Deutschland | Blattgemüse | Aktionspreise

Salatherzen sind immer häufiger in der Werbung

01.08.2019 (AMI) – Kopf- und Eissalat sind die Klassiker im Salatsortiment. Aber der Thronfolger hat sich in den vergangenen Jahren schon in Position gebracht. Die Rede ist von Romana-Salatherzen. Zunächst hauptsächlich aus Spanien importiert, wurde in den vergangenen Jahren auch der Anbau in Deutschland ausgeweitet. Die privaten Verbraucher in Deutschland kaufen steigende Mengen an Salatherzen, während sich die Einkaufsmengen bei den Klassikern rückläufig entwickeln. Aus den Angebotsaktionen im LEH sind Salatherzen nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Werbeanstöße kontinuierlich gestiegen.

Während die großen Salate wie Kopfsalat oder Eissalat unter den bisherigen Hitzewellen des Jahres zu leiden hatten, waren die Auswirkungen auf die Romana-Salatherzen, aufgrund des frühen Erntezeitpunktes, nicht so stark. Entsprechend stand im Juli ein großes Angebot aus dem deutschen Anbau zur Verfügung. Potenzial für Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel war also vorhanden, und dass der LEH dieses Potenzial auch genutzt hat, zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Gerade die aktuelle 31. Woche stellt einen echten Höhepunkt im Werbekalender dar. Salatherzen sind insgesamt 17-mal in den Werbezetteln des LEH vertreten. Damit ist die Zahl der Werbeanstöße um 89 % höher als zur selben Zeit des Vorjahres. Auch für den gesamten Juli steht ein Plus von fast 19 % bei der Zahl der Werbeanstöße zu Buche.

Die Aktionspreise für Salatherzen liegen in der 31. Woche in weiter Spanne, was auch daran liegt, dass zwei Discounter mit an den Aktionen beteiligt sind. Es zeigt sich aber auch, dass eine Regionalmarke nicht immer auch höhere Preise bedeutet. Aktuell werden Salatherzen umgerechnet zu Preisen zwischen 0,23 und 0,49 EUR/St. beworben. An der Preisuntergrenze liegen die Discounter, aber auch eine Regionalmarke. Die Preisobergrenze wird ausschließlich von Regionalmarken gebildet. Zur selben Zeit des Vorjahres waren Salatherzen zu Preisen zwischen 0,32 und 0,49 EUR/St. beworben worden. Es unterscheidet sich aktuell also nur die untere Preisgrenze.

Im Winter aus Spanien

Im bisherigen Jahresverlauf bis Ende Juli sind Salatherzen insgesamt 319-mal beworben worden. Damit war die Zahl der Werbeanstöße um 7 % höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2018 belief sich die Zahl an Angebotsaktionen mit Salatherzen auf 470. Im Wesentlichen spielen dabei nur zwei Herkünfte eine Rolle, wobei der Schwerpunkt auf der Herkunft Deutschland liegt. Rund 53 % der 2018 beworbenen Salatherzen kamen aus Deutschland, rund 46 % waren mit der Herkunft Spanien ausgezeichnet. Die fehlenden Anteile entfallen auf Aktionen ohne Herkunftsangabe. Von Jahresbeginn bis zur 17. Woche wurden ausschließlich spanische Salatherzen beworben. In Woche 18 und 19 wurden dann insgesamt nur wenige Salatherzen beworben, und ab der 20. Woche wurden dann ausschließlich deutsche Salatherzen beworben. Ab Ende Oktober war dann wieder Spanien in der Werbung vertreten. Zunächst nur ergänzend, später dann ausschließlich.

