Deutschland | Bio-Rinder | Marktversorgung

Saisonales Hoch bei Bio-Rinderschlachtungen

23.11.2022 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Rindern zieht wieder an, insbesondere bei den typischen Winterartikeln, Braten zum Beispiel. Gleichzeitig kommen – saisonal typisch – mehr Rinder zur Schlachtung. Das passt teils zur vorweihnachtlichen Nachfrage, einige Vermarkter schieben aber auch die Tiere auf spätere Termine, bei anderen reicht die Ware nicht.

Durch die höheren Schlachtungen jetzt wird, wie sonst auch schon um die Jahreszeit, das eine oder andere Tier noch geschoben. Das dürfte aber – wie auch in anderen Jahren - spätestens im Januar vorbei sein. Bei Kühen ist das Angebot größer als bei den Schlachtrindern. Die Nachfrage nach Kühen und Färsen übersteigt bei einigen Vermarktern das Angebot, bei anderen wiederum wird geschoben, hier lässt sich ein Nord-Süd-Gefälle beobachten. Die Futterversorgung ist nun wieder entspannter als noch im Sommer, als vorzeitig Tiere geschlachtet wurden, weil das Grünfutter vertrocknete.

Die Nachfrage nach Bio-Rindfleisch ist - wie bei anderen Bio-Produkten auch – 2022 kleiner als im Vorjahr, das Minus erreicht inzwischen 16 %. Der eigentlich günstige Artikel Hackfleisch geht inzwischen für fast 14 EUR/kg über die Theke, nochmals 70 Ct/kg mehr als noch im September. Die Preisanstiege auf Erzeugerseite spiegeln sich nun deutlich bei den Verbraucherpreisen wider, wenn es auch lange gedauert hat. Dennoch berichten die Vermarkter im Oktober von weiterer Nachfragebelebung.

Auf Erzeugerseite gibt es nach wie vor heftige Diskussionen um die Preise. Anders als bei den Bio-Schweinen hängen sie durch hohe konventionelle Preise gestützt. Auch wenn bei den Schlachtrindern keine direkten Aufschläge gezahlt werden, wirken sich die Preisanhebungen für konventionellen Jungbullen auf die Preise der Bio-Rinder aus. Daher gehen die Preisspannen beispielsweise bei Bio-Jungbullen in weiter Spanne zwischen 5,20 EUR/kg SG und 6,20 EUR/kg weit auseinander. Die große Herausforderung ist nun der Spagat zwischen auskömmlichen Preisen für die Landwirte und Verarbeiter und akzeptablen Verbraucherpreisen.

Benötigen Sie aktuelle Informationen zum Bio-Rinder- und auch Bio-Schweinemarkt? Monatlich veröffentlichen wir Analysen zur Marktversorgung, zur Preisentwicklung und Verbrauchernachtfrage nach Bio-Fleisch. Buchen Sie unseren Online-Dienst AMI Markt aktuell Öko-Landbau oder die AMI Markt Woche Bio-Landwirtschaft.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Import

Brauchen wir Bio aus dem Ausland?

28.03.2024 (AMI) – Die AMI widmet das nächste Forum Zukunft ganz dem Thema Bio-Importe. Seit 2009 werten die Marktanalysten im Öko-Landbau alljährlich die Importmeldungen von Bio-Unternehmen in Deutschland aus. In dieser Zeit hat sich viel verändert: Neue Warenströme wurden angesichts von Krisen und Versorgungsengpässen erschlossen, aber gleichzeitig hat der wachsende deutsche Bio-Anbau die Marktversorgung einzelner Bio-Produkte aus heimischer Produktion deutlich wachsen lassen.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Erzeugung

Anbaufläche für Bio-Strauchbeeren in Brandenburg am größten

27.03.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 ist der Bio-Strauchbeerenanbau in Deutschland sehr ungleichmäßig verteilt.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Import

Importbedarf bei Bio-Getreide erneut gesunken

20.03.2024 (AMI) – Die AMI hat die Bio-Importe nach Deutschland ausgewertet. Von Jahr zu Jahr ergeben sich Veränderungen in den Herkunftsländern und deren Bedeutung. Das deutsche Angebot ist in den vergangenen Jahren gewachsen und teilweise ist der Selbstversorgungsgrad deutlich gestiegen. Bio-Getreide ist da nur ein Beispiel.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Bio-Markt wächst wieder – vor allem durch höhere Preise

15.03.2024 (AMI) - Im Jahr 2023 gaben die Verbraucher in Deutschland wieder 5 % mehr Geld und damit insgesamt 16,08 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Nach der Ausgabendelle 2022 nimmt der Bio-Markt damit wieder an Fahrt auf, allerdings vor allem über höhere Preise.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Bodennutzung

Bio-Gemüsefläche wächst 2023 weiter

14.03.2024 (AMI) – 2023 bauten die Landwirte in Deutschland auf rund 18.095 ha Gemüse nach ökologischen Richtlinien im Freiland an, so die aktuellen Zahlen der Gemüseerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis).   Mehr

Europa | Bio-Kartoffeln | Bodennutzung

Europa: Deutliche Flächenzuwächse bei Bio-Kartoffeln

05.03.2024 (AMI) – Die europäische Anbaufläche von Bio-Kartoffeln ist in den letzten Jahren stark gewachsen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

AMI veranstaltet Workshop im Rahmen des Ökoaktionsplans des Landes Brandenburg

01.03.2024 (AMI) – Laut Ökoaktionsplan des Landes Brandenburg sollen bis zum Jahr 2024 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt werden. Hierfür muss der gesamte regionale Bio-Sektor entlang von Wertschöpfungsketten weiterentwickelt und gestärkt werden.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Einzelhandel

Höhere Preise lassen den Bio-Markt 2023 wieder wachsen

22.02.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 gaben die Verbraucher in Deutschland wieder 5 % mehr Geld und damit insgesamt 16,08 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus, so der von der AMI koordinierte Arbeitskreis Biomarkt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

AMI on Tour – die BIOFACH 2024 öffnet ihre Pforten

12.02.2024 (AMI) – Die BIOFACH 2024 steht vor der Tür. Vom 13. bis 16. Februar 2024 findet die Weltleitmesse für Bio-Produkte im Messezentrum Nürnberg statt. Sie zeigt bestehende Sortimente sowie Newcomer-Produkte von Bio-Lebensmitteln, -Getränken und vielem mehr. Die AMI ist mit mehreren Kongressbeitragen dabei.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Kennzahlen

Herstellung von Bio-Butter steigt leicht

06.02.2024 (AMI) – Die bundesweite Herstellung von Bio-Butter lag von Januar bis November 2023 um 2,3 % unter die Vorjahresmengen.   Mehr