Deutschland | Gemüse | Aktionspreise

Feldsalat verteuert den Weihnachtswarenkorb

19.12.2019 (AMI) – Bald ist es wieder soweit, und die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür. Im Gepäck haben sie alle Jahre wieder die Überlegungen zu passenden Geschenken, einem geeigneten Baum, und natürlich zum Weihnachtsmenü. Haben Sie Ihre Planungen schon abgeschlossen?

Sowohl bei den Geschenken als auch bei den frischen Zutaten für ein leckeres Essen, gibt es Last Minute Käufe. Im Idealfall sind die Planungen zum Weihnachtsessen aber bereits so früh abgeschlossen, dass sich die Verbraucher bei ihren Einkäufen an den Angeboten im Lebensmitteleinzelhandel orientieren können. Sicherlich würden sich frisches Obst und Gemüse kurz vor Weihnachten auch dann gut verkaufen, wenn der LEH nicht die Werbetrommel rührt. Dennoch ist die Woche vor den Weihnachtstagen die Woche, in der die Zahl der Werbeanstöße für Obst und Gemüse in der Regel ihren Höhepunkt erreicht. Diese Aktionen sollen helfen, noch unentschlossene Verbraucher zu inspirieren, sie sollen aber vor allem Kunden in die Geschäfte locken. Insgesamt fällt die Zahl der Angebotsaktionen mit Obst, Gemüse in der Vorweihnachtswoche 2019 etwas niedriger aus als im Vorjahr

2019 hatte Ostern die Nase vorne

Es hat in diesem Jahr nicht ganz gereicht. In den vergangenen Jahren war die Woche vor den Weihnachtstagen regelmäßig die Woche mit den meisten Werbeanstößen für Obst, Gemüse und Kartoffeln im gesamten Jahresverlauf. In diesem Jahr bleibt für die Vorweihnachtswoche nur der zweite Platz, denn vor Ostern war die Zahl der Werbeanstöße minimal höher. Insgesamt wurden Obst, Gemüse und Kartoffeln in der 51. Woche 883-mal beworben. Damit fällt die Zahl der Werbeanstöße insgesamt etwas niedriger aus als zu selben Zeit des Vorjahres. Obst alleine kommt auf 441 Werbeanstöße. Das ist allerdings nur der zweithöchste Wert im gesamten Jahresverlauf, und auch der muss noch mit den Wochen 2 und 4 geteilt werden. Wie bereits im Vorjahr wurde Obst in der Nikolaus-Woche noch stärker beworben. Bei Gemüse gab es gleich mehrere Wochen, in denen Gemüse stärker beworben wurde als vor Weihnachten. Den Höhepunkt erreichte die Werbung mit Gemüse in der 16. Woche, vor den Osterfeiertagen.

Die Gesamtzahl der Werbeanstöße hat sich in der 51. Woche gleichmäßig auf Obst und Gemüse verteilt. Insgesamt entfielen 441 Werbeanstöße auf Obst, wobei 43 verschiedene Obstarten mindestens einmal in den Werbezetteln vertreten waren. De Zahl der Werbeanstöße für Obst ist rund 5 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. In absoluten Zahlen fehlen gegenüber dem Vorjahr 21 Werbeanstöße, wobei sich die Entwicklungen bei einigen Obstarten gegenseitig ausgleichen. Auffällig ist vor allem der starke Rückgang bei den Birnen, bei denen Aktionsware nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Mit nur fünf Werbeanstößen finden sich Birnen in der 51. Woche auf dem 21. Platz in der Rangliste der meistbeworbenen Obstarten wieder. Die Aktionspreise liegen auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr. Im Durchschnitt werden Birnen zu einem Preis von 2,93 EUR/kg beworben. Das sind 52 % mehr als im Vorjahr.

