Deutschland | Bio-Getreide | Markttrends

Konventionelle Getreidepreise nah an den Bio-Preisen

12.05.2022 (AMI) – „Biogetreide jetzt billiger als normales Getreide“ titelten verschiedene Agrarmagazine Ende April. Das war der Höhepunkt der Preissteigerungen an den konventionellen Börsen und löste heftige Diskussionen auch in der Bio-Branche aus.

Tatsächlich erreichten die konventionellen Getreidepreise nie dagewesene Höhen, gehen aber inzwischen wieder zurück – um sich wahrscheinlich auf einem Niveau zwischen den Preishöhepunkten und davor zu stabilisieren. Auslöser war der globale Mangel an konventionellem Getreide und die deutlich gestiegenen Produktions- und auch Logistikkosten. Die konventionellen Preise rückten nah an die Bio-Preise heran. So kostet beispielsweise in der Preisspitze Ende April Bio-Roggen 419 EUR/t, während die konventionelle Variante bei 346 EUR/t lag. Bei Futterweizen ist sind die Preissteigerungen bei beiden Varianten immens: auf 528 EUR/t und 371 EUR/t. Die heiße Diskussion zeigt aber, dass sich die Bio-Preise deutlich von den konventionellen abheben müssen, damit die Bio-Ware auf wirklich auf dem Bio-Markt ankommt.

Die neue Ernte und die Preise dafür werden viel diskutiert. Es kommt aber bisher nur zu wenigen Abschlüssen. Zu unübersichtlich ist die Lage. So ist der Bio-Markt viel weniger abhängig vom Weltmarkt, da die Ware kaum weltweit, eher europaweit gehandelt wird. Außerdem werden eher langfristige Kontrakte geschlossen. So kurzfristige Preisänderungen wie am konventionellen Markt sind am Bio-Markt eher selten, wobei sich das in den vergangenen beiden Jahren schon etwas geändert hat. In einem sind sich aber im Grunde alle einig: Die Preise bleiben hoch, aber auf welchem genauen Niveau ist noch unklar – und deshalb zögern jetzt die meisten Unternehmen mit Abschlüssen.

Bleiben Sie informiert: in unserem Online Dienst Markt aktuell Ökolandbau erhalten Sie monatliche Bio-Getreidepreise und Marktanalysen. Unsere Markt Bilanz Ökolandbau gibt Ihnen einen jährlichen Überblick mit allen Zahlen, Daten, Fakten, Analysen zum Öko-Markt – immer entlang der gesamten Kette, von der Produktion über die Verarbeitung bis zum Konsumenten.



Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Getreide | Ernte

Trotz größerer Fläche 2018 rund 5 % kleinere Bio-Getreideernte

28.01.2019 (AMI) – Die Bio-Getreideernte 2018 ist gut 5 % kleiner ausgefallen als im Vorjahr, und das obwohl sich die Bio-Getreidefläche um mindestens 5 % vergrößert hat.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Preise

Bio-Milchpreise im November stabilisiert

16.01.2019 (AMI) – Die Molkereien in Deutschland zahlten im November für Bio-Milch nach Schätzung der AMI im Bundesmittel 47,7 Ct/kg bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugung

Deutsche Bio-Milchproduktion wächst

09.01.2019 (AMI) – Im Oktober 2018 lieferten die deutschen Erzeuger 89,6 Mio. kg Bio-Milch an deutsche milchwirtschaftliche Unternehmen. Dies waren 11,2 % mehr als im Oktober des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Bio-Schweine | Erzeugerpreise

Unruhe am Bio-Schweinemarkt

08.01.2019 (AMI) – Das größere Angebot an Bio-Schweinen hat zu Preissenkungen geführt. So ist der Preis für pauschal abgerechnete Schweine im November um 2 Ct/kg auf 3,56 EUR/kg SG zurückgegangen. Damit hat sich der Abstand zum Vorjahrespreis auf 10 Ct/kg SG vergrößert.   Mehr

Europa | Bio-Milch | Erzeugung

Europäische Bio-Milchproduktion steigt

20.12.2018 (AMI) – Sowohl in Deutschland als auch bei den für den deutschen Markt maßgeblichen Lieferländern steigt 2018 die Bio-Milchproduktion. Die deutschen Erzeuger liefern 2018 erheblich mehr Bio-Milch als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise im Oktober weiter in der Aufwärtsbewegung

18.12.2018 (AMI) – Die Molkereien in Deutschland zahlten im Oktober für Bio-Milch nach Schätzung der AMI im Bundesmittel 47,8 Ct/kg bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren 0,5 Ct mehr als im September.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Viel Bio-Milch, genug Bio-Schweine, und genug Bio-Futter für alle?

14.11.2018 (AMI) - Warum ist es am Bio-Getreidemarkt trotz kleinerer Ernte so ruhig? Können die steigenden Milchmengen vom Bio-Markt aufgenommen werden? Und welche Auswirkungen hat der Überhang an Schweinen auf die Preise? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bekamen die Teilnehmer des AMI Markt Seminars Öko-Landwirtschaft am 08. November 2018 in der AMI.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

12 % höhere Erlöse für Bio-Landwirte

09.11.2018 (AMI) - Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2017 um gut 12 % auf 2,20 Mrd. EUR gestiegen. Der Anstieg ging wie schon im Vorjahr vor allem auf das Konto der tierischen Produkte. Mit einem Plus von 21 % war Milch die mit Abstand erfolgreichste Produktgruppe – die höhere Milchanlieferung war hier auschlaggebend.   Mehr

Europa | Bio-Gemüse | Strukturdaten

Europas Bio-Gemüseflächen wachsen weiter

05.11.2018 (AMI) – Der Anbau von Bio-Gemüse in Europa ist im Jahr 2017 erheblich gewachsen. Auf insgesamt 156.000 ha wurde im vergangenen Jahr Gemüse nach Öko-Richtlinien erzeugt, was einen Flächenzuwachs von 16 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Ernte

Trotz größerer Fläche rund 5 % kleinere Bio-Getreideernte

02.11.2018 (AMI) – Die Bio-Getreideernte 2018 ist gut 5 % kleiner ausgefallen als die 2017er Ernte, und das obwohl sich die Bio-Getreidefläche um mindestens 5 % vergrößert hat. Die Trockenheit im Norden und Osten hat stellenweise zu deutlichen Ertragseinbußen geführt. So erreichten die Erträge im Durchschnitt über alle Getreidearten nur 30 dt/ha, knapp 10 % weniger als 2017.   Mehr