Deutschland | Südfrüchte | Aktionspreise

Hohe Werbeintensität bei Avocados im Winter

09.02.2022 (AMI) – In anderen Ländern der Welt boomt der Avocadomarkt. Zum Superbowl 2022 am 13. Februar werden in den Vereinigten Staaten Umsatzrekorde erwartet, zumal auch die Preise auf einem sehr hohen Niveau liegen. Lässt sich diese Entwicklung auch in den deutschen Werbeprospekten nachvollziehen?

Die Avocadoimporte nach Deutschland befinden sich auf einem Allzeithoch. Im Jahr 2021 lag die eingeführte Menge mehr als doppelt so hoch wie noch 2016. Foodtrends, wie ein veganer Ernährungsstil, beflügeln die als Superfood bekannte Beere. Und auch der Verbrauch der deutschen Haushalte wuchs seit 2017 um nahezu 50 %.

Eines der meistbeworbenen Produkte

Nach Auswertung der AMI Aktionspreise im LEH liegt die Avocado mit 904 Werbeanstößen im Jahr 2021 auf Platz 8 der am meisten beworbenen Obstsorten. In den vergangenen vier Jahren waren das gut 4 % aller Werbemaßnahmen. Avocados werden, passend zu der Hauptsaison der Exportländer, zwischen Oktober und Mai am stärksten beworben. Zu den werbestärksten Wochen der vergangenen Jahre gehören dabei November und Dezember und die ersten fünf Kalenderwochen (KW) des Jahres. Stark zeigt sich vor allem die KW5 der Jahre 2019 bis 2022, mit insgesamt 115 von 462 Werbeanstößen in diesem Zeitraum.

Sportevents beeinflussen Werbemaßnahmen

Tatsächlich lässt sich für das Jahr 2022 auch ein Zusammenhang mit einem Sportevent wie dem Superbowl zeichnen. Während in den vergangenen Jahren dieses Ereignis Anfang Februar stattfand, so fällt es im Jahr 2022 auf den 13. Februar. In der Werbung der vergangenen Jahre sanken die Werbeanstöße nach der KW5 um knapp die Hälfte. Doch durch den späteren Termin des Sportevents scheint sich auch die intensive Werbephase auf KW6 im Jahr 2022 verlängert zu haben. Auffällig ist hierbei auch, dass teils ganze Sonderseiten für die Beerenfrucht geschaltet werden. Dabei werden verschiedene Reifestadien angeboten, Rezeptideen aufgegriffen und differenziert nach Bio und konventionell sowie die Herkunftsländer ausführlich beschrieben. Insgesamt wurde in den ersten sechs Wochen 2022 19 % mehr Avocado-Werbung im Vergleich zum Vorjahr geschaltet.

Peru führt auch in der Werbung

Die wichtigsten Herkunftsländer, nach Anzahl der Werbeanstöße, sind Peru, Chile, Kolumbien und Spanien. Im Mittel der Jahre 2019 bis 2021 liegt Peru den namentlich genannten Importländern mit 283 Werbeanstößen weit vorne. An zweiter Stelle steht Chile mit 170 Nennungen. Kolumbien und Spanien teilen sich Platz drei mit 75 Nennungen. Somit entfielen im Jahr 2021 gut 39 % der nach Herkunftsland benannten Avocados auf Peru. Passend zur Saisonalität wurde im laufenden Jahr jedoch primär Ware aus Chile beworben.

Lose Ware führt

Zwischen 2019 und 2022 wurden Avocados zu 90 % als lose Ware beworben, was vermutlich auch der Realität im Handel nahekommt. Gut 6 % der Werbung zeichnet genetzte Ware aus, Schalen und anderweitige Verpackungen kommen auf gerade zusammen einmal 4 %. Umverpackungen finden sich vor allem bei druckempfindlicher, reifer Flugware.

