Lebensmittelteuerung kennt auch im August kein Ende
Basierend auf den ersten drei Augustwochen zahlen die Verbraucher für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 17,3 % mehr als im Vorjahr. Trotz anziehender Preise in der zweiten Jahreshälfte 2021 hat sich die Teuerungsrate damit aktuell nicht abgeschwächt. Den höchsten Preisaufschlag verzeichnet dabei die Warengruppe Milch und Milchprodukte mit einem Plus von rund 38 %. Kartoffeln bilden dagegen das Schlusslicht. Diese sind aktuell nur 1,4 % teurer.
Hohe Milchpreise treiben Teuerung
Milch ist aktuell so teuer wie noch nie. Seit Juli zahlen die Verbraucher für konventionell erzeugte Milch im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) 0,99 EUR/l für die fettarme Variante und 1,09 EUR/l für Vollmilch. Damit hat sich Milch im vergangenen Monat bereits das vierte Mal in diesem Jahr verteuert, während in den Jahren zuvor die Preise in der Regel für sechs Monate stabil blieben. Insgesamt liegen die Preise für Milch und Milchprodukte aktuell rund 38 % über dem Vorjahresniveau. Die Milchanlieferung entwickelte sich von Januar bis Juni 2022 weiter rückläufig, so dass 1,5 % weniger Ware erfasst wurde. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist vor allem die weiterhin sinkende Zahl an Milchviehbetrieben in Deutschland. Bio-Milch ist im gleichen Zuge ebenfalls teurer geworden und kostet seit Juli nun 1,59 EUR/l für die fettarme Variante und 1,69 EUR/l für Vollmilch. Insbesondere in Zeiten einer Inflation kann oder will sich jedoch nicht jeder Verbraucher diese Preise leisten. So ist die Nachfrage nach Bio-Milch im Juli gegenüber dem Vorjahr basierend auf AMI-Analysen des GfK-Haushaltspanels um 17 % zurückgegangen während Milch insgesamt lediglich ein Minus von 3 % verzeichnet hat.
Erneute Preisrunde für Rapsöl
Die Warengruppe Margarine und Speiseöl verzeichnet aktuell die zweithöchste Teuerungsrate. Im laufenden Monat hat sich Rapsöl im Basissortiment des LEH erneut verteuert. Die 500 ml Flasche kostet nun 1,99 EUR statt 1,79 EUR wie noch einen Monat zuvor. Insgesamt zahlen die Verbraucher für Produkte dieser Warengruppe in den ersten drei Augustwochen rund 29 % mehr als im Vorjahr. In den vergangenen Monaten erfolgten immer wieder neue Preisrunden, da das Angebot begrenzt ist.
Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.
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Judith Dittrich
Marktanalystin Verbraucherforschung
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