Umstellung auf Bio bringt deutlich mehr Produkte auf den Markt
Im AMI Markt Seminar diskutierten die Teilnehmer entlang der
gesamten Wertschöpfungskette intensiv über diese Fragen. Die
Marktanalystinnen der AMI aus dem Öko-Landbau und der
Verbraucherforschung standen den Teilnehmern aus dem
Ernährungsgewerbe, Vertretern von Interessenverbänden, der
öffentlichen Hand und aus dem Großhandel dazu Rede und
Antwort.
Für alle Interessierten, die keine Gelegenheit hatten am Seminar
teilzunehmen, bieten wir die AMI Markt Charts
„Öko-Landwirtschaft – Zwischen Wachstum und Überproduktion“
an.
Die Vortragssammlung beinhaltete folgende Themen:
Bio-Milchmarkt: Trotz rasant gestiegener Produktion, jeweils knapp 20 % in den Jahren 2017 und 2018, ist der Bio-Milchpreis in beiden Jahren stabil geblieben. Auch 2019 gibt es nur leichte Nachlässe, und das bei nur noch leicht zunehmender Milchanlieferung. AMI-Marktanalystin Christine Rampold erläutert wie das größere Angebot auf einen aufnahmefähigen Markt trifft und trotzdem Importe aus Dänemark und Österreich weiterhin an der Tagesordnung stehen.
Bio-Schlachtrinder: Die Produktion von Bio-Schweinefleisch ist seit 2015 um gut 50 % gewachsen, bei Rindfleisch wurden 40 % mehr produziert. Dieses größere Angebot kann zum großen Teil auch am Markt untergebracht werden. Nur der Verkauf von EU-Bio-Schweinen hat zwischenzeitlich gestockt, während Schweine der Bio-Verbände weiterhin ihren Platz finden. Die Bestände sind jetzt stabil. Bei den Rindern stammt das größte Wachstum aus der Verarbeitung von Kuhfleisch zu Hackfleisch. Diana Schaack, Marktanalystin Öko-Landbau, präsentierte dazu Fakten und Hintergrundinformationen.
Bio-Getreide & Futtermittel: Die Bio-Getreideernte ist 2019 zwar deutlich größer ausgefallen als nach der Trockenheit 2018, aber weniger als erwartet. Das Wachstum kam aber allein aus den Flächenausweitungen. Das Angebot ist damit insbesondere beim Futtergetreide und der Umstellungsware groß. Außer bei Hafer und Dinkel sind die Bio-Getreidepreise daher etwas abgerutscht. Mit der größeren Ernte nehmen auch die Importe ab.
Verbraucherforschung: AMI-Marktanalystin Judith Dittrich nahm die Bio-Verbraucher unter die Lupe. Sie zeigte, dass Selbsteinschätzung und tatsächliche Käufe nicht unbedingt übereinstimmen. Der typische Bio-Kunde ist berufstätig, weiblich, lebt im Süden Deutschlands und hat ein höheres Einkommen. Regionalität ist vielen Befragten wichtiger als Bio. Und Verkaufsaktionen spielen insbesondere für den Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel eine größere Rolle beim Verkauf, auch wenn die Bio-Kunden insgesamt weniger preissensibel sind als konventionelle Kunden.
Bestellen Sie Ihre Ausgabe der AMI Markt Charts Ökolandbau bequem online oder per Bestellformular. Mehr Informationen zu weiteren Seminaren der AMI finden Sie unter diesen Link.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
ZurückLogin
Das könnte Sie auch interessieren
Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
Tel. (0228) 33805-270
Autorin von verschiedenen Produktstudien und Fachbeiträgen zum Ökomarkt, vielfältige Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen der Bio-Branche, vernetzt mit Erzeugern und Händler.