Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Mopro und Kartoffeln verhindern Lebensmittelteuerung insgesamt

12.11.2019 (AMI) – Die Teuerungsrate für frische Lebensmittel insgesamt fiel erneut moderat aus. Die Verbraucher mussten allerdings im Oktober 2019 deutlich mehr für Schweinfleisch und Wurstwaren zahlen als vor einem Jahr.

Dabei wirkten die günstigeren Preise für Kartoffeln, Gemüse, Mopro und Eier dem entgegen. Im Vergleich zum September 2019 hatten sich die Preise günstiger gestaltet während im Vergleich zum Vorjahr, frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, sich um 0,6 % verteuert hatten.

Butter und Käse Preisrunden wurden auf Verbraucherebene weitergegeben

Für Oktober wurden Preiserhöhung für Butter und Käseartikel festgelegt. Seitdem kostet das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter 1,39 EUR und ist damit 10 Ct teurer als im September 2019. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres haben sich die Butterpreise genau in die entgegengesetzte Richtung entwickelt. Damals erfolgte von September auf Oktober ein Preisnachlass, allerdings kostete das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter trotz dessen 1,79 EUR. Die Preise für Streichmischfette haben sich synchron erhöht und kosten auf Handelsmarkenniveau ebenfalls 1,39 EUR/250 g.

Die Preise für einige Käseartikel im Basissortiments des LEH sind ebenfalls gestiegen. In der 41. KW konnten für geschnittenen jungen Gouda Preiserhöhungen von rund 40 Ct/kg erfasst werden. So kostet Gouda in Scheiben aktuell 5,56 EUR/kg. Gouda Stückware hat sich von 4,42 EUR auf 5,09 EUR/kg verteuert. Für Mozzarella wurden ebenfalls höhere Preise auf Verbraucherebene gemeldet. Die Preise für Emmentaler Stückware bleiben allerdings stabil bei 6,48 EUR/kg. Trotz der Preiserhöhungen war Käse immer noch günstiger als im Vorjahr.

Die Preise für Milch und andere Produkte der weißen Linie blieben im Oktober unverändert. Zum November wurden neue Preise verhandelt und auf Verbrauchereben umgesetzt. Im Basissortiment des LEH kostet seit Anfang November konventionell erzeugte Milch dadurch 2 Ct mehr als den Monat zuvor, unabhängig vom Fettgehalt. Die Preise sowohl für haltbare als auch frische Vollmilch steigen von 0,71 Ct auf 0,73 Ct je Liter. Fettreduzierte Milch wird im Basissortiment für 0,65 EUR/l statt 0,63 EUR/l angeboten. Die Preise für ökologisch erzeugte Milch haben sich um 4 Ct im Vergleich zum Oktober erhöht. Weiter Milchprodukte der weißen Linien sind bisher von der neuen Preisrunde nicht betroffen.

Obstpreise erstmals über Vorjahresniveau

Für frisches Obst zahlten die Verbraucher erstmals in diesem Jahr mehr (+1,5 %) als im Vorjahr. Grund dafür waren die höheren Preise für Äpfel – diese verteuerten sich um knapp 13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr waren die Preise für Äpfel auf einem niedrigen Niveau aufgrund einer hohen Apfelernte. Die kühleren Temperaturen Ende Oktober regten wieder den Zitrusverzehr an, doch diese kosteten gute 10 % mehr als im Vergleich zu Oktober 2018. Damals hatten Spanien und Marokko noch Rekordernten verbucht. In diesem Jahr ist die Ernteschätzung eine ganz andere. Nach Regenfällen Anfang September in Spanien wird mit hohen Ernteverlusten gerechnet. Auch in Marokko und Israel wird die Ernte in der aktuellen Saison schwächer ausfallen als im Vorjahr.

Gemüse und Kartoffeln kosteten wieder weniger

Für Gemüse zahlten die Verbraucher weniger und konnten knappe 7 % sparen. Salate, Fruchtgemüse, Kohlgemüse und auch Wurzel- und Zwiebelgemüse mussten im Oktober einen Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen. So kosteten Salatgurken, hauptsächlich aus Spanien, fast 16 % weniger als im Vorjahr. Weißkohl war reichlich vorhanden und wies einen Preisrückgang von 25 % auf. Porree – oder besser gesagt Sommerporree – kostete sogar knappe 29 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Schweinefleisch weiterhin teurer

Frisches Fleisch kostete 6,2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür waren vor allem die höheren Preise für frisches Schweinefleisch mit einem Aufschlag von 8,8 %. Ausschlaggebend waren unter anderem die Preise für durchwachsenem Speck und Schweinebraten innerhalb der Schweinefleischartikel. Aber auch andere Standardartikel, die seit der Preiserhöhung im Sommer mehr kosten, treiben die Teuerung von Schweinefleisch.