Die eingangs vermutete Preissteigerung bei der Aktionsware für das laufende Jahr wird aufgrund der hohen deutschen Importe vermutlich nicht auftreten. Dies liegt aber auch daran, dass die Vereinigten Staaten mit Mexico einen Primärlieferanten haben. Fakt für den deutschen Verbraucher ist, dass der Durchschnittspreis für lose Ware im Jahr 2019 bei 1,32 EUR lag, im Jahr 2021 kam eine Verteuerung auf 1,41 EUR. Für die ersten 6 Wochen des Jahres liegen die Aktionspreise auf einem niedrigeren Niveau. Seit Dezember steht der Markt unter Druck, ein starker Abverkauf soll die Nachfrage pushen. Ob der Handel weiterhin in dieser Intensität wirbt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Avocados, sondern für das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Jens Quetsch
Marktexperte Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Eier | Haushaltsnachfrage

Verbraucher lassen sich durch Eierskandal kaum verunsichern

21.08.2017 (AMI) – Ging es in den vergangenen drei Wochen um Lebensmittel so wurden die Schlagzeilen von Eiern und Fipronil dominiert. Doch im Vergleich zu manch anderen Lebensmittelskandalen war die Verunsicherung bei den Verbrauchern hier nicht besonders groß.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Höhere Fettgehalte liegen bei den Verbrauchern im Trend

17.08.2017 (AMI) – Milchprodukte mit höheren Fettgehalten statt Light-Varianten, Bio-Milch statt konventionell erzeugte Milch: Dieser Wandel des Konsumverhaltens der Verbraucher in Deutschland setzte sich im ersten Halbjahr 2017 fort. Insgesamt entwickelte sich die Nachfrage nach Milchprodukten dabei jedoch uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Tafeltrauben | Haushaltsnachfrage

Nachfrage nach Tafeltrauben steigt

10.08.2017 (AMI) – Im Zuge des schwindenden Angebots an hiesigem Beerenobst hat sich das Geschäft mit Tafeltrauben an den Großmärkten belebt. Auch die Haushalte haben mit der gestiegenen Präsenz im Handel zuletzt stärker zugegriffen, wenngleich die nachfragestarken Wochen noch bevorstehen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hält an

27.07.2017 (AMI) – Die Verbraucher in Deutschland müssen im Juli 2017 deutlich mehr für Nahrungsmittel zahlen als vor einem Jahr. Kräftig gestiegene Preise für Milch und Molkereiprodukte sind dafür verantwortlich. Schweinefleisch ist derzeit ebenfalls teurer als im Juli 2016. An anderer Stelle können die Verbraucher jedoch sparen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreis im Juli 2017 auf Rekordniveau

04.07.2017 (AMI) – Kaum hat der Preis für Deutsche Markenbutter ein neues Allzeithoch erreicht, da ist der auch schon wieder Geschichte. Bereits die Erhöhung auf 1,49 EUR für einen 250-g-Ziegel Anfang Juni bedeutete ein in Deutschland noch nie da gewesenes Preisniveau. Zu Beginn des aktuellen Monats geht es sogar noch einmal kräftig nach oben.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Teuerungsrate frischer Nahrungsmittel zieht im Juni nochmals an

28.06.2017 (AMI) – Der Preisabstand zum Vorjahr ist im Juni weiter gestiegen. Basierend auf den Daten der ersten dreieinhalb Wochen des Monats kosten frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge 7,0 % mehr als im Juni 2016. Bestimmt wird die Nahrungsmittelteuerung in erster Linie durch die Preisentwicklung bei Milch und Milchprodukten.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Deutlicher Preisanstieg bei abgepackter Butter

08.06.2017 (AMI) – Die Preise für geformte Butter haben Anfang Juni kräftig zugelegt. Bereits im Mai war es zu einer Erhöhung gekommen. Die Ladenpreise haben im Preiseinstiegssegment dadurch ein Rekordniveau erreicht.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise steigen weiter

24.05.2017 Der Preisabstand zum Vorjahr ist im Mai weiter gestiegen. Basierend auf den ersten drei Maiwochen kosten frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge 6,2 % mehr als das Jahr zuvor. Nicht nur die aktuellen Preisänderungen in der Warengruppe Milch und Milchprodukte führten zu dieser Entwicklung, sondern auch die Anpassungen aus dem vergangenen Jahr.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Ladenpreise für Milchfrischprodukte und Butter gestiegen

04.05.2017 (AMI) – Anfang Mai sind für Milchfrischprodukte und Formbutter neue Kontrakte zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel in Kraft getreten. Dies hat im Preiseinstiegssegment zeitnah auch zu höheren Ladenpreise geführt.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Frische Lebensmittel bleiben teurer

26.04.2017 Die Verbraucher zahlen auch im April mehr für frische Lebensmittel als im Vorjahr. Während sich die Situation am Gemüsemarkt wieder normalisiert hat, sind die Preise für Käse angestiegen. Insgesamt kosten frische Lebensmittel basierend auf den ersten drei Aprilwochen dem AMI-Frischeindex zufolge 3,9 % mehr als das Jahr zuvor.   Mehr