sommerungen wie Hafer und auch die Körnerleguminosen waren die Niederschlagsmengen deutlich zu klein. Die Qualitäten der Ernte sind meist gut. So ist bei Weizen beispielsweise der Anteil an Speiseware zum dritten Mal in Folge hoch ausgefallen, und damit das Angebot an Futterweizen klein.

2016 und 2017 sind erstmals seit längerem wieder größere Flächen auf Bio-Landwirtschaft umgestellt worden, wobei die Ackerbaubetriebe mit der Umstellung zunächst hinter den Milchvieh- und Legehennenbetrieben hinterherhinkten. 2017 und vor allem auch 2018 sind aber auch größere Ackerbaubetriebe auf Bio-Landwirtschaft umgestiegen, wodurch sich das Angebot an Bio-Getreide in den kommenden Jahren vergrößern dürfte. Das bedeutet, dass die Importanteile sinken dürften. Bislang wird ein knappes Drittel des hier verbrauchten Bio-Getreides importiert, vor allem Weizen und Körnermais.

Trotz kleiner Ernte bleibt der Bio-Getreidemarkt ruhig. Die Preisauftriebe, die der konventionelle Getreidemarkt nach der Dürre erlebt hat, bleiben am Bio-Markt größtenteils aus. Auch in den vergangenen Jahren haben sich die Bio-Getreidepreise in der Regel von den konventionellen Preisen entkoppelt. Außerdem erreichte die Bio-Getreideernte 2017 - damals vor allem durch Flächenwachstum – größere Mengen als bislang angenommen. Mit 843.000 t wurde sogar eine Rekordernte eingefahren. Dadurch waren die Läger vieler Verarbeiter noch vergleichsweise gut gefüllt, so dass weniger Käufe oder spätere Käufe anstanden. Außerdem ist das Angebot an Umstellungsware für die Mischfutterwerke groß. Auch wenn der Anteil Umstellungsware an den Mischungen 30 % nicht überschreiten darf, hält das Angebot auch den Preis von anerkannter Bio-Ware stabil. So ist die 2018er Ernte mit 797.000 t größer ausgefallen als alle Ernten vor 2017.

Wenn Sie regelmäßig Preise und Analysen zum Bio-Getreidemarkt erhalten möchten, dann abonnieren Sie mit der AMI Markt Woche Öko-Landwirtschaft gut beraten. Gern stellen wir Ihnen auch individuelle Analysen zusammen.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Wintereinbruch in Spanien verknappt Bio-Gemüseangebot

24.01.2020 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Gemüse belebt sich seit dem Jahreswechsel. Gute Vorsätze zum Jahresanfang dürften sich positiv auf das Absatztempo auswirken. Allerdings, wie so oft im Winter, verknappen sich einige Artikel aufgrund von Wetterunbilden in den Winterproduktionsgebieten. Besonders Salatgurken aus Spanien sind knapp und teuer.   Mehr

Deutschland | Bio-Schweine | Erzeugung

Bio-Schweinebestände bleiben 2019 stabil | OL-I-209

20.12.2019 (AMI) – Nach deutlichen Produktionsausweitungen 2017 und 2018 bleiben die Bio-Schweinebestände 2019 stabil. Innerhalb von 2 Jahren sind die Bestände um ein Drittel gestiegen.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Aktionspreise

Werbestarke Woche für Bio-Bananen

29.11.2019 (AMI) – Angebotsaktionen mit frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel werden nicht immer nach dem Saisonstand oder dem verfügbaren Angebot geplant, sondern oft auch nach dem Kalender. Ein schönes Beispiel dafür liefert die 48. Woche mit Bio-Bananen. Wie im Vorjahr ist die Zahl der Werbeanstöße in dieser Woche auf den höchsten Wert im gesamten Jahr gestiegen. Auch preislich sind die Aktionen völlig deckungsgleich mit denen des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Ernte

Bio-Getreideernte 2019 wieder größer

27.11.2019 (AMI) – Die Bio-Getreideernte ist 2019 deutlich größer ausgefallen als die kleine Ernte 2018. Die größeren Erntemengen kamen aber fast ausschließlich aus den Flächenzuwächsen zustande.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Umstellung auf Bio bringt deutlich mehr Produkte auf den Markt

05.11.2019 (AMI) 65 % mehr Bio-Milch, fast 60 % mehr Schweinefleisch und gut 50 % mehr Bio-Ackerland. So stark ist die Bio-Produktion bis 2019 gegenüber 2015 gewachsen. Auf Verbraucherseite ist das Marktvolumen in der gleichen Zeit um rund 36 % gestiegen. Verarbeiter und andere nachgelagerte Bereiche stoßen an Kapazitätsgrenzen. Der Bio-Markt sortiert sich um, wie reagieren Handel und Verbraucher darauf?   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugung

Bio-Milchaufkommen steigt um 6 %

25.10.2019 (AMI) – Auch im August gehen dem saisonalen Verlauf folgend die Bio-Milchanlieferungsmengen der deutschen Landwirte zurück. Zum Vorjahresmonat ist der Abstand jedoch wieder größer geworden. Die deutschen Landwirte lieferten mit 101 Mio. kg rund 9,5 % mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Angebot

Bio-Hafer und Bio-Dinkel eher knapp

08.10.2019 (AMI) – Die Bio-Getreideernte 2019 ist deutschlandweit sehr unterschiedlich ausgefallen. Qualitativ war es im Großen und Ganzen aber wieder eine gute bis sehr gute Ernte. Nur Hafer erreichte oftmals nicht die gewünschten Hektolitergewichte.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Tierbestand

Steigende Bio-Anteile in der deutschen Tierproduktion

02.10.2019 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2018 gestiegen. Rund 1,58 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 11,6 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Verkaufserlöse 2018 erneut zweistellig gestiegen

16.09.2019 (AMI) - Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2018 um knapp 11 % auf 2,39 Mrd. EUR gestiegen. Damit ist das Wachstum schon im zweiten Jahr zweistellig. Der Zuwachs geht stärker auf das Konto der tierischen Produkte als der pflanzlichen Produkte.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Welchen Anteil haben die „sonstigen Einkaufsstätten“ am wachsenden Bio-Markt?

10.09.2019 (AMI) – Auf die Einkaufsstätten des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels entfielen im vergangenen Jahr fast 60 % des Bio-Umsatzes in Deutschland. Auf die „sonstigen Einkaufsstätten“, zu denen Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, Versandhandel, Wochenmärkte und Reformhäuser zählen, entfallen gerade mal 14 % des „Kuchens“.   Mehr