Frische Lebensmittel verteuerten sich auch 2021
Die Frische-Warengruppen verteuerten sich im vergangenen Jahr, dem AMI-Frischeindex zufolge, um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Bis auf Kartoffeln kosteten alle frische Lebensmittel mehr. Die höchsten Preisaufschläge verzeichneten dabei Eier. Verschiedene Preisrunden hatten im Jahresverlauf dazu geführt, dass sich einige Artikel im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) verteuerten. Unter anderem waren so die Preise in den Warengruppen Eier, Geflügel, Rindfleisch, Molkereiprodukte und Schweinefleisch gestiegen. Hinzu kamen ungünstige Witterungsbedingungen, die sich teilweise negativ auf die Ernten auswirkten. Darüber hinaus wirkte die Mehrwertsteuersenkung aus dem zweiten Halbjahr 2020 als Basiseffekt nach. Damals wurde die Mehrwertsteuer für Lebensmittel von 7 auf 5 % gesenkt. Das reduzierte Preisniveau von Juli bis Dezember 2020 verstärkte somit die Lebensmittelteuerung im zweiten Halbjahr 2021. Demnach hat die Teuerungsrate auch erst zur zweiten Jahreshälfte 2021 deutlicher angezogen. Seit Juli schwankte diese zwischen 3 und 7 %, nachdem sie in den ersten sechs Monaten noch relativ moderat ausgefallen war.
Umstellung auf eine Haltung ohne Kükentöten
Eier verteuerten sich auf Verbraucherebene über zwei Preisrunden im April und Juli 2021. In der Regel erfolgen Preisänderungen in dieser Warengruppe kontraktbedingt nur zum Jahreswechsel. Diese waren Anfang 2021 jedoch ausgeblieben. Grund für diese unterjährigen Preisaufschläge waren die höheren Kosten durch das vermehrte Umstellen auf eine Haltung ohne Kükentöten. Seit diesem Jahr ist das Töten männlicher Küken in Deutschland nicht mehr erlaubt. Die entstandenen Mehrkosten aufgrund dieser Umstellung wurden somit teils an den Verbraucher weitergegeben. Ware aus Bodenhaltung kostete damit im Preiseinstiegssegment zum Jahresende 1,59 EUR/10 St., Freilandware war für 1,99 EUR/10 St. erhältlich und Bio-Eier für 2,99 EUR/10 St. Die Verbraucherpreise für Eier stiegen aufgrund dieser Anpassungen um 11 % über das Vorjahresniveau.
Im gleichen Zuge verteuerten sich auch verschiedene Geflügelartikel im Preiseinstiegssegment des LEH. Unter anderem kosteten Hähnchenschnitzel, -schenkel und Putenschnitzel nach diesen Anpassungen mehr. Grund für die Erhöhungen waren vor allem die gestiegenen Erzeuger- und Futterpreise. Die vermehrten Kosten wurden somit auch hier an die Verbraucher weitergegeben. Insgesamt verteuerte sich Geflügel dadurch um rund 6 % gegenüber dem Vorjahr.
Mehr Informationen zu den Preisentwicklungen der weiteren Frische-Warengruppen, wie Fleisch, Molkereiprodukte, Obst und Gemüse, finden Sie in unserem Online-Dienst Markt Aktuell Agribusiness. Erfahren Sie außerdem im interaktiven AMI Web-Seminar AgrarDatenManager Verbraucherforschung mehr über die Hintergründe des Verbraucherpreisspiegels der AMI. Melden Sie sich jetzt noch zum dreiteiligen Web-Seminar an und nutzen Sie die Chance eines intensiven Austauschs mit den Referenten.
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Judith Dittrich
Marktanalystin Verbraucherforschung
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Fachautorin für Themen der Verbraucherforschung, Datenauswertung und Erstellung von Analysen