Deutschland | Fruchtgemüse | Aktionspreise

Tomatenwoche in der Werbung

14.07.2020 (AMI) – „Wo ist der Neuigkeitswert bei dieser Schlagzeile?“ – Das fragen Sie sich vielleicht gerade, weil Sie wissen, dass Tomaten doch fast jede Woche zu den meistbeworbenen Gemüsearten zählen. Tatsächlich ist die Zahl der Werbeanstöße in der 29. Woche auf ein ausgesprochen hohes Niveau gestiegen. Aufgrund der niedrigen Einstandspreise haben sich die Wochen mit einer hohen Anzahl an Angebotsaktionen seit Anfang Juni gehäuft.

Insgesamt 91-mal sind Tomaten in der 29. Woche in den Werbezetteln des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) vertreten. Damit ist die Zahl der Werbeanstöße rund 17 % höher als zur selben Zeit des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. In der Summe wurden Tomaten seit Jahresbeginn allerding weniger beworben als noch im Vorjahr. Das ist aber insbesondere eine Folge der Corona-Krise. Das zeigt sich daran, dass gerade ab Woche 13 deutlich weniger Tomaten beworben wurden. Erst ab der 18. Woche ist die Zahl der Werbeanstöße wieder gestiegen. Das hat nicht unbedingt etwas mit Tomaten im Speziellen zu tun. Einige Ketten hatten auf dem Höhepunkt der Corona bedingten Einschränkungen darauf verzichtet, wöchentliche Werbezettel zu veröffentlichen. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn Tomaten bislang 1.875-mal beworben. Damit bleibt die Zahl der Werbeanstöße um 9 % hinter der des Vorjahres zurück.

Große Produktvielfalt

Die Zeiten, in denen Tomaten groß, rund und rot waren, sind schon lange vorbei. In den vergangenen Jahren ist die Produktvielfalt immer größer geworden. Das ist auch ein Grund dafür, dass Tomaten so umfangreich beworben werden. Oft sind bei einer Einkaufsstätte gleich mehrere unterschiedliche Arten und Aufmachungen in der Werbung. In der 29. Woche 2020 machen normal große Rispen-Tomaten den größten Teil der Angebotsaktionen mit Tomaten aus. Sie kommen auf rund 23 %. Auf den weiteren Plätzen folgen Mini-Rispen-Tomaten mit 15 % und Roma-Rispen-Tomaten mit knapp 10 %.

Preiseinstieg in Aktionen niedriger als im Vorjahr

Rispen-Tomaten werden in der 29. Woche zu Preisen zwischen 0,77 und 2,77 EUR/kg beworben. Die Spanne ist recht weit, wobei die Herkunft bei der Preisgestaltung auch in Aktionen eine Rolle spielt. So gelten die niedrigsten Aktionspreise für niederländische Rispen-Tomaten. Es folgen deutsche Tomaten ohne weitere Angaben zur Herkunft und dann die Angebote bestimmter Regionalmarken. Gerade im Preiseinstieg werden Rispen-Tomaten aktuell zu niedrigeren Preisen beworben als im Vorjahr. In der 29. Woche 2019 lag der niedrigste Aktionspreis bei 0,85 EUR/kg. Bislang haben aber weder die zahlreichen Angebotsaktionen noch die niedrigen Aktionspreise für Tomaten aus dem Benelux-Raum dazu geführt, dass der Angebots- und Preisdruck spürbar reduziert werden konnte.

Was passiert im Schatten der Tomaten?

In den meisten Wochen des Jahres dominieren Tomaten die Angebotsaktionen für Obst und Gemüse. Saisonale Veränderungen spielen sich eher auf den Plätzen dahinter ab. In unserem exklusiven Web-Seminar AMI live – Ausblick Angebotsaktionen Obst & Gemüse wirft der Marktexperte Michael Koch einen Blick auf die Angebotsaktionen in der 29. Woche. Welche Obst- und Gemüsearten stehen gerade besonders im Fokus, und wie wird sich der Werbekalender in den kommenden Wochen entwickeln? Melden Sie sich jetzt online zum kostenfreien AMI Web-Seminar an. Wir freuen uns, Sie am 16. Juli 2020 um 14:00 Uhr begrüßen zu dürfen.

