Deutschland | Pilze | Aktionspreise

Weniger Angebotsaktionen mit Champignons

13.10.2022 (AMI) – Hohe Energiepreise und steigende Lohnkosten sind Gründe dafür, dass derzeit weniger Champignons produziert werden als sonst üblich. Die Situation könnte sich in den Wintermonaten noch zuspitzen, so dass es zu einem sehr knappen Angebot im Weihnachtsgeschäft kommen kann. Erste Auswirkungen der erschwerten Rahmenbedingungen sind schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels zu spüren.

Der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) hat vor kurzem drüber informiert, dass es bei Pilzen zu Lieferausfällen im Weihnachtsgeschäft kommen könnte. Angesichts der hohen Energiepreise haben europaweit Betriebe die Produktion von Kulturpilzen heruntergefahren. Nach Ansicht des Verbandes kommen höhere Preise auf Verbraucherebene noch nicht in ausreichendem Maße bei den Erzeugern an. Die privaten Verbraucher in Deutschland haben zu Jahresbeginn noch ähnlich viel für Champignons bezahlt wie im Jahr zuvor. Erst im Juli und August sind die durchschnittlichen Ausgaben deutlich um bis zu 9 % gestiegen. Das zeigt eine AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels.

Schon jetzt höhere Preise in den Angebotsaktionen

Auch wenn sich die Situation in den kommenden Wochen noch zuspitzen wird, sind schon jetzt die Folgen der hohen Produktionskosten und des knapperen Angebotes zu spüren. Die Zahl der Werbeanstöße für Champignons aus konventioneller Produktion ist seit Jahresbeginn um 11 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Mit 562 Werbeanstößen zwischen Woche 1 und Woche 41 bleiben Champignons dennoch ein Dauerbrenner in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Mit knapper werdendem Angebot wird die Zahl der Werbeanstöße in Richtung Jahresende weiter zurückgehen.

Unabhängig von der Anzahl der Werbeanstöße werden die Veränderungen auch an anderer Stelle sichtbar. So ist der niedrigste Werbepreis für Champignons aus konventioneller Produktion im bisherigen Jahresverlauf auf 2,47 EUR/kg und damit um 6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Durchschnitt wurden Champignons im Beobachtungszeitraum zu einem Preis von 4,47 EUR/kg beworben, das war auch noch gut 1 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Darüber hinaus ist der Anteil deutscher Champignons in den Aktionen zurückgegangen. Im Gegenzug wurden polnische Champignons häufiger beworben.

Zum Jahresende eher weniger Aktionen

November und Dezember gehören ohnehin schon zu den Monaten, in denen Champignons eher schwach beworben werden. Im vergangenen Jahr entfielen knapp 14 % der Werbeanstöße des gesamten Jahres auf die letzten beiden Monate. Bei einer gleichmäßigen Verteilung im Jahr läge der Anteil bei knapp 17 %. Angesichts der erwarteten Warenknappheit dürfte der Anteil in diesem Jahr noch geringer ausfallen. Fraglich ist, ob die Preise in den Angebotsaktionen weiter steigen.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Champignons, sondern für das gesamte Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Rekordpreise für Butter sind vorüber

07.02.2018 Nachdem im Herbst 2017 Rekordpreise für Butter verzeichnet wurden, scheint sich der Markt nun zu normalisieren. Die Preisrunde zu Monatsbeginn führt dazu, dass Butter auf Verbraucherebene aktuell wieder weniger kostet.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlten mehr für frische Nahrungsmittel

09.01.2018 (AMI) – Höhere Energie- und Lebensmittelpreise ließen 2017 die Inflation in Deutschland anziehen. Für beide Gütergruppen zahlten die privaten Verbraucher im Jahresdurchschnitt 3,1 % mehr als 2016. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,8 % – nach 0,5 % in 2016. Erstmals seit drei Jahren ging damit von Energieträgern kein negativer Inflationsbeitrag mehr aus.   Mehr

Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind für die Verbraucher nun teurer

03.01.2018 Die Eierpreise sind zum Jahreswechsel im Lebensmitteleinzelhandel gestiegen. In der Regel gelten diese höheren Preise für die kommenden zwölf Monate. Doch bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Ausnahmesituationen kurzfristige Änderungen bewirken können.   Mehr

Deutschland | Obst | Haushaltsnachfrage

Obst- und Gemüseklassiker sind zu Weihnachten gefragt

21.12.2017 (AMI) – Das Jahr 2017 befindet sich auf der Zielgeraden. Viele Verbraucher nutzen die Feiertage um Weihnachten und Neujahr, um einmal innezuhalten, auf das Jahr zurückzublicken und sich etwas Besonderes zu gönnen. Beim Festessen darf es dabei gerne klassisch zugehen. Ob Kartoffelsalat mit Würstchen oder Rotkohl mit Geflügel oder Wild – Einige Obst- und Gemüsearten kommen an den Festtagen groß raus.   Mehr

Deutschland | Saisongefügel | Verbraucherpreise

Die Martinsgans ist in diesem Jahr teurer

07.11.2017 (AMI) – Wie bei keiner anderen Tier- oder Geflügelart konzentriert sich die Vermarktung von Gänsen auf ein vergleichbar enges zeitliches Fenster. Der Saisonstart liegt traditionell im Oktober. Den ersten Höhepunkt erlebt diese Geflügelart als Martinsgans.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Butter runter, Trinkmilch rauf

02.11.2017 (AMI) – Anfang November haben die Preise für Butter ihr Rekordniveau verlassen. Vorreiter war der Discounter Aldi, der als erster die Verbraucherpreise in seinen Geschäften senkte. Zeitgleich hat er die Preise für Trinkmilch angehoben. Unterschiedliche Kontraktlaufzeiten erklären den vermeintlichen Gegensatz.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Streichmischfette liegen bei den Verbrauchern im Trend

05.10.2017 (AMI) – Die deutlichen Preisaufschläge bei Butter haben dazu geführt, dass die Verbraucher vermehrt auf Alternativen umgestiegen sind. Dass aber nicht nur der Preis entscheidet, zeigen die Verschiebungen bei anderen Milchprodukten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Verbraucherpreise

Fleischpreise sind im Lebensmitteldiscount gestiegen

14.09.2017 (AMI) – Der Lebensmitteldiscount hat Anfang des Monats die Preise für zahlreiche Fleischartikel aus dem Basissortiment erhöht. Sowohl Produkte vom Rind als auch vom Schwein sind von dieser Preisrunde betroffen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Neuer Höchstpreis für Butter

05.09.2017 (AMI) – Die Preise für Butter kannten in den vergangenen Monaten nur eine Richtung und zwar nach oben. Diese Entwicklung setzt sich im September auf einem erhöhten Preisniveau fort. Seit einigen Tagen gelten wieder neue Kontrakte für Butter zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel.   Mehr

Deutschland | Bio-Geflügel | Haushaltsnachfrage

Analyse des Bio-Geflügelmarktes: Starkes Wachstum in der Nische

01.09.2017 (AMI) – Bei Bio-Geflügel gab es sowohl auf Produktions- als auch auf Nachfrageseite in den zurückliegenden Jahren Steigerungen. Dennoch bewegt sich der Markt noch auf Nischenniveau. Ein Grund dafür sind die hohen Ladenpreise: Verglichen mit der konventionell erzeugten Alternative kostet Biogeflügelfleisch oft das Zwei- bis Dreifache.   Mehr