Neue Preisrunde bei Zucker

Zum Monatswechsel von September auf Oktober wurden neue Jahreskontrakte für Zucker geschlossen. Zucker kostet seitdem 75 Ct/kg statt 0,59 Ct/kg auf Handelsmarkenniveau. Der Oktober 2018 hatte damals eine Preissenkung der Handelsmarken von 0,65 Ct/kg auf 59 Ct/kg gebracht.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von weiteren frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.


Beitrag von Belqees Rashid

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffelprodukte waren 2021 wieder sehr beliebt

11.02.2022 (AMI) – Im vergangenen Jahr hielt sich der in 2020 durch die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkungen erhöhte Einkauf der Verbraucher von Kartoffelprodukten auf einem sehr hohen Mengenniveau.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Umfangreiche Kartoffeleinkäufe auch im Jahr 2021

03.02.2022 (AMI) – Trotz leichtem Rückgang wurden auch im Vorjahr wieder viel mehr Kartoffeln eingekauft als vor der Pandemie. Der Dezember war besonders absatzstark. Am meisten profitierten Vollsortimenter und der Online-Handel von der Entwicklung.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Private Nachfrage: Rückläufiger Trend setzt erneut ein

27.01.2022 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2021 weniger Milchprodukte nachgefragt als im Jahr zuvor, als das öffentliche Leben pandemiebedingt stark eingeschränkt war. Die Verbraucherpreise sind produktübergreifend gestiegen.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Enttäuschender Auftakt der Bevorratungsaktionen mit Kartoffeln

28.10.2021 (AMI) – Anders als in anderen Jahren fruchteten die vielen Sonderaktion im LEH mit Kartoffeln in größeren Packungseinheiten im September kaum. Die Einkäufe privater Haushalte sanken um 7,8 %, sowohl gegen über 2020 als auch 2019.   Mehr

Deutschland | Fruchtgemüse | Haushaltsnachfrage

Fruchtgemüse: An der Spitze, aber nicht mehr steigend

19.08.2021 (AMI) – Gut 40 % der Verbraucherausgaben für Frischgemüse entfallen in Deutschland auf Fruchtgemüse. Bezogen auf die ganze Obst- und Gemüseabteilung (inkl. Kartoffeln) sind es immerhin noch 19 %. Kein anderes Segment hat eine ähnlich hohe Bedeutung für den Einzelhandel. Das stark boomende Beerenobst folgt in weitem Abstand auf Platz 2 mit knapp 10 % der Verbraucherausgaben. Im Gegensatz zum Beerenobst konnte Fruchtgemüse in den vergangenen Jahren seinen Marktanteil aber nicht mehr ausbauen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Fertigdesserts und Milchgetränke gefragt

21.07.2021 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2021 kam es zu Verschiebungen bei den Einkaufsmengen der privaten Haushalte. Vor allem Milchprodukte aus dem Convenience-Bereich waren gefragt. Produkte der weißen Linie und Butter zeigten hingegen deutliche Rückgänge. Bei nahezu allen Produkten sind die Preise auf der Verbraucherebene gestiegen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise im Mai knapp über Vorjahr

02.06.2021 (AMI) – Für frische Lebensmittel zahlten die Verbraucher im vergangenen Monat etwas mehr als vor einem Jahr. Doch nicht alle Frische-Warengruppen verteuerten sich im Mai. Bei einzelnen fiel das Preisniveau niedriger aus als vor einem Jahr.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Uneinheitliche Entwicklungen bei den Einkaufsmengen

19.05.2021 (AMI) – Im ersten Quartal 2021 haben die Verbraucher in Deutschland vor allem mehr Käse, Butter und Trinkmilch nachgefragt. Bei den Milchfrischprodukten hingegen überwogen rückläufige Tendenzen. Die Preise sind dabei zumeist gestiegen.   Mehr

Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind im April teurer geworden

14.05.2021 (AMI) – Ganz anders als in den Jahr zuvor erfolgte im April eine Preisänderungen auf Verbraucherebene für Eier. Diese war jedoch unabhängig von den neuen Kontrakten.   Mehr

Europa | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Das rote Gold in Zeiten von Corona

29.04.2021 Tomaten sind in fast allen Ländern Europas die Nummer Eins bei Einkaufsmenge und Verbraucherausgaben für frisches Gemüse. Überdurchschnittlich hohe Anteile gibt es in Polen und Spanien. Dort entfallen jeweils 23 % der Einkaufsmenge von Frischgemüse auf Tomaten. Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und Belgien bilden ein Mittelfeld mit 14% bis 16 %. Das Vereinigte Königreich (11 %) und die Niederlande (10 %) bilden die Schlusslichter.   Mehr