Deutschland | Bio-Futtermittel | Marktversorgung

Bio-Mischfutter: Große Preisunterschiede zwischen EU und Verbandsware

09.05.2019 (AMI) – Die Mischfutterpreise sind im April für die meisten Futterarten leicht gestiegen. Insbesondere EU-Bio-Ware wird zu höheren Preisen verkauft, während Verbandsware mehrheitlich nur kleine Preisänderungen aufweist. Bio-Mischfutter ist damit anderthalb bis doppelt mal so teuer wie konventionelles.

Die Bio-Mischfutterpreise liegen bei Milchleistungsfutter und Schweinemastfutter rund doppelt so hoch wie konventionelles Mischfutter. Bei Legehennenfutter, das insgesamt am teuersten ist, liegt der Bio-Aufschlag bei rund 50 %. Die Preise von Bio-Mischfutter aus Verbandsware schwanken nach Aussage der Futtermittelhersteller deutlich weniger als das Futter aus EU-Bio-Ware. Grund sind zum vor allem längere Verträge mit den Lieferanten. Für EU-Bio-Futter wird noch stärker auf dem Spotmarkt und aus Importen eingekauft.

Die Preise für EU-Bio-Getreide sind im März noch stabil geblieben, und haben erst im April leicht nachgegeben. Das große Angebot an Umstellungsgetreide der Ernte 2018 ist inzwischen zum großen Teil verkauft. Dafür hat die Nachfrage nach Eiweißkomponenten, insbesondere Ackerbohnen, angezogen, die vermehrt aus dem Baltikum kommen und im Preis gestiegen sind. Auch Raps- und Sonnenblumenkuchen sind etwas teurer, da der Verkauf des Öls jeweils etwas ins Stocken geraten ist. Dagegen wird Sojakuchen sowohl aus Europa als auch aus China und Indien weiterhin zu stabilen Preisen gehandelt wird.

Monatliche Erhebung der Bio-Mischfutterpreise

Seit Februar 2019 erheben die Landwirtschaftskammern und die Marktinformationsstelle Ost (MIO) im Auftrag der AMI Bio-Mischfutterpreise in Deutschland. Ermittelt werden Milchleistungsfutter mit und ohne Mais, Vormast und Endmastfutter für Schweine sowie Legehennenfutter in zwei Phasen. Alle Preise werden nach Verbandsware und EU-Bio-Ware unterschieden. Die Preise erheben die Kammern und die MIO bei verschiedenen Mischfutterwerken in ihren Regionen. Um den deutschlandweiten Durchschnittspreis zu ermitteln, sind die Meldungen der Regionen nach ihrer Bedeutung bei der Bio-Mischfutterproduktion in Deutschland gewichtet.

Die Erhebung erfolgt einmal im Monat und wird in jeder dritten Woche des Monats in der AMI Markt Woche Öko-Landwirtschaft veröffentlicht. Die Markt Woche Öko-Landwirtschaft bietet wöchentlich wechselnde Analysen zu Bio-Getreide, Bio-Kartoffeln, Bio-Schlachttiere, Bio-Mischfutter und Bio-Milch. Die jeweils donnerstags erscheinende Markt Woche Öko-Landwirtschaft gibt Ihnen anhand von wechselnden Daten, Fakten und Analysen einen kompletten Überblick zur aktuellen Situation in der Öko-Landwirtschaft.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Genug Bio für alle? - Der Strukturdaten - Check

06.09.2021 (AMI) – Bio-Produkte sind gefragt wie nie, um 22 % ist der Umsatz 2020 gestiegen. Gleichzeitig ist die deutsche Bio-Fläche 2020 nur um 5,5 % gewachsen. Insbesondere die Ackerflächen haben in den vergangenen Jahren zugelegt und eine bessere inländische Futterversorgung möglich gemacht. Aber reicht das?   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise legen etwas zu

20.08.2021 (AMI) – Die Preise für ökologisch erzeugte Rohmilch verzeichneten im Juni 2021 leichte Zugewinne. Damit profitierten sie weiterhin vom Verbrauchertrend hin zu mehr Bio-Milchprodukten.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Ernte

Kleineres Bio-Mostobstangebot erwartet

17.08.2021 (AMI) – Bei Bio-Äpfeln zeichnet sich in diesem Jahr für den Verwertungssektor ein stabiler Markt ab. Im Herbst 2020 waren die Kanäle noch durch reichlich Bestände an Apfelsaft verstopft, aktuell sind die Vorräte nahezu geräumt.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Strukturdaten

Bio-Hafer ist im Osten und in Bayern stark

16.08.2021 (AMI) – Der Haferanbau ist auch 2020 weiter um mehr als 10.000 ha ausgeweitet worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist laut den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 auf insgesamt 52.800 ha Hafer nach Öko-Richtlinien angebaut worden.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Marktversorgung

Hohe Nachfrage nach Bio-Milch

30.07.2021 (AMI) – Die Haushalte in Deutschland haben im aktuellen Jahr nicht die Lust auf Bio-Milch verloren. Im Gegenteil: Die Einkaufsmengen stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 10 Prozent über die Vorjahresmengen und zeigen bisher auch keine Sommerflaute. Die inländische Bio-Milchproduktion steigt nach Jahren des starken Wachstums nur noch moderat.   Mehr

Deutschland | Bio-Schweine | Preise

Bio-Schlachttierpreise unabhängig vom konventionellen Markt

27.07.2021 (AMI) – Die Preise für Bio-Schweine sind im vergangenen Jahr um knapp 10 Ct/kg SG gestiegen. Die meisten Tiere sind in festen Verträgen gebunden.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Deutsche Bio-Fläche 2020 um 5,5 % gewachsen

15.07.2021 (AMI) – Die deutsche Bio-Fläche wuchs im Jahr 2020 um rund 5,5 % auf 1.702.240 ha.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Bio-Fläche 2020 um 5,5 % gewachsen

25.06.2021 (AMI) – Die Bio-Fläche in Deutschland erreicht 2020 1,7 Mio. ha und überschreitet damit erstmals die 10 % Marke beim Bio-Anteil an der landwirtschaftliche Fläche Deutschlands. Bei der Zahl der Betriebe stellen die 35.396 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe einen Anteil von 13,5 %.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Anlieferung

Deutsche Bio-Milchproduktion wächst verhalten

01.06.2021 (AMI) – Im aktuellen Jahr muten die von den deutschen Landwirten angelieferten Bio-Milchmengen nach Jahren des dynamischen Wachstums eher klein an.   Mehr

Deutschland | Bio-Milch | Marktversorgung

Wie geht es weiter bei Bio-Milch? Die Antworten erhalten Sie auf dem AMI Web-Seminar

07.05.2021 (AMI) – Die Bio-Milchanlieferung in Deutschland steigt 2021 nach der großen Umstellungswelle in den vergangenen Jahren das zweite Jahr in Folge nur noch verhalten. Anders sieht es mit der privaten Nachfrage aus, die nicht zuletzt wegen der Corona-Maßnahmen erheblich zugunsten von Bio gestiegen ist. Wohin geht 2021 die Reise bei Bio-Milch?   Mehr