Weniger Gemüse in der Werbung

Insgesamt bleibt die Zahl der Werbeanstöße für Gemüse mit 442 um 17 % hinter der des Vorjahres zurück. Absolut fehlen damit 89 Werbeanstöße. Neben dem Feldsalat sind es Spargel, Tomaten und Paprika, die deutlich seltener beworben werden. Ein deutliches Plus bei den Werbeanstößen gibt es dagegen nur bei Mischsalaten und Zwiebeln. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Trotz des starken Rückgangs sind Tomaten auch in der Vorweihnachtswoche die uneingeschränkte Nr. 1 in der Werbung. Auf den weiteren Plätzen folgen Speisekartoffeln, Mischsalate, Kräuter, Zwiebeln und Buschbohnen. Insgesamt sind 54 verschiedene Gemüsearten in der 51. Woche mindestens einmal in den Werbezetteln vertreten. Das sind 11 weniger als im Vorjahr. Auf die Top-10 der meistbeworbenen Gemüsearten entfallen knapp 55 % aller Werbeanstöße für Gemüse. Das sind drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Änderungen in der Top-10 gibt es bereits ab dem 3. Platz. Neben den Positionsänderungen sind zwei Gemüsearten aus der Top-10 herausgefallen und wurden durch andere Produkte ersetzt. Beides sind Rückkehrer, die 2018 aufgrund des knappen Angebots aus der Top-10 gefallen waren.

Für einen Klassiker im Weihnachtsmenü werden die privaten Verbraucher in Deutschland in diesem Jahr deutlich mehr ausgeben müssen als im Vorjahr. Das Angebot an Feldsalat fällt deutlich kleiner aus. Schuld sind sowohl die Witterungsbedingungen als auch Anbaueinschränkungen als Reaktion auf die eingeschränkte Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Nicht nur das Angebot aus Deutschland ist eingeschränkt, auch Alternativen aus Frankreich sind knapp verfügbar. Das zeigt sich auch in den Angebotsaktionen der Vorweihnachtswoche. Während im Vorjahr noch 42 Werbeanstöße für Feldsalat zu verzeichnen waren, sind es in diesem Jahr nur 14. Das entspricht einem Rückgang um 67 %. Durch den starken Rückgang rutscht Feldsalat, der im Vorjahr noch auf Platz 3 gelegen hatte, in diesem Jahr aus der Top-10 der meistbeworbenen Gemüsearten heraus. Gleichzeitig liegt der niedrigste Werbepreis mit 7,93 EUR/kg fast 55 % höher als im Vorjahr.

Warenkorb hat sich verteuert

Für einen fiktiven Warenkorb aus Obst- und Gemüsearten, die von vielen Haushalten vor Weihnachten gekauft werden, müssen die Verbraucher in diesem Jahr knapp 7 % mehr ausgeben als im Vorjahr. Wie sich dieser Warenkorb genau zusammensetzt, und wie viel die Haushalte dafür ausgeben müssen, wenn sie zu den niedrigsten Aktionspreisen einkaufen, lesen Sie in der vollständigen Analyse in der aktuellen Ausgabe der AMI Markt Woche Obst & Gemüse.

Sie können die Entwicklungen in den Angebotsaktionen für Obst und Gemüse ganzjährig und zeitnah mitverfolgen. Die AMI Aktionspreise im LEH bieten eine umfassende und aktuelle Übersicht über Angebotsaktionen mit Obst, Gemüse und Kartoffeln im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von mehr als 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Blattgemüse | Verbraucherpreise

Feldsalat startet hochpreisig in die Hauptsaison

04.10.2018 04.10.2018 (AMI) – Im deutschen Anbau stehen zum Start der Hauptsaison infolge der vergleichsweise kühlen Witterung nicht ganz so hohe Mengen an Feldsalat wie erwartet zur Verfügung. Bei ausgeweiteten Verkaufsaktivitäten des Lebensmitteleinzelhandels und einem zuletzt gesunkenen Verbraucherpreis ist die Nachfrage nun jedoch deutlich gestiegen.   Mehr

