Deutschland | Bio-Obst | Markttrends

Kein Preisaufschlag für Bio-Äpfel und -Bananen

12.10.2022 (AMI) – Der Herbst ist da - und genauso präsentiert sich auch das Bio-Obstangebot. Sommerobst ist weitgehend verschwunden und im Mittelpunkt stehen neuerntige Äpfel, Tafeltrauben und Bananen. Aber während die Preise für Lebensmittel im Allgemeinen steigen und steigen, ist für Obst kein Aufschlag zu erzielen.

Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste wirtschaftliche und gesellschaftliche Unsicherheit sowie das Abklingen der Pandemie hat in den zurückliegenden Monaten zu einem Umdenken geführt. Das war an den Bio-Obstmärkten besonders zu spüren. Laut AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanel ging die Einkaufsmenge für Bio-Obst in den Monaten Januar bis August 2022 um mehr als 10 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im August deutet sich allerdings eine Trendwende an. Im Plus sind insbesondere Bananen. Äpfel zählen dagegen zu den Verlierern. Festere Preise sind aber in keinem Fall zu erzielen.

Konsumflaute geht an den Bananen vorbei

Steigende Produktionskosten in den Ursprungsländern und der höhere Transportaufwand sowie die fortlaufenden Schiffsverspätungen führen am Markt für Bio-Bananen zwar auch zu Unruhe, unterm Strich reichen die Mengen aber aus. Und dass trotz guter Nachfrage. Denn anders als andere Obstarten halten Bananen ihre Position. Gepusht von zahllosen Aktionen im Einzelhandel sind Bananen trotz geschlossener Schulen und Kitas während der Ferienzeit, der Konkurrenz durch Sommerobst und Konsumflaute sehr gut durch den Sommer gekommen.

Schwieriger Apfelherbst

Die Nachfrage für Äpfel liegt im Vergleich zu den Vorjahren im Minus. Dazu fällt die Ernte in Deutschland fällt in diesem Jahr sehr gut aus. Das führt zu Angebots- und damit Preisdruck. Kein Gedanke an festere Preise zurzeit, die die höheren Kosten für Produktion, Lohn, Lagerung oder Aufbereitung auffangen.

Wie geht es weiter am Apfelmarkt? Fängt sich der Markt in der zweiten Saisonhälfte? Welchen Einfluss haben Zitrusfrüchte auf die Nachfrage im Dezember?

Wenn Sie sich für regelmäßige Analysen zu den Bio-Obst- und Gemüsemärkten interessieren, Hintergrundinformationen über Verkaufsmengen, Umsatz und Preise brauchen, dann abonnieren Sie die AMI Markt Woche Öko-Gartenbau.

Beitrag von Ursula Schockemöhle
Marktexpertin Gartenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Kartoffeln | Marktversorgung

AMI-Experte gibt Interview am Treffpunkt Öko-Kartoffeln

22.08.2018 (AMI) - Auf der PotatoEurope 2018 können sich die Besucher am 12. und 13. September rund um den Kartoffelanbau informieren. Zum Auftakt einer Reihe von Experteninterviews wird AMI-Marktexperte Christoph Hambloch zum Thema Bio-Kartoffeln zum Interview bereitstehen.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Marktversorgung

Ernteaussichten bei Bio-Äpfeln verschlechtert

07.08.2018 (AMI) – Der deutsche Bio-Obstbau ächzt unter den hohen Temperaturen und dem anhaltenden Wassermangel. Kenner der Branche sind mittlerweile skeptisch, ob die im Juni verabschiedete Prognose für die jetzt anstehende Ernte von Äpfeln und Birnen aus ökologischer Erzeugung noch realistisch ist.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Angebot

Trockenheit verknappt Bio-Futter

26.07.2018 (AMI) – Die lang anhaltende Trockenheit in Deutschland und den Nachbarländern sorgt bei den Bio-Rinderhaltern für Probleme bei der Futterversorgung. So werden Bio-Absetzer aus der Mutterkuhhaltung verkauft statt gemästet, und auch die ersten Bio-Milchkühe kommen früher zur Schlachtung als geplant. Die Schweine- und Geflügelhalter dagegen warten noch auf die tatsächlichen Getreideerntemengen mit der entsprechenden Preisfindung.   Mehr

Deutschland | Öko-Gartenbau | Angebot

Frühes Angebot an Bio-Sommergemüse

29.06.2018 (AMI) – Mit dem frühen Sommerwetter sind viele Bio-Gemüsekulturen deutlich weiterentwickelt als in anderen Jahren. Nach den ersten Angebotswellen zeichnet sich nun knappe Versorgung zum Beispiel bei Blumenkohl und Brokkoli ab. Auch bei Bunten Salaten ist die Angebotswelle aus dem Mai überstanden.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise für Bio-Milch tendieren schwächer

07.05.2018 (AMI) – Im März 2018 sind die Erlöse der Bio-Milchbauern in Deutschland durchschnittlich leicht zurückgegangen. Zum Teil dürften die gestiegenen Anlieferungsmengen ursächlich dafür gewesen sein. Von den Preiseinbußen auf der konventionellen Seite im ersten Quartal waren die Rücknahmen bei der Bio-Milch jedoch weit entfernt.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Bio-Streuobstanbau legt deutlich zu

17.04.2018 (AMI) - In den 1920er und 1930er Jahren erreichte die Streuobstkultur in Deutschland ihren Höhepunkt. Die damalige Fläche wird auf 1,5 Million Hektar geschätzt. Danach ging es mit dem Anbau bergab. Übriggeblieben sind 300.000 ha. Um den Status quo nicht nur zu halten, sondern Weiterentwicklung zu ermöglichen, wurden mehrere Initiativen ins Leben gerufen. Dadurch erfährt der Bio-Streuobstanbau in einigen Bundesländern einen regelrechten Boom.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise leicht schwächer

11.04.2018 (AMI) – Im Februar sind die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch nochmals geringfügig zurückgegangen. Preisrücknahmen gab es vor allem im Osten und im Süden der Republik. Obwohl deutschlandweit deutlich mehr Bio-Milch gemolken wurde, war das Preisgefüge aber insgesamt recht stabil.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Mehr Bio-Milch und Bio-Fleisch – Bleiben die Preise auf hohem Niveau?

11.04.2018 (AMI) – 10 % mehr Bio-Flächen, 18 % mehr Bio-Milch, mehr als 10 % mehr Bio-Fleisch: Das Angebot an Bio-Lebensmitteln ist deutlich größer geworden, insbesondere bei den tierischen Produkten. Der Ackerbau hinkt immer noch in der Umstellung hinterher.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Nachfrage

Zahlen und Fakten zum Ökolandbau

21.03.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hat 2017 noch einmal kräftig angezogen. Die privaten Haushalte in Deutschland gaben 6 % mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus. Wie hat sich der Anbau in Deutschland auf die steigende Nachfrage eingestellt? Wie sieht es mit dem Öko-Anbau in Europa aus? Die AMI-Marktexperten haben zu diesen und vielen anderen Fragen ausführliche Fakten und Daten in der Markt Bilanz Öko-Landbau 2018 zusammengestellt.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Außenhandel

Marktversorgung und Importe von Bio-Produkten erhoben

14.03.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Bio-Produkten in Deutschland steigt, auch das Angebot wird immer größer. Woher die wichtigsten Bio-Rohwaren und -Frischeprodukte kommen, zeigen die AMI Markt Charts „Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland“.   Mehr