Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreise auf höherem Niveau

09.07.2020 (AMI) – Anfang Juli hat sich die Nachfrage nach Formbutter weiter beruhigt. Die höheren Molkereiabgabepreise wurden zeitverzögert auch auf der Verbraucherebene umgesetzt.

Die Absätze von abgepackter Butter haben sich über den Monatswechsel zum Juli weiter abgeschwächt. Die Abrufe des Lebensmitteleinzelhandels fielen möglicherweise im Zuge der bereits angelaufenen Sommerferien niedriger aus als in den Wochen zuvor. Zudem dürften sich auch die sommerlichen Temperaturen dämpfend ausgewirkt haben. Dadurch wurden, laut nationaler Verkaufsstatistik, die Absatzmengen der Vorjahre wieder unterschritten. Das Preisgefüge bewegte sich weiter auf dem zum Monatsbeginn erhöhten Niveau.

Bei den Verbraucherpreisen kamen im Monatsübergang zum Juli zwei Effekte zum Tragen, die sich jedoch gegenläufig auswirkten. Auf der einen Seite trat zum 01.07.20 die Mehrwertsteuersenkung beim reduzierten Satz für Lebensmittel von 7 % auf 5 % in Kraft. Gleichzeitig sind die Molkereiabgabepreise an den Handel zum Monatsbeginn gestiegen. Die Anpassungen bei der Mehrwertsteuer sind durchgängig am ersten Werktag des Monats umgesetzt worden, allerdings mit Unterschieden in der technischen Durchführung. Teils erfolgte die Ausweisung der Preise mit reduziertem Steuersatz bereits am Regal, teils wurde auch erst an der Kasse zurückgerechnet. Die Anpassungen, die sich aus den höheren Einkaufspreisen des Handels ergaben, wurden auf der Verbraucherebene jedoch erst vereinzelt vorgenommen. Der größte deutsche Discounter warb im Norden im Einstiegssegment mit einem Preis für Deutsche Markenbutter von 1,40 EUR je 250-g Päckchen. Im Süden weist der Discounter am Regal einen Preis von 1,45 EUR aus, da die Mehrwertsteuersenkung hier erst an der Kasse erfolgt. Der Preis für Deutsche Markenbutter ist somit gegenüber Juni um 5 Ct bzw. 6 Ct/250 g gestiegen, wird aber durch die Mehrwertsteuersenkung fast vollständig kompensiert. Bei den übrigen Anbietern zeigten Storechecks der AMI bislang lediglich die Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung. Es ist aber davon auszugehen, dass auch hier kurzfristig ähnliche Anpassungen erfolgen.

Wie stellen sich die Entwicklungen an den Teilmärkten für Rohmilch, Blockbutter, Käse und Dauermilcherzeugnisse dar? Eine umfangreiche Einschätzung der aktuellen Marktlage finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe fast wieder auf Vor-Corona-Niveau

07.02.2023 (AMI) – Verbraucher in Deutschland haben über das Jahr 2022 hinweg wieder sehr wechselhaft Kartoffeln eingekauft, insgesamt aber 7,3 % weniger als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise zogen 2022 kräftig an

13.01.2023 (AMI) – Das sechste Jahr in Folge stiegen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel über das Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Erneut weniger Fleisch verzehrt

15.12.2022 (AMI) – Der Fleischverzehr in Deutschland entwickelt sich seit Jahren rückläufig. Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2022 weisen einen durchschnittlichen Verzehr von 52,8 kg pro Kopf und Jahr aus. Das entspricht einem Rückgang um gut 13 % innerhalb von nur vier Jahren. Dabei waren die Rückgänge bei Schweinefleisch besonders deutlich.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchalternativen – ein steigender Trend

08.12.2022 (AMI) – Sei es aus gesundheitlichen Gründen, aus ethischen Überzeugungen oder zur Schonung der Umwelt, Milchersatzprodukte gewinnen bei Verbrauchern in Deutschland an Popularität.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Hitze und Kaufkraft beeinflussten die Kartoffeleinkäufe

29.09.2022 (AMI) – Ein zu warmer August verdarb die Lust auf Kartoffeln und sinkende Kaufkraft scheint die Verbraucher zurück in die Discounter zu treiben. Der Biokartoffelabsatz litt besonders unter den Voraussetzungen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Nach Preissprung weniger Bio-Milch nachgefragt

11.08.2022 (AMI) – Seit November 2019 waren die Verbraucherpreise für Bio-Milch unverändert – wird die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 außer Acht gelassen. Erst im April dieses Jahres hob der Einzelhandel das Preisniveau um 6 Ct/l an. Zuletzt sprang dafür der Preis gleich um 54 Ct/l nach oben. Für einige Verbraucher war das zu viel.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

AMI on Tour – Die BIOFACH 2022 erstmals im Sommer

21.07.2022 (AMI) – Endlich kann sich die Bio-Branche wieder persönlich treffen. Auf der BIOFACH Summer Edition vom 26. - 29. Juli 2022 in Nürnberg wird wieder ein gemeinsamer Austausch vor Ort möglich sein. Der internationale Kongress zur BIOFACH 2022 beleuchtet die Zukunftstrends in der Nahrungsproduktion und bietet vielfältige Vorträge und Foren zu aktuellen Bio-Themen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Teuerungsrate nähert sich der 10 %-Marke

04.05.2022 (AMI) – Der Preisauftrieb bei Lebensmitteln hat sich im April 2022 nochmals verstärkt. Dem AMI-Frischeindex zufolge kosteten frische Lebensmittel durchschnittlich 9,0 % mehr als im April des Vorjahres. Vor allem pflanzliche Fette und Öle, Eier sowie Speisekartoffeln kosteten deutlich mehr als vor einem Jahr.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise auf hohem Niveau

07.04.2022 (AMI) – Eine Beruhigung bei den Lebensmittelpreisen ist weiterhin nicht zu sehen. Auch im März lagen diese deutlich über dem Vorjahresniveau. Erneut wurden die Preise in einigen Frische-Warengruppen erhöht.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffelprodukte waren 2021 wieder sehr beliebt

11.02.2022 (AMI) – Im vergangenen Jahr hielt sich der in 2020 durch die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkungen erhöhte Einkauf der Verbraucher von Kartoffelprodukten auf einem sehr hohen Mengenniveau.   Mehr