Aktionen zeigen nicht immer Wirkung

Ziel von Angebotsaktionen ist es in der Regel, Verbraucher auf ein Produkt aufmerksam zu machen und zum Kauf zu animieren. Nicht immer führt eine hohe Zahl an Angebotsaktionen aber auch dazu, dass tatsächlich mehr Haushalte das beworbene Produkt kaufen. Teilweise ist auch der niedrigste Werbepreis oder eine bestimmt Einkaufsstätte der entscheidende Faktor. Aber auch das passt nicht immer. Ein leichter Zusammenhang zwischen der Zahl der Werbeanstöße und dem Anteil der kaufenden Haushalte lässt sich allerdings feststellen: Je höher die Zahl der Werbeanstöße, desto größer ist tendenziell auch der Anteil kaufender Haushalte. Gleiches gilt auch für den niedrigsten Werbepreis. Je niedriger dieser ist, desto höher ist tendenziell der Anteil der kaufenden Haushalte. Einzelne Wochen bestätigen diesen grundsätzlichen Zusammenhang allerdings nicht. Im bisherigen Jahresverlauf war die 21. Woche die Woche mit der größten Zahl an Werbeanstößen. Das führte zu dem erwarteten Anstieg der Käuferreichweite. Diese war allerdings in der 3. Woche bereits deutlich höher. Hier gingen die 18 Werbeanstöße mit einem niedrigen Minimumpreis von 0,29 EUR/St. einher. Alle großen Discounter waren in dieser Woche an den Angebotsaktionen beteiligt. Es gibt also allein schon bei den Angebotsaktionen viele Gründe, die die Nachfrage beeinflussen können.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH dauerhaft im Blick zu behalten. Nicht nur für Salatherzen, sondern auch für anderes Blattgemüse und das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von mehr als 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe um 7,3 % geschrumpft

07.02.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 ging der Kartoffelabsatz um weitere 7,3 % zurück, nachdem schon 2021 immerhin 9,3 % verloren gingen.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe fast wieder auf Vor-Corona-Niveau

07.02.2023 (AMI) – Verbraucher in Deutschland haben über das Jahr 2022 hinweg wieder sehr wechselhaft Kartoffeln eingekauft, insgesamt aber 7,3 % weniger als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise zogen 2022 kräftig an

13.01.2023 (AMI) – Das sechste Jahr in Folge stiegen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel über das Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Erneut weniger Fleisch verzehrt

15.12.2022 (AMI) – Der Fleischverzehr in Deutschland entwickelt sich seit Jahren rückläufig. Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2022 weisen einen durchschnittlichen Verzehr von 52,8 kg pro Kopf und Jahr aus. Das entspricht einem Rückgang um gut 13 % innerhalb von nur vier Jahren. Dabei waren die Rückgänge bei Schweinefleisch besonders deutlich.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchalternativen – ein steigender Trend

08.12.2022 (AMI) – Sei es aus gesundheitlichen Gründen, aus ethischen Überzeugungen oder zur Schonung der Umwelt, Milchersatzprodukte gewinnen bei Verbrauchern in Deutschland an Popularität.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Hitze und Kaufkraft beeinflussten die Kartoffeleinkäufe

29.09.2022 (AMI) – Ein zu warmer August verdarb die Lust auf Kartoffeln und sinkende Kaufkraft scheint die Verbraucher zurück in die Discounter zu treiben. Der Biokartoffelabsatz litt besonders unter den Voraussetzungen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Nach Preissprung weniger Bio-Milch nachgefragt

11.08.2022 (AMI) – Seit November 2019 waren die Verbraucherpreise für Bio-Milch unverändert – wird die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 außer Acht gelassen. Erst im April dieses Jahres hob der Einzelhandel das Preisniveau um 6 Ct/l an. Zuletzt sprang dafür der Preis gleich um 54 Ct/l nach oben. Für einige Verbraucher war das zu viel.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

AMI on Tour – Die BIOFACH 2022 erstmals im Sommer

21.07.2022 (AMI) – Endlich kann sich die Bio-Branche wieder persönlich treffen. Auf der BIOFACH Summer Edition vom 26. - 29. Juli 2022 in Nürnberg wird wieder ein gemeinsamer Austausch vor Ort möglich sein. Der internationale Kongress zur BIOFACH 2022 beleuchtet die Zukunftstrends in der Nahrungsproduktion und bietet vielfältige Vorträge und Foren zu aktuellen Bio-Themen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Teuerungsrate nähert sich der 10 %-Marke

04.05.2022 (AMI) – Der Preisauftrieb bei Lebensmitteln hat sich im April 2022 nochmals verstärkt. Dem AMI-Frischeindex zufolge kosteten frische Lebensmittel durchschnittlich 9,0 % mehr als im April des Vorjahres. Vor allem pflanzliche Fette und Öle, Eier sowie Speisekartoffeln kosteten deutlich mehr als vor einem Jahr.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise auf hohem Niveau

07.04.2022 (AMI) – Eine Beruhigung bei den Lebensmittelpreisen ist weiterhin nicht zu sehen. Auch im März lagen diese deutlich über dem Vorjahresniveau. Erneut wurden die Preise in einigen Frische-Warengruppen erhöht.   Mehr