Bio-Mischfutter: Große Preisunterschiede zwischen EU und Verbandsware
Die Bio-Mischfutterpreise liegen bei Milchleistungsfutter und Schweinemastfutter rund doppelt so hoch wie konventionelles Mischfutter. Bei Legehennenfutter, das insgesamt am teuersten ist, liegt der Bio-Aufschlag bei rund 50 %. Die Preise von Bio-Mischfutter aus Verbandsware schwanken nach Aussage der Futtermittelhersteller deutlich weniger als das Futter aus EU-Bio-Ware. Grund sind zum vor allem längere Verträge mit den Lieferanten. Für EU-Bio-Futter wird noch stärker auf dem Spotmarkt und aus Importen eingekauft.
Die Preise für EU-Bio-Getreide sind im März noch stabil geblieben, und haben erst im April leicht nachgegeben. Das große Angebot an Umstellungsgetreide der Ernte 2018 ist inzwischen zum großen Teil verkauft. Dafür hat die Nachfrage nach Eiweißkomponenten, insbesondere Ackerbohnen, angezogen, die vermehrt aus dem Baltikum kommen und im Preis gestiegen sind. Auch Raps- und Sonnenblumenkuchen sind etwas teurer, da der Verkauf des Öls jeweils etwas ins Stocken geraten ist. Dagegen wird Sojakuchen sowohl aus Europa als auch aus China und Indien weiterhin zu stabilen Preisen gehandelt wird.
Monatliche Erhebung der Bio-Mischfutterpreise
Seit Februar 2019 erheben die Landwirtschaftskammern und die Marktinformationsstelle Ost (MIO) im Auftrag der AMI Bio-Mischfutterpreise in Deutschland. Ermittelt werden Milchleistungsfutter mit und ohne Mais, Vormast und Endmastfutter für Schweine sowie Legehennenfutter in zwei Phasen. Alle Preise werden nach Verbandsware und EU-Bio-Ware unterschieden. Die Preise erheben die Kammern und die MIO bei verschiedenen Mischfutterwerken in ihren Regionen. Um den deutschlandweiten Durchschnittspreis zu ermitteln, sind die Meldungen der Regionen nach ihrer Bedeutung bei der Bio-Mischfutterproduktion in Deutschland gewichtet.
Die Erhebung erfolgt einmal im Monat und wird in jeder dritten Woche des Monats in der AMI Markt Woche Öko-Landwirtschaft veröffentlicht. Die Markt Woche Öko-Landwirtschaft bietet wöchentlich wechselnde Analysen zu Bio-Getreide, Bio-Kartoffeln, Bio-Schlachttiere, Bio-Mischfutter und Bio-Milch. Die jeweils donnerstags erscheinende Markt Woche Öko-Landwirtschaft gibt Ihnen anhand von wechselnden Daten, Fakten und Analysen einen kompletten Überblick zur aktuellen Situation in der Öko-Landwirtschaft.
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Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
Tel. (0228) 33805-270
Autorin von verschiedenen Produktstudien und Fachbeiträgen zum Ökomarkt, vielfältige Kontakte zu nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen der Bio-Branche, vernetzt mit Erzeugern und Händler.