Deutschland | Südfrüchte | Haushaltsnachfrage

Ananas suchen Käufer – Markt fehlt es an Schwung

13.09.2018 (AMI) – So richtig Schwung ist nicht im Ananasmarkt. Dafür ist die Konkurrenz durch anderes Obst noch zu groß. Aber auch mit dem sich anbahnenden Saisonende beim Sommerobst nimmt die Nachfrage nach Sweet Ananas nur leicht zu.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Nahrungsmittelpreise reagieren auf die Sommerhitze

30.08.2018 (AMI) – Auch im August 2018 kosten frische Lebensmittel spürbar mehr als vor einem Jahr. Der AMI-Frischeindex misst auf Basis der Preisbeobachtungen der ersten dreieinhalb Wochen des Monats ein Plus von 2,5 %. Die Dürre ist dabei ein Grund für diese Entwicklung, aber nicht der alleinige.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Hohe Preise wirken sich auf Nachfrage aus

16.08.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist im ersten Halbjahr 2018 nahezu produktübergreifend zurückgegangen. Die Verbraucherausgaben haben jedoch zugelegt. Neben gestiegenen Preisen ist auch ein verändertes Konsumverhalten ursächlich.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

AMI Store-Check: Butter im August wieder günstiger

02.08.2018 (AMI) – Anfang August haben Teile des Lebensmitteleinzelhandels die Butterpreise im Preiseinstiegssegment erneut gesenkt. Auch für Streichmischfette zahlen Verbraucher weniger. Milchfrischprodukte sind von dieser Preisrunde jedoch nicht betroffen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Milch und Frischprodukte im Laden günstiger, Butter legt weiter zu

07.05.2018 (AMI) – Anfang Mai hat der Lebensmitteleinzelhandel die Preise für Konsummilch und Milchfrischprodukte im Preiseinstiegssegment deutlich gesenkt. Zeitgleich wurden die Ladenpreise für abgepackte Butter weiter angehoben. Diese entgegengesetzten Entwicklungen sind im Wesentlichen mit den unterschiedlichen Kontraktlaufzeiten der Produkte und dem Marktverlauf seit dem vorherigen Verhandlungstermin geschuldet.   Mehr

Deutschland | Zucker | Haushaltsnachfrage

Verbraucher in Deutschland kaufen weniger Zucker

24.04.2018 (AMI) – Der weltweite Zuckerkonsum ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und wird auch zukünftig weiter zunehmen. In Deutschland wird dagegen immer weniger Zucker verzehrt. Speziell der Verzehr zu Hause entwickelte sich stark rückläufig.   Mehr

Deutschland | Tafeltrauben | Haushaltsnachfrage

Nachfrage nach Trauben zuletzt gestiegen

05.04.2018 (AMI) – Mangels ausreichender Alternativen im Obstsortiment waren Trauben in der Woche vor Ostern stark in den Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) präsent. Das hat die Nachfrage auf der Verbraucherseite deutlich beflügelt. Auch Anfang April setzen die Ketten in den Aktionen auf Trauben.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher mussten 2017 für Milchprodukte deutlich mehr bezahlen

15.02.2018 (AMI) – Die Verbraucherpreise für Milcherzeugnisse sind im vergangenen Jahr bei nahezu allen Produkten gestiegen. Dadurch kam es bei den Einkaufsmengen zu teils deutlichen Verschiebungen. Produktübergreifend lässt sich der Trend zu höheren Fettgehalten oder zu Produkten aus ökologisch erzeugter Milch ausmachen.   Mehr

Deutschland | Schnittblumen | Haushaltsnachfrage

Valentin 2018 – Rosen und Tulpen bleiben der Renner

14.02.2018 (AMI) – Kaum sind die Karnevalstage vorbei, steht der Valentinstag wieder vor der Tür. Dieses Jahr fällt das Fest der Liebenden auf den Start der Fastenzeit, doch dies sollte den Absatz von Schnittblumen nicht sonderlich beeinflussen.   Mehr