Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Start des BÖL-Projektes „Die Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi)

23.08.2023 (FiBL/AMI/Bioland) - Der Kundenstamm von Menschen, die ökologische und regionale landwirtschaftliche Produkte direkt beim Erzeugenden kaufen, wächst. Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung dieses Betriebszweiges sind jedoch nur lückenhaft vorhanden. Das will das Projekt Wirtschaftlichkeit der (Bio)-Direktvermarktung (WiBiDi) jetzt ändern.

Die Projektkoordination liegt beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Mit einem Kick-off in Bonn am 16. August 2023 startete das gemeinsame Projektteam von FiBL, AMI und Bioland e.V. das neue Forschungsprojekt WiBiDi. Hauptziel des Projektes ist es, die nationale und regionale volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung der Bio-Direktvermarktung in Deutschland zu erheben. Denn die bisherigen Ansätze in den verschiedenen nationalen und regionalen statistischen Erhebungen (z.B. Agrarstrukturerhebung auf Bundes-, bzw. Landesebene) sind für eine regelmäßige wirtschaftliche Darstellung dieses bedeutenden landwirtschaftlichen Betriebszweigs nicht ausreichend. In einem ersten Schritt entwickeln die Expert*innen eine Methode, wie die Daten insbesondere für die ökologische Produktionsweise erhoben und jährlich fortgeschrieben werden können. Damit wollen sie den Wissensstand für die Bio-Direktvermarktung insgesamt auf ein aktuelles und umfangreiches Niveau anheben. Zudem sollen die erfassten Daten die betriebswirtschaftlichen Vermarktungswege wie Marktstände, Automaten oder Versandhandel differenziert darstellen. Hierfür wird die Direktvermarktung als Wertschöpfungskette aus betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Perspektive betrachtet.


Gemeinsam mit Zehra Özdemir und Jan Wegener von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung wurden auf dem Kick-off-Treffen die nächsten Arbeitsschritte für das restliche Jahr 2023 geplant sowie notwendige Termine für Beiratssitzungen und die ersten Arbeitstreffen und Expert*innen-Workshops festgelegt. Gastgeberin des Arbeitstreffens war die AMI in Bonn. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.


Das gemeinsame Projekt-Team (von li. nach re): Irene Leifert (Bioland), Carmen Maier (Bioland), Hans-Christoph Behr (AMI), Hanna Kreis (AMI), Christine Rampold (AMI), Jan Wegener (BLE), Diana Schaack (AMI), Axel Wirz (FiBL), Zehra Özdemir (BLE), Tim Boenigk (AMI), Laura Riegert (AMI). Foto: AMI

Beitrag von Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Aktuelle Marktentwicklungen am Bio-Markt – Wissen, wo es lang geht!

14.11.2024 (AMI) – Der Bio-Markt durchläuft gerade spannende Entwicklungen: steigende Erzeugungskosten und ein wachsender Discounter-Anteil auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine steigende Nachfrage in nahezu allen Einkaufsstätten. Wie wirkt sich dieses Spannungsfeld auf Bio-Erzeuger, Händler und Verbraucher aus?   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Strukturdaten

Ertragsverluste bei Bio-Zwiebeln

08.11.2024 (AMI) – Die deutsche Bio-Zwiebelfläche beläuft sich im Jahr 2023 auf rund 1.542 ha, so die Gemüseerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis).   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Der Bio-Strukturdatencheck

01.10.2024 (AMI) – Die AMI hat für 2023 die Daten zur Bodennutzung und Tierhaltung in Deutschland anhand von Angaben der Öko-Kontrollstellen ausgewertet. Neben dem Angebot werden auch die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte betrachtet. Diese sind erstmals seit Jahren rückläufig.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Verarbeitung

Bio-Bier noch selten im LEH

18.09.2024 (AMI) - Bier hat unter den Lebensmitteln und Getränken einen der kleinsten Bio-Anteile. Weniger als ein Prozent des Bio-Biers im Lebensmitteleinzelhandel ist Bio, und in den Discountern ist es so gut wie gar nicht vertreten. Gleichzeitig geht der Bierkonsum insgesamt seit Jahren zurück.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Die wirtschaftliche Bedeutung der (Bio)-Direktvermarktung

09.09.2024 (AMI) – Seit August 2023 läuft ein gemeinsames Projekt vom FiBL Deutschland, der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und Bioland e.V., nämlich das Forschungsprojekt WiBiDi (Abkürzung für Wirtschaftlichkeit der Bio-Direktvermarktung). Hauptziel des vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Projekts ist es, die volks- und betriebswirtschaftliche Bedeutung der Bio-Direktvermarktung in Deutschland zu erheben.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Erste Herbstboten reihen sich in das Bio-Gemüsesortiment ein

30.08.2024 (AMI) – Die sommerlichere Witterung im August kommt vielen Bio-Gemüsearten zugute. Dennoch bleibt bei vielen Kulturen eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Marktversorgung nach wie vor auf der Strecke; dafür war die diesjährige Witterung zu unbeständig. Das wechselhafte Angebot führt zu einem Auf und Ab in den Preisen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Marktversorgung

Kommt es zu Engpässen bei Bio-Gemüse?

05.07.2024 (AMI) – Der Bio-Gemüsebau in Deutschland steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Das kühle, nasse Wetter führt bei vielen Bio-Gemüsearten zu erheblichen Verzögerungen im Freiland und im geschützten Anbau. Bei einigen Kulturen ist die Versorgungslage angespannt. Parallel dazu wirbelt das unbeständige Wetter die Kauflust der Verbraucher durcheinander.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Preise

Ruhiger Bio-Mischfuttermarkt

06.06.2024 (AMI) – Der Markt für Bio-Mischfutter ist nach wie vor ruhig. Das macht sich auch im Mai 2024 in den Preisen bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Strukturdaten

Bio-Haferflächen bleiben stabil

15.05.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 wurde in Deutschland auf insgesamt 53.100 ha Bio-Hafer von 6.270 landwirtschaftlichen Betrieben angebaut.   Mehr

Europa | Bio-Getreide | Bodennutzung

Bio-Getreidefläche in der EU erneut gewachsen

08.05.2024 (AMI) – Die vollständig anerkannte Bio-Getreidefläche in der EU-27 ist 2022 auf 2,37 Mio. ha gewachsen.   Mehr