Ihnen ist es wichtig, regelmäßig über die Aktionspreise für Obst und Gemüse Bescheid zu wissen? Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH im Blick zu behalten. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frische Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Chart Sammlung: Wie hat sich der Lebensmittelmarkt während Corona entwickelt?

07.10.2020 (AMI) – Auch wenn wir mittlerweile eine so genannte „neue Normalität“ erreicht haben, wurde doch das Leben in den vergangenen Monaten ziemlich auf den Kopf gestellt. Und das spiegelt sich auch in unserer Wirtschaft sowie in unserem Lebensmittelkonsum wider.   Mehr

Deutschland | Blattgemüse | Verbraucherpreise

Stabiles Marktgleichgewicht bei Kopfsalat

24.09.2020 (AMI) – Die deutsche Produktion von Kopfsalat findet weiterhin ein sehr punktgenaues und stabiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Auf den Feldern entsteht kein Erntedruck, teilweise sind die Kopfgewichte der Bestände sogar etwas leicht.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen mehr Milchprodukte

12.08.2020 (AMI) – Milch, Käse, Butter und Frischprodukte: Nahezu alle Milcherzeugnisse sind im ersten Halbjahr 2020 verstärkt nachgefragt worden. Vor allem in den Monaten des Lockdowns stieg die private Nachfrage spürbar.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Web-Seminar: Der Verbraucher in Corona-Zeiten

28.07.2020 Gegessen wird immer. Das gilt auch während der aktuellen Coronavirus-Pandemie. Allerdings hat diese nicht nur auf das „Wo“ sondern auch auf das „Was“ massiven Einfluss genommen.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreise auf höherem Niveau

09.07.2020 (AMI) – Anfang Juli hat sich die Nachfrage nach Formbutter weiter beruhigt. Die höheren Molkereiabgabepreise wurden zeitverzögert auch auf der Verbraucherebene umgesetzt.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Verbraucher zahlen im April deutlich mehr für frische Nahrungsmittel

28.04.2020 (AMI) – Die Preise für frische Lebensmittel sind im April 2020 kräftig gestiegen. Verbraucher in Deutschland haben fast 10 % mehr zahlen müssen als vor einem Jahr. Innerhalb eines Monats hat das Preisniveau um 4,4 % angezogen. Dieses Ergebnis weist der AMI-Frischeindex auf Basis von Preismeldungen der ersten vier Aprilwochen aus.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Nahrungsmittelpreise bleiben hoch

25.03.2020 (AMI) – Die Teuerungsrate frischer Lebensmittel bleibt im März 2020 unverändert hoch. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlen die Verbraucher in Deutschland dafür rund 5,6 % mehr als vor einem Jahr. Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung sind wie bereits in den vergangenen Monaten die Preise für Schweinefleisch und Fleischwaren.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen weniger Fleisch und Fleischwaren

04.03.2020 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland kauften 2019 deutlich weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im Jahr zuvor. Insgesamt belief sich das Minus auf 4,3%.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbraucherpreise

Schweinefleisch verteuert sich für Verbraucher

26.02.2020 (AMI) – Die Preise für einige Schweinefleischartikel sowie für Artikel aus dem Wurstbereich sind auf Verbraucherebene im Februar erneut gestiegen. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise in diesen Warengruppen angezogen.   Mehr

Deutschland | Speisekartoffeln | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kaufen immer weniger Kartoffeln

23.01.2020 (AMI) – Im Jahr 2019 sanken die Kartoffeleinkäufe der privaten Haushalte weiter. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 4 % zurück. Dazu trug auch ein relativ schwacher Verkauf im Dezember bei. Vor allem das Geschäft zu Weihnachten blieb schwächer.   Mehr