Schweinefleischpreise ziehen auf Verbraucherebene an
Zurzeit sind vor allem Kartoffeln und Gemüse für die Teuerung frischer Lebensmittel verantwortlich. Basierend auf den ersten drei Juliwochen kosten frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 2,9 % mehr als im Vorjahr.
Schweinefleisch ist teurer geworden
Die Preise für einige Schweinefleischartikel aus dem Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandel (LEH) haben Mitte Juli angezogen. Die Verbraucher zahlen nun unter anderem für Schweinefilet, Bratwurst und gemischtes Hackfleisch mehr. Letzteres kostet 20 Ct/kg mehr als im Vormonat und damit 4,98 EUR/kg. Das Kilogramm frische grobe Bratwurst verteuerte sich um 50 Ct. Schweinefleisch kostet, basierend auf den ersten drei Juliwochen, 4,4 % mehr als im Vorjahr. Die Verbraucherpreise reagieren damit auf die Entwicklungen auf den vorgelagerten Stufen. Die Schlachtschweinepreise sind im März dieses Jahres deutlich teurer geworden und liegen seitdem weit über dem Vorjahresniveau. Im Juni des aktuellen Jahres lagen die Einstandspreise der Schlachthöfe für die fertigen Mastschweine knapp 30 % über dem Vorjahresmonat. Einerseits wurden weniger Schweine geschlachtet, andererseits wurde mehr Ware nach China exportiert. Hier ist aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest und der damit verbundenen starken Produktionsausfälle die Nachfrage nach ausländischer Ware sehr hoch. Im Gegensatz zu anderen Warengruppen reagieren die Fleischpreise auf Verbraucherebene wesentlich später auf die Entwicklungen der vorgelagerten Stufen.
Unveränderte Butterpreise
Während zum Monatswechsel die Molkereiabgabepreise erneut gesunken sind, sind die Butterpreise auf Verbraucherebene stabil geblieben. Der Handel hat somit in diesem Fall die geringeren Kosten nicht an den Verbraucher weitergegeben. Das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter kostet unverändert 1,39 EUR. Die Preise für Streichmischfette sowie für Bio-Butter im Basissortiment des LEH sind ebenfalls stabil. Für Milch und weitere Milchfrischprodukte gelten weiterhin die aktuellen Kontrakte. Preisänderungen waren hier deshalb nicht zu erwarten. Die Verbraucher zahlen für Milch und Milchprodukte zurzeit etwa 5 % weniger als im Vorjahr.
Gemüsepreise ziehen an
Frisches Gemüse kostet aktuell 13 % mehr als im Juli 2018. Vor allem höhere Preise für Frucht- und Zwiebelgemüse sind dafür verantwortlich. Sowohl Salatgurken als auch Tomaten, Paprika und Zucchini kosten deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Für Paprika zahlen die Verbraucher zurzeit rund 45 % mehr als im Juli 2018. Im vergangenen Jahr fiel das Angebot an Fruchtgemüse größer und die Preise somit niedriger aus. Zwiebeln haben sich um 32 % verteuert. Nachdem in den vergangenen Monaten heimische Ware knapp war, wird diese nun wieder vermehrt vom LEH gelistet. Salate können als einziges Gemüsesegment günstiger eingekauft werden. Beim Kauf von Eissalat sparen die Verbraucher zurzeit 30 % gegenüber dem Vorjahr. Damals war aufgrund der langanhaltenden Hitze das Angebot knapp.
Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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Judith Dittrich
Marktanalystin Verbraucherforschung
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Fachautorin für Themen der Verbraucherforschung, Datenauswertung und Erstellung von Analysen