Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Mehr Bio-Milch und Bio-Fleisch – Bleiben die Preise auf hohem Niveau?

11.04.2018 (AMI) – 10 % mehr Bio-Flächen, 18 % mehr Bio-Milch, mehr als 10 % mehr Bio-Fleisch: Das Angebot an Bio-Lebensmitteln ist deutlich größer geworden, insbesondere bei den tierischen Produkten. Der Ackerbau hinkt immer noch in der Umstellung hinterher.

Das Angebot an Bio-Produkten hat 2017 in vielen Bereichen deutliches Wachstum hingelegt: So haben die Bio-Milchbauern gut 18 % mehr Bio-Milch angeliefert, und dürften 2018 die Eine-Milliarde-Kilogramm-Marke knacken. Damit stammten erstmals rund 3 % der Milchanlieferungsmenge von Bio-Betrieben. Auch die Nachfrage ist bei den meisten Milchprodukten zweistellig gewachsen. Während der Milchkrise am konventionellen Markt 2016 haben bei hohem Preisabstand viele Landwirte auf Bio-Milchproduktion umgestellt. Die Molkereien haben aber schon früh bewusst nur bestimmte Mengen aufgenommen, um den Markt nicht zu schnell wachsen zu lassen.

Die Nachfrage nach Bio-Fleisch war in den vergangenen Jahren meist größer als das Angebot. Die Handelsketten legen neben dem Basisprodukt Hackfleisch ein immer größeres Sortiment verschiedener Fleisch- und Wurstartikel in die Regale. Auch die Landwirte haben die Produktion von Schweinefleisch ausgebaut, insbesondere die Ausweitung der Ferkelproduktion war aber schwierig. Beim Rindfleisch kann die größere Nachfrage durch bessere Bündelung der vorhandenen Tiere, aber auch durch Importe von Verarbeitungsfleisch bedient werden.

Im Vergleich zu anderen Produktionszweigen hinkt die Umstellung von Ackerflächen noch häufig hinterher. Die Preisunterschiede zum konventionellen Markt sind häufig zu klein, um die kleineren Produktionsmengen auszugleichen. Von den mehr als 120.000 ha neu umgestellter Bio-Fläche in Deutschland 2017 dürfte nur ein kleinerer Teil Ackerfläche sein, obwohl die tierhaltenden Betriebe durchaus Ackerland für die Futterversorgung mitbringen. So ist das Angebot an Getreide aus der Umstellung bei den Futtermühlen deutlich größer als in den vergangenen Jahren. Trotzdem sind die Futterhersteller weiter in großem Umfang auch auf Importe von Energie- und Eiweißträgern angewiesen.

Sie möchten die aktuelle Situation am Bio-Schweinemarkt mit den AMI Marktexperten diskutieren? Sie benötigen Daten und Fakten zur Lage am Bio-Milchmarkt? Sie sind interessiert am Bio-Getreidemarkt?

Dann besuchen Sie das AMI Markt Seminar Öko-Landwirtschaft am 24.04.2018 in Bonn. Spannende Themen stehen auf der Agenda: Steigende Bio-Milchmengen, steigt die Nachfrage auch? Wie sieht die Marktversorgung bei Bio-Getreide und Bio-Futter aus? Muss Bio jetzt auch noch regional sein? Direktvermarkter, Online-Handel, Discounter, ist Bio-Fleisch omnipräsent? Sie sind Erzeuger oder Vermarkter von Bio-Produkten, Mitarbeiter im Ein- und Verkauf, Berater oder Fachkraft in Wirtschafts- und Agrarverbänden? Dann ist das AMI Markt Seminar die ideale Plattform, um in einer kleinen Gruppe von maximal 14 Teilnehmern die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren. Melden Sie sich bequem online an.

Beitrag von Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Bio-Obst | Bodennutzung

Mehr Bio-Strauchbeeren aus Deutschland

23.04.2025 (AMI) – Im Jahr 2024 bauten die Landwirte in Deutschland laut Strauchbeerenerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf 2.924 ha Strauchbeeren im Freiland nach ökologischen Richtlinien an.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Strukturdaten

Strukturwandel schreitet voran

16.04.2025 (AMI) – In sämtlichen Bereichen der Landwirtschaft und des Gartenbaus ist seit mehreren Jahren ein Rückgang der Anzahl an Produktionsbetrieben zu verzeichnen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Viele kleine Direktvermarkter – Projekt WiBiDi

11.04.2025 (AMI) – Wie viele Bio-Direktvermarkter gibt es eigentlich und welchen Umsatz erzielen diese pro Betriebe und insgesamt. Das Projekt WiBiDi hat erste Antworten.   Mehr

Deutschland | Bio-Futtermittel | Erzeugerpreise

Bio-Mischfutterpreise am Zenit

27.03.2025 (AMI) – Bis zum Februar 2025 sind die Preise für Bio-Mischfutter noch ungebremst gestiegen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktversorgung

Projektstart: Bio in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)

18.03.2025 (AMI) - Wir freuen uns, den Start des neuen Projekts, zur Erhebung von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland bekannt zu geben. Die Erhebung erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und den Agrarresorts der Bundesländer und zielt darauf ab, den Bio-Anteil sowie die Gesamtausgaben der deutschen Verbraucher für Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung zu bestimmen.   Mehr

Deutschland | Bio-Gemüse | Bodennutzung

Rekordanbaufläche beim Bio-Freilandgemüse

18.03.2025 (AMI) – Die deutsche Bio-Gemüsefläche im Freiland wuchs im Jahr 2024 um gut 5 % zum Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Bio-Umsatz wächst, die Bio-Fläche kaum noch

13.03.2025 (AMI) – Die Bio-Fläche in Deutschland ist 2024 kaum noch gewachsen, die Zahl der Betriebe sogar rückläufig. Gleichzeitig haben die Verbraucher in Deutschland fast 6 % mehr Geld für Bio-Produkte ausgegeben.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

Bio-Markt generiert fast 6 Prozent Wachstum

21.02.2025 (AMI) – Die Ausgaben für Bio-Lebensmittel und -Getränke wuchsen 2024 auf insgesamt 16,99 Mrd. EUR.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Nachfrage

5,7 % mehr Bio-Umsatz 2024

11.02.2025 (AMI) – Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln erreichte 2024 einen neuen Rekord: die Verbraucher gaben 17 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel- und Getränke aus. Nachdem 2023 vor allem höhere Preise zum Umsatzplus geführt haben, waren es 2024 wieder größere Verkaufsmengen.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Markttrends

AMI on Tour – Die BIOFACH 2025 steht vor der Tür

05.02.2025 (AMI) – Die BIOFACH 2025, die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, findet vom 11. bis 14. Februar 2025 in Nürnberg statt. Unter dem Leitthema „Yes, we do! – Wie Wandel in der Bio-Lebensmittelwirtschaft gelingt“ bietet sie ein umfassendes Rahmenprogramm und einen begleitenden Kongress als Forum für Dialog, Wissensaustausch und zukunftsweisende Lösungen. Die AMI ist mit drei Kongressbeiträgen dabei.   Mehr