Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Bauern erlösen 9 % mehr für ihre Produkte

10.10.2017 (AMI) – Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2016 um gut 9 % auf 1,99 Mrd. EUR gestiegen. Das Plus ging vor allem auf das Konto der tierischen Produkte, die 2016 stärkere Produktions- und teils auch Preissteigerungen erfahren hatten. Insbesondere die Bio-Milch- und Eierproduktion wurden erweitert. Auch Gemüse und Obst trugen mit größeren Ernten zu höheren Erlösen bei.

Wieder mehr Acker- und Grünlandflächen

Die Bio-Fläche ist 2016 um rund 162.000 ha auf 1,25 Mio. ha gewachsen, so viel wie schon seit einigen Jahren nicht. Dabei sind auch die Ackerflächen nach 5 Jahren nahezu Stillstand erstmals wieder deutlich gestiegen auf nun 510.000 ha, das sind 65.000 ha mehr als 2015. Das sind Ergebnisse der AMI Strukturdatenerhebung bei den Öko-Kontrollstellen in Deutschland.

Auch wenn ein Großteil der neuen Betriebe Milchviehbetriebe waren, haben sie doch zur eigenen Futterversorgung immer auch Ackerfläche umgestellt. Ackerland erreicht nun 41 % Flächenanteil an der gesamten Bio-Fläche. Auch die Grünlandflächen sind um 90.000 ha größer geworden. Sie stellen nun mit 690.000 ha rund 55 % der gesamten Öko-Fläche.

Die Getreideflächen sind, nach dem Anstieg 2015, auch 2016 weiter gestiegen. Hier spielen vor allem die Ackerflächen von neuen viehhaltenden Betrieben eine Rolle. Reine Ackerbaubetriebe dagegen gibt es kaum unter den Umstellern. Insgesamt wurden 242.000 ha mit Bio-Getreide bestellt, 3,8 % der deutschen Getreideflächen. Der Bio-Anteil an der Getreideerntemenge aber lag wegen der niedrigeren Erträge bei nur 1,7 %. Die Nachfrage nach Getreide ist ungebrochen groß. Insbesondere mit dem höheren Futterbedarf der neu umgestellten tierhaltenden Betriebe wird mehr Bio-Getreide gebraucht.

Bio-Verkaufserlöse sind „pflanzlicher“

Im Öko-Landbau sind „Obst, Gemüse, Kartoffeln“ mit 25 % Anteil an den Verkaufserlösen wichtigster Betriebszweig. Die Verkaufserlöse für Bio-Gemüse erreichten mit einem Wachstum von 19 % erstmals die 300 Mio. EUR Marke. Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Bedeutung der Bio-Eier. Mit 10 % Produktionsanteil erzielen sie mit deutlich höheren Erzeugerpreisen einen Bio-Anteil am Verkaufserlös von rund 24 %. Rund 14 % der Erlöse erzielt die Bio-Landwirtschaft mit Eiern, in der konventionellen sind es nur 2 %. Einen Bio-Anteil von einem Viertel erzielen außerdem noch Hafer und Eiweißpflanzen.

Wenn Sie die Entwicklung auf dem Bio-Markt in Deutschland und Europa dauerhaft im Blick behalten wollen, dann ist der Markt aktuell Öko-Landwirtschaft genau das Richtige für Sie. Dort finden Sie auch weitere Ergebnisse der AMI-Strukturdatenerhebung bei den Öko-Kontrollstellen.



Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Öko-Produktion seit 2016 deutlich ausgeweitet

16.07.2019 (AMI) – Seit 2016 haben fast 7.000 Landwirtschaftsbetriebe Öko-Landbau umgestellt. Damit sind die Bio-Flächen von 2015 bis 2018 allein um 430.000 ha oder 40 % auf 1,52 Mio. ha gestiegen.   Mehr

Deutschland | Bio-Kartoffeln | Erzeugerpreise

Frühkartoffeln steigen über Vorjahresniveau ein

11.07.2019 (AMI) – Die deutsche Bio-Frühkartoffelsaison 2019 startete aus Erzeugersicht unter günstigen Voraussetzungen: Der Markt war mangels Importen und dank einer guten Nachfrage äußerst aufnahmefähig.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Erzeugung

11 % mehr Bio-Fläche in Deutschland 2018

01.07.2019 (AMI) – Die Bio-Flächen in Deutschland sind 2018 um weitere 10,8 % gewachsen, auf nun 1,521 Mio. ha. Die Wachstumsraten liegen damit das dritte Jahr in Folge um 10 %. Davor hatten die Flächen über lange Jahre stagniert. Auslöser für die Umstellungswelle seit 2016 war die hohe Nachfrage nach Bio-Produkte auf der einen Seite, aber auch niedrige Preise für konventionelle Produkte, insbesondere Milch.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Angebot

Bio-Mischfutterpreise geben nach

27.06.2019 (AMI) – Die Bio-Mischfutterpreise sind mit einer Ausnahme (Milchleistungsfutter ohne Mais) im Juni gesunken.   Mehr

Deutschland | Bio-Schweine | Preise

Bio-Schweinepreise stabil

06.06.2019 (AMI) – Die Preise für Bio-Schweine sind im April stabil geblieben – und auch für Mai sind keine Preisveränderungen angekündigt.   Mehr

Europa | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Spanien ist wichtigster Lieferant von Bio-Fruchtgemüse

15.05.2019 (AMI) - In allen Ländern Europas, für die der AMI differenzierte Daten vorliegen, ist der Anteil von Gemüse an den Gesamtausgaben der Verbraucher für Bio-Lebensmittel wesentlich höher als bei konventionellen Lebensmitteln. Innerhalb des Bio-Gemüsesortimentes ist Fruchtgemüse wiederum das wichtigste Segment der Nachfrage, wenn man die Verbraucherausgaben zum Maßstab nimmt.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Im März blieb der Bio-Milchpreis unverändert

13.05.2019 (AMI) – Im März zahlten die Molkereien in Deutschland für ökologisch erzeugte Milch bei standardisierten Inhaltsstoffen nach vorläufigen Berechnungen der AMI im Schnitt 47,7 Ct/kg. Damit liegt die Auszahlungsleistung in etwa auf dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Erzeugerpreise

Bio-Futtergetreide leicht günstiger

10.05.2019 (AMI) – Die Preise für alterntiges Futtergetreide geben langsam nach. Die Futtermühlen sind im Großen und Ganzen gut versorgt. Insbesondere die Maispreise haben nochmals nachgelassen.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Marktversorgung

Bio-Mischfutter: Große Preisunterschiede zwischen EU und Verbandsware

09.05.2019 (AMI) – Die Mischfutterpreise sind im April für die meisten Futterarten leicht gestiegen. Insbesondere EU-Bio-Ware wird zu höheren Preisen verkauft, während Verbandsware mehrheitlich nur kleine Preisänderungen aufweist. Bio-Mischfutter ist damit anderthalb bis doppelt mal so teuer wie konventionelles.   Mehr

Deutschland | Bio-Kartoffeln | Preise

Bio-Frühkartoffelimporte profitieren von guter Nachfrage

25.04.2019 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Kartoffeln ist im aktuellen Jahr groß und übersteigt das Angebot an alterntiger deutscher Bio-Ware. Seit Ende März werden mehr und mehr ägyptische und israelischen Bio-Frühkartoffeln ins Sortiment des Handels aufgenommen.   Mehr