Deutschland | Öko-Landbau | Außenhandel

Bio-Getreide: Importanteil nur noch 15 Prozent

12.03.2021 (AMI) - Die Umstellung von Bio-Flächen führt zu größerer Produktion, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten. Daher bleiben Importe für viele Bio-Produkte weiterhin wichtig, aber durch die Umstellung vieler Ackerflächen nehmen sie bei einigen Produkten ab. Die AMI betrachtet alljährlich die Importmengen der wichtigsten Bio-Rohstoffe nach Deutschland.

Seit 2009 werden importierende Unternehmen in Deutschland nach Mengen und Herkunftsländern befragt. Mittlerweile ist die Liste der befragten Importeure auf 390 gewachsen. Welche Dimension die Importe für den jeweiligen Gesamtmarkt der Bio-Rohstoffe in Deutschland haben, ist nun in den aktuellen AMI Markt Charts umfangreich dargestellt.

Die steigenden Bio-Flächen in Deutschland und die größeren Bio-Tierbestände machen bei einigen wichtigen Bio-Rohstoffen kleinere Importmengen notwendig. Allerdings steigt der Selbstversorgungsgrad nur in den Jahren, in denen die inländische Ernte nicht durch Witterungsausfälle dezimiert wird.

Die Bio-Getreideimporte haben 2019/20 nach einem Rückgang im Wirtschaftsjahr 2018/19 wieder zugelegt. Mit rund 183.400 t lag der Importanteil aber nur noch bei 15 % und damit deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Die deutlich größere deutsche Ernte machte weniger Importe nötig. Das dürfte sich auch 2020/21 fortsetzen, denn die Bio-Getreideernte 2020 ist mit 1,14 Mio. t noch größer ausgefallen. Allerdings steigt auch die Nachfrage nach Futtergetreide und Speiseware weiter deutlich an. Weizen, Dinkel und Hafer sind am stärksten gefragt, und bei allen Produkten stieg die inländische Versorgung. Bei Weizen und Hafer sind aufgrund der großen Nachfrage aber auch die Importmengen gestiegen. Die Importanteile dagegen sind bei allen Getreidearten außer Hafer und Körnermais zurückgegangen.

Die wichtigsten Lieferländer für Bio-Getreide waren 2019/20 Polen, die Slowakei, die Niederlande (mit Reexporten) und Österreich. Die Bedeutung von Ländern außerhalb der EU wie der Ukraine, die vor einigen Jahren noch große Importmengen nach Deutschland geliefert haben, haben deutlich abgenommen. Zum einen bevorzugen die Hersteller EU-Ware und zum anderen sind die Importe aufwändig und damit teuer geworden. Die USA sind außerdem dankbarer Abnehmer für ukrainischen, türkischen oder kasachischen Weizen geworden.

AMI analysiert Marktversorgung mit Bio-Produkten

Alljährlich analysiert die AMI die Importe der wichtigsten Bio-Produkten nach Deutschland. Basis für die Auswertung der Importentwicklung ist eine Befragung von importierenden Unternehmen in Deutschland, Gespräche mit Branchenkennern und die Analyse des GfK-Haushaltspanels.

Die AMI Markt Charts – Marktversorgung mit Bio-Produkten in Deutschland liefern Ihnen aktuelle Entwicklungen und Trends zu Angebot und Absatz von den bedeutendsten Bio-Produkten aus deutscher und ausländischer Herkunft. Weitere Informationen sowie die Auswahl der analysierten Produkte finden Sie in unserem Shop.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

AMI on Tour – die BIOFACH 2024 öffnet ihre Pforten

12.02.2024 (AMI) – Die BIOFACH 2024 steht vor der Tür. Vom 13. bis 16. Februar 2024 findet die Weltleitmesse für Bio-Produkte im Messezentrum Nürnberg statt. Sie zeigt bestehende Sortimente sowie Newcomer-Produkte von Bio-Lebensmitteln, -Getränken und vielem mehr. Die AMI ist mit mehreren Kongressbeitragen dabei.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Kennzahlen

Herstellung von Bio-Butter steigt leicht

06.02.2024 (AMI) – Die bundesweite Herstellung von Bio-Butter lag von Januar bis November 2023 um 2,3 % unter die Vorjahresmengen.   Mehr

Deutschland | Bio-Eier | Betriebsstruktur

Anzahl der Bio-Legehennenbetriebe sinkt

30.01.2024 (AMI) – Laut Destatis gab es im November 2023 noch 597 Bio-Betriebe mit 3.000 oder mehr Haltungsplätzen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Ernte

Erträge im Unterglasanbau etwa halb so groß

10.01.2024 (AMI) – Die Durchschnittserträge im Öko-Landbau in Deutschland sind niedriger als in der konventionellen Landwirtschaft.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Ernte

Kleinere Ertragsunterschiede bei Bio-Freilandgemüse

04.01.2024 (AMI) – Die Durchschnittserträge im Öko-Landbau in Deutschland sind niedriger als in der konventionellen Landwirtschaft.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Anlieferung

Deutschlandweiter Anstieg der Bio-Milchmenge

08.12.2023 (AMI) – Die Bio-Milchanlieferungsmenge stieg im Betrachtungszeitraum des aktuellen Jahres in allen Bundesländern.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Bodennutzung

Schon seit mehreren Jahren geht es bei den Bio-Zwiebeln aufwärts

09.11.2023 (AMI) – Insbesondere seit 2019 verbuchen die jährlichen Zuwachsraten in der Anbaufläche von Bio-Zwiebeln Rekordwerte.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Verkaufserlöse erneut

24.10.2023 (AMI) – Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2022 um rund 11 % auf 3,61 Mrd. EUR gestiegen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Anteil steigt in deutscher Tierproduktion

20.10.2023 (AMI) – Die Bio-Eiererzeugung ist 2022 gestiegen. Rund 2 Mrd. Bio-Eier wurden erzeugt, das waren 13,5 % der gesamten deutschen Eierproduktion.   Mehr