Deutschland | Öko-Landbau | Angebot

Pflanzliche Proteine kommen immer häufiger aus Europa

30.09.2020 (AMI) – Gesunde Ernährung, zu Hause kochen – spätestens seit Corona hat die Nachfrage nach Bio-Produkten und pflanzlichen Eiweißprodukten stark zugelegt. Die Rohstoffe für pflanzliche Burgerpatties, Currys oder Haferdrinks stammen immer häufiger aus heimsicher Erzeugung, sie lösen das bisher dominante Soja ab.

Das zeigt sich auch in der Nachfrage nach Bio-Hafer, ein Rohstoff, der trotz deutlicher Anbauausweitung in Deutschland stark gefragt und knapp ist. Bei Futtererbsen und Bohnen wird die Konkurrenz zum Futtermittelsektor deutlich. Schon jetzt importiert Deutschland mehr als die Hälfte der hier nachgefragten Erbsen.

Die Nachfrage nach Fleischersatz wächst bei konventionellen Produkten gleichermaßen wie bei Bio-Produkten. Der Verkauf hat schon 2019 deutlich zugelegt und in Corona-Zeiten nochmals Schwung aufgenommen. Die Bio-Hersteller haben mit anderen Richtlinien zu tun, nutzen daher andere Rezepte und bieten 2020 auch verstärkt Fleischersatz aus heimischen Rohstoffen an. Immer noch stark in Bio sind Tofuprodukte aus Soja.

Bei Milchersatz haben in den vergangenen 5 Jahren andere Pflanzendrinks außer Soja das Zepter übernommen und Soja als Rohstoff zurückgedrängt. So kauften die Haushalte allein in den ersten 8 Monaten des Jahres 44 % mehr Pflanzendrinks, und davon 60 % mehr Hafer- oder Dinkelbasierte Getränke.

Wie genau hat sich bisher die Nachfrage entwickelt, in welchen Geschäften sind die Produkte erfolgreich? Welche Produkte gibt es? Wo kommen diese her? Wie kann mit heimischen Bio-Rohstoffen Textur und Geschmack erreicht werden? Diese Fragen beantwortet unser AMI Web Seminar „Bio-Protein – Was gibt es, was ist heimisch, was schmeckt?“ am 6. Oktober um 14 Uhr.

Die AMI stellt die Nachfrageentwicklung bio im Vergleich zu konventionell insgesamt für Fleisch- und Milchersatzprodukte dar. Klaus-Jürgen Holstein steuert einen Blick hinter die Kulissen bei und wird den Teilnehmern darstellen, welche Produkte in der Entwicklung kurz vor der Marktreife und Realisierung stehen. An zwei einfachen Rezepten – ein veganes Curry und ein veganer Gyros – zeigen wir den Teilnehmern nachvollziehbar, wie gut inzwischen die Möglichkeiten mit Erbsen- und Bohnenprotein sind.

Damit können wir im Rahmen des Webinars entsprechend fundiert darüber sprechen, welche Ausrichtung solche Produkte von Geschmack, Konsistenz und Beitrag zur Ernährung bieten.

Beitrag von Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Der Bio-Strukturdatencheck

01.10.2024 (AMI) – Die AMI hat für 2023 die Daten zur Bodennutzung und Tierhaltung in Deutschland anhand von Angaben der Öko-Kontrollstellen ausgewertet. Neben dem Angebot werden auch die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte betrachtet. Diese sind erstmals seit Jahren rückläufig.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Verarbeitung

Bio-Bier noch selten im LEH

18.09.2024 (AMI) - Bier hat unter den Lebensmitteln und Getränken einen der kleinsten Bio-Anteile. Weniger als ein Prozent des Bio-Biers im Lebensmitteleinzelhandel ist Bio, und in den Discountern ist es so gut wie gar nicht vertreten. Gleichzeitig geht der Bierkonsum insgesamt seit Jahren zurück.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Die wirtschaftliche Bedeutung der (Bio)-Direktvermarktung

09.09.2024 (AMI) – Seit August 2023 läuft ein gemeinsames Projekt vom FiBL Deutschland, der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und Bioland e.V., nämlich das Forschungsprojekt WiBiDi (Abkürzung für Wirtschaftlichkeit der Bio-Direktvermarktung). Hauptziel des vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Projekts ist es, die volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung der Bio-Direktvermarktung in Deutschland zu erheben.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Erste Herbstboten reihen sich in das Bio-Gemüsesortiment ein

30.08.2024 (AMI) – Die sommerlichere Witterung im August kommt vielen Bio-Gemüsearten zugute. Dennoch bleibt bei vielen Kulturen eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Marktversorgung nach wie vor auf der Strecke; dafür war die diesjährige Witterung zu unbeständig. Das wechselhafte Angebot führt zu einem Auf und Ab in den Preisen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Kommt es zu Engpässen bei Bio-Gemüse?

05.07.2024 (AMI) – Der Bio-Gemüsebau in Deutschland steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Das kühle, nasse Wetter führt bei vielen Bio-Gemüsearten zu erheblichen Verzögerungen im Freiland und im geschützten Anbau. Bei einigen Kulturen ist die Versorgungslage angespannt. Parallel dazu wirbelt das unbeständige Wetter die Kauflust der Verbraucher durcheinander.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Preise

Ruhiger Bio-Mischfuttermarkt

06.06.2024 (AMI) – Der Markt für Bio-Mischfutter ist nach wie vor ruhig. Das macht sich auch im Mai 2024 in den Preisen bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Strukturdaten

Bio-Haferflächen bleiben stabil

15.05.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 wurde in Deutschland auf insgesamt 53.100 ha Bio-Hafer von 6.270 landwirtschaftlichen Betrieben angebaut.   Mehr

Europa | Bio-Getreide | Bodennutzung

Bio-Getreidefläche in der EU erneut gewachsen

08.05.2024 (AMI) – Die vollständig anerkannte Bio-Getreidefläche in der EU-27 ist 2022 auf 2,37 Mio. ha gewachsen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Wie tickt der Bio-Markt? Das AMI Web-Seminar für den Ökomarkt gibt Hilfestellung!

07.05.2024 (AMI) – Die Zahl der Ökolandbaubetriebe und die Öko-Fläche in Deutschland wächst seit Jahren. 2023 wirtschafteten 36.536 Betriebe nach Öko-Richtlinien – jeder siebte Betrieb in Deutschland. Die Bio-Fläche belief sich auf 1.9430.301 ha, und damit fast 12 % an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.   Mehr

Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Bio-Strauchbeerenanbau wächst 2023 wieder

08.04.2024 (AMI) – Seit dem Höchststand im Jahr 2019 ist die Bio-Strauchbeerenfläche in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. Im Jahr 2023 nahm der Anbau erstmals wieder zu. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?   Mehr