Deutschland | Fruchtgemüse | Aktionspreise

Große Preisspanne bei Tomaten nicht ungewöhnlich

02.06.2022 (AMI) – Die privaten Verbraucher in Deutschland waren im Mai erneut mit einer hohen Inflationsrate und steigenden Preisen in vielen Bereichen konfrontiert. Vor allem Energieträger, aber auch Nahrungsmittel wurden als Preistreiber ausgemacht. Ausnahmen sind Obst und Gemüse, die für die Verbraucher im Mai etwas günstiger waren als im Vorjahr. Allerdings gab es im Sortiment unterschiedliche Entwicklungen.

Nach vorläufigen Angaben im AMI-Verbraucherpreisspiegel mussten die privaten Verbraucher in Deutschland im Mai durchschnittlich knapp 10 % mehr für frische Lebensmittel ausgeben als im Vorjahr. Die Preissteigerung betraf alle Produktgruppen mit Ausnahme von Obst und Gemüse. So war frisches Gemüse für die Verbraucher im Mai knapp 2 % billiger als im Vorjahr. Vor allem Spargel, Möhren, Bundzwiebeln, Paprika, Blumenkohl und Kohlrabi haben den Durchschnittswert gedrückt. Dagegen mussten die Verbraucher für Salatgurken, Zucchini und Tomaten mehr bezahlen als im Vorjahr.

Hohe Preise für Tomaten

Die privaten Verbraucher mussten im Mai 2022 gut 14 % mehr für Rispentomaten ausgeben als im Vorjahr. Die hohen Preise sind noch Nachwirkungen der knappen Versorgungslage in den Monaten zuvor. Im März und April mussten die Verbraucher noch gut 50 % mehr für Rispentomaten bezahlen. Widrige Witterungsbedingungen in Spanien und ein späterer Saisoneinstieg im Benelux-Raum hatten das Angebot verknappt. Inzwischen hat sich die Lage entspannt, und die Verbraucherpreise nähern sich langsam den Vorjahreswerten.

Die hohen Tomatenpreise im Mai waren für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Anlass, die Preise in vier großen Einzelhandelsketten genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Untersuchung ergab nicht nur einen überdurchschnittlichen Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr, sondern auch eine weite Preisspanne. Die Verbraucherzentrale führt die große Preisspanne auf Intransparenz und Spekulation bei der Preisbildung zurück. Dabei ist eine weite Preisspanne bei Tomaten nicht ungewöhnlich. Denn ohne eine weitere Spezifikation sind Tomaten, aufgrund der großen Produktvielfalt, kaum mit Tomaten zu vergleichen. Selbst innerhalb einzelner Produktgruppen sind die Preisspannen groß.

Aktionspreise in weiter Spanne

Eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH zeigt, dass Tomaten im Mai 2022 zu Preisen zwischen 0,99 und 21,94 EUR/kg im Lebensmitteleinzelhandel beworben wurden. Eine ähnlich große Spanne hatte auch die Verbraucherzentrale beobachtet. Allerdings ist die Spanne nur geringfügig größer als im Vorjahr. Im Mai 2021 waren Tomaten zu Preisen zwischen 0,99 und 19,90 EUR/kg beworben worden.

Insgesamt wurden Tomaten im Mai 419-mal beworben. Damit war die Zahl der Werbeanstöße knapp 1 % niedriger als im Vorjahr. Von der Gesamtzahl der Aktionen entfielen 35 % auf Cherry-Rispen-Tomaten, die damit den größten Anteil ausmachten, vor den Cherry-Roma-Tomaten mit einem Anteil von 21 % und Rispen-Tomaten mit 18 %. Die Spanne in den Aktionspreisen war bei Rispen-Tomaten mit 0,99 bis 4,98 EUR/kg deutlich kleiner als bei Tomaten insgesamt.

Angebot wird größer

Ende Mai ist die Tomatenernte auch in den später gepflanzten Gewächshauskulturen angelaufen. Damit wird das Angebot in den kommenden Wochen steigen. Die Preise auf Erzeugerebene haben im Übergang auf den Juni bereits leicht nachgegeben. Mit etwas Zeitverzug wird sich das in den Aktions- und Verbraucherpreisen widerspiegeln.

Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH weiter im Blick zu behalten. Nicht nur für Tomaten, sondern für das gesamte Obst- und Gemüsesortiment. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Blattgemüse | Verbraucherpreise

Feldsalat startet hochpreisig in die Hauptsaison

04.10.2018 04.10.2018 (AMI) – Im deutschen Anbau stehen zum Start der Hauptsaison infolge der vergleichsweise kühlen Witterung nicht ganz so hohe Mengen an Feldsalat wie erwartet zur Verfügung. Bei ausgeweiteten Verkaufsaktivitäten des Lebensmitteleinzelhandels und einem zuletzt gesunkenen Verbraucherpreis ist die Nachfrage nun jedoch deutlich gestiegen.   Mehr

Deutschland | Südfrüchte | Haushaltsnachfrage

Ananas suchen Käufer – Markt fehlt es an Schwung

13.09.2018 (AMI) – So richtig Schwung ist nicht im Ananasmarkt. Dafür ist die Konkurrenz durch anderes Obst noch zu groß. Aber auch mit dem sich anbahnenden Saisonende beim Sommerobst nimmt die Nachfrage nach Sweet Ananas nur leicht zu.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Verbraucherpreise

Nahrungsmittelpreise reagieren auf die Sommerhitze

30.08.2018 (AMI) – Auch im August 2018 kosten frische Lebensmittel spürbar mehr als vor einem Jahr. Der AMI-Frischeindex misst auf Basis der Preisbeobachtungen der ersten dreieinhalb Wochen des Monats ein Plus von 2,5 %. Die Dürre ist dabei ein Grund für diese Entwicklung, aber nicht der alleinige.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Hohe Preise wirken sich auf Nachfrage aus

16.08.2018 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist im ersten Halbjahr 2018 nahezu produktübergreifend zurückgegangen. Die Verbraucherausgaben haben jedoch zugelegt. Neben gestiegenen Preisen ist auch ein verändertes Konsumverhalten ursächlich.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

AMI Store-Check: Butter im August wieder günstiger

02.08.2018 (AMI) – Anfang August haben Teile des Lebensmitteleinzelhandels die Butterpreise im Preiseinstiegssegment erneut gesenkt. Auch für Streichmischfette zahlen Verbraucher weniger. Milchfrischprodukte sind von dieser Preisrunde jedoch nicht betroffen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Verbraucherpreise

Milch und Frischprodukte im Laden günstiger, Butter legt weiter zu

07.05.2018 (AMI) – Anfang Mai hat der Lebensmitteleinzelhandel die Preise für Konsummilch und Milchfrischprodukte im Preiseinstiegssegment deutlich gesenkt. Zeitgleich wurden die Ladenpreise für abgepackte Butter weiter angehoben. Diese entgegengesetzten Entwicklungen sind im Wesentlichen mit den unterschiedlichen Kontraktlaufzeiten der Produkte und dem Marktverlauf seit dem vorherigen Verhandlungstermin geschuldet.   Mehr

Deutschland | Zucker | Haushaltsnachfrage

Verbraucher in Deutschland kaufen weniger Zucker

24.04.2018 (AMI) – Der weltweite Zuckerkonsum ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und wird auch zukünftig weiter zunehmen. In Deutschland wird dagegen immer weniger Zucker verzehrt. Speziell der Verzehr zu Hause entwickelte sich stark rückläufig.   Mehr

Deutschland | Tafeltrauben | Haushaltsnachfrