Deutschland | Südfrüchte | Verbrauch

Avocados weiter im Aufwind

14.03.2018 (AMI) – Die Deutschen geben immer mehr Geld für Avocados aus. Von 2014 bis 2017 haben sich die Mengen mehr als verdoppelt. Analog zu der Nachfrage steigen auch die Preise weiter an. Ausschlaggebend für den Trend ist der hohe Anteil ready-to-eat Ware.

Der Markt für Avocados wächst und wächst. Innerhalb der zurückliegenden fünf Jahren haben sich die Einkaufsmengen in Deutschland von 18.000 t auf fast 36.000 t gesteigert. In anderen europäischen Ländern fällt der Aufschwung noch deutlicher aus. Vor allem im Skandinavischen Raum ist die Nachfrage hoch. Während der pro-Kopf-Konsum hierzulande noch unter einem Kilogramm/Jahr liegt, ist derselbe Wert in Dänemark bereits auf rd. 2,5 kg angewachsen.

Hass-Avocados werden immer beliebter

Und der Trend weist weiter nach oben. Grund dafür ist in erster Linie die ungebrochene Popularität von vorgereiften Avocados sogenannter „ready-to-eat“. Synonym für diese Ware ist die Hass-Avocados. Über 80 % der Angebotsmenge in der EU entfällt auf diese Sorte, während grüne Sorten immer mehr an Marktanteilen verlieren.

Peru ist Hauptanbieter auf dem deutschen Markt

Weltweit größter Anbieter von Avocados ist Mexiko mit einem Verkaufsvolumen von 966.000 t. Erst mit großem Abstand folgt Peru mit 195.000 t. Auf den EU-Märkten tauchen mexikanische Avocados allerdings kaum auf. Primär wird Richtung USA verladen.

In Deutschland spielen die Zufuhren aus Peru – insbesondere im Sommer – und aus Chile – Schwerpunkt Wintermonate – die Hauptrollen. Spanien erzielt im Frühjahr von Februar bis März mehr Marktanteile.

Ausgaben für Avocados deutlich gestiegen

Für exotische Früchte ist der deutsche Konsument bereit, tief in die Tasche zu greifen. So stiegen die Ausgaben für Mango, Avocado, Papaya, Sweet Ananas und andere Exoten im vergangenen Jahr in Deutschland auf fast 680 Mio. EUR. Vor fünf Jahren waren es noch gut 463 Mio. EUR. Innerhalb des Sortiments fiel damals der Schwerpunkt auf Sweet Ananas. Das hat sich in den Folgejahren stark verändert, in denen sich Avocados und Papayas ein Kopf-an Kopf-Rennen um den vordersten Platz lieferten. Der Sieg ging an Avocados.

Im zurückliegenden Jahr wurden nach AMI-Analyse auf Basis des GfK-Haushaltspanels 183 Mio. EUR für Avocado-Käufe ausgegeben.

Anteil hochpreisiger Avocados steigt

Ausschlaggebend für die Ausgabenentwicklung bei Avocados in den vergangenen Jahren ist vor allem der starke Anstieg der Einkaufsmenge in Deutschland, die sich innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt haben. Ähnlich sieht der Preistrend der letzten Jahre aus. So steigt der Anteil hochpreisiger Ware mit einem Ladenverkaufspreis von über einem Euro seit Jahren kontinuierlich an. Mittlerweile werden hier mehr als 60 % der gesamten Avocadoeinkäufe getätigt. Dagegen nehmen die Einkaufsmengen im Preisbereich unter 0,79 EUR/Stück immer weiter ab und liegen nunmehr bei einem Marktanteil von 11 %.

Diese Verschiebung innerhalb des Sortiments hin zu hochpreisiger und damit zu ready-to-eat-Ware spiegelt sich auch in der Preisentwicklung wieder. So stieg der durchschnittliche Kilopreis im zurückliegenden Jahr auf 4,74, 2014 war es noch 3,88 EUR/kg.

Wie geht es weiter am Avocadomarkt? Setzt sich der ansteigende Trend weiter fort? Aktuelle Informationen dazu und vom gesamten deutschen Obstmarkt lesen Sie online in Markt aktuell Obst.

Beitrag von Ursula Schockemöhle
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Fruchtgemüse konnte Mengenplus verbuchen

15.02.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2018 die kleinste Menge an Frischgemüse seit sechs Jahren gekauft. Einzig an Fruchtgemüse wurden größere Mengen als 2017 gekauft.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher kauften 2018 weniger Milchprodukte

13.02.2019 (AMI) – Im vergangenen Jahr kam es nahezu produktübergreifend zu Preissteigerungen, infolgedessen wanderten Milcherzeugnisse weniger häufig in die Einkaufswagen der Verbraucher als 2017.   Mehr

Deutschland | Obst | Haushaltsnachfrage

Obstkäufe schwächelten im Jahr 2018

08.02.2019 (AMI) – Der positive Trend steigender Obstkäufe hat sich 2018 nicht fortgesetzt. Unter anderem lag das an der schwachen Angebotslage bei Kernobst, Pfirsichen, Nektarinen oder Zitrusfrüchten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

2018 deutlich weniger Fleisch nachgefragt

31.01.2019 (AMI) – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2018 in der Summe rund 2,2 % weniger Fleisch, Wurst und Geflügel eingekauft als im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Kernobst | Haushaltsnachfrage

Absatztempo bei Äpfeln hat sich erhöht

17.01.2019 (AMI) – Die Bestandsmeldungen der deutschen Apfelvorräte zum 1. Januar liegen nun vor. Demnach haben die deutschen Erzeugerorganisationen wie bereits im November auch im Dezember Äpfel in zufriedenstellendem Umfang verkauft und befinden sich auf einem guten Weg, den Bestand kontinuierlich zu räumen.   Mehr

Deutschland | Eier | Verbraucherpreise

Eier sind für Verbraucher wieder günstiger

03.01.2019 Die ersten Discounter haben zum Jahreswechsel die Preise für Eier aus ihrem Basissortiment gesenkt. Sowohl Eier aus Boden- und Freilandhaltung als auch Bio-Ware können nun wieder günstiger eingekauft werden, nachdem Anfang 2018 die Preise angehoben worden waren.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Herbstgemüse im LEH – Mehr Aktionen schaffen nicht mehr Nachfrage

30.11.2018 (AMI) – Infolge der außergewöhnlichen Hitze und Trockenheit konnte bei vielen Gemüsearten nicht wie in anderen Jahren aus dem Vollen geschöpft werden. Die Folge waren hohe Preise, die sich auch auf der Verbraucherebene widerspiegeln. In Kombination mit den noch sommerlichen Temperaturen kam dann auch bei den Verbrauchern im Zuge der Herbstaktionen im LEH keine echte Kaufstimmung auf.   Mehr

Deutschland | Saisongefügel | Haushaltsnachfrage

Gänse in der Martinswoche wieder verstärkt beworben

08.11.2018 (AMI) – Pünktlich zu Sankt Martin läutet der Lebensmitteleinzelhandel die Saison für Gänse mit vermehrten Aktionen ein. Die Preise bewegen sich dabei zumeist auf dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Auch im Sommer weniger Fleisch nachgefragt

07.11.2018 (AMI) – Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Fleisch fällt weiter. Bis einschließlich September des laufenden Jahres erwarben die privaten Haushalte, nach Daten der GfK, rund 2,5 % weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im gleichen Zeitraum 2017. Zugleich zogen die Preise für Fleisch und Fleischwaren im Durchschnitt um rund 2,2 % an. Die Verbraucher mussten also einmal mehr tiefer in die Taschen greifen.   Mehr

Deutschland | Zitrusfrüchte | Haushaltsnachfrage

Witterung bremst Absatz von Zitrusfrüchten aus

11.10.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Mandarinen und Co. nimmt bisher kaum Fahrt auf. Bei nahezu sommerlicher Witterung kommt nur wenig Hunger bei den Verbrauchern auf die Winterfrüchte auf.   Mehr