Anhaltend hohes Niveau bei den Bio-Rinderpreisen
Der Bio-Rindermarkt ist damit, nach langen Jahren der Entkopplung, wieder so abhängig vom konventionellen Markt wie lange nicht. Die knappe Versorgung mit Schlachtrindern hatte am konventionellen Markt für Preissprünge gesorgt, die Anfang April mit 5,91 EUR/kg SG für Jungbullen ihren Höhepunkt erreichten. Inzwischen stabilisiert sich der Preis bei rund 4,50 EUR/kg SG. So kam es, dass zwischenzeitlich Bio-Rinder konventionell verkauft wurden, und damit auch die Bio-Preise stiegen, um den Abstand zwischen Bio-Ware und konventioneller Ware zu halten.
Die hohen Bio-Preise haben auch weitere Importe nach Deutschland begünstigt, da anderswo die Rinderpreise nicht so stark gestiegen sind. Ohnehin landet schon lange Bio-Rindfleisch aus verschiedenen Nachbarländern in den Theken. Auch wenn Verarbeiter versuchen, so viel wie möglich deutsche Ware einzusetzen, war dies oft einfach nicht möglich, aber gleichzeitig war die Importware auch etwas günstiger als hierzulande.
Die hohen Rohstoffkosten machen immer mehr Verarbeitern zu schaffen, zumal der Handel für die Produkte nur zögerlich zu Preiserhöhungen bereit ist. Insbesondere kleinere, auch regionale Unternehmen haben das Nachsehen.
Was weiterhin sehr gut läuft, ist die Nachfrage der Gastronomie. Sie kann einige Ausfälle wieder auffangen und ist natürlich verglichen mit den lock-down-gebeutelten Vorjahren wieder auf dem aufsteigenden Ast. So manche Gastronomen und auch Gemeinschaftsverpfleger haben die erzwungene Ruhephase für konzeptionelle Planungen genutzt und dabei Bio-Produkten einen größeren Raum eingeräumt.
Die höheren Preise führen nun zu teils deutlichen Reaktionen der Kunden im Laden. Denen war der Preissprung zu groß und sie sind zurückhaltender beim Einkauf von Bio-Rindfleisch als zuvor. Ohnehin wird zurzeit viel über hohe Lebensmittelpreise geschrieben und gesprochen. Die Verunsicherung mancher Konsumenten ist groß – und wie so oft wird bei Essen und somit beim Einkaufen von Lebensmittel wieder zuerst gespart.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
Tel. (0228) 33805-270
Autorin von verschiedenen Produktstudien und Fachbeiträgen zum Ökomarkt, vielfältige Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen der Bio-Branche, vernetzt mit Erzeugern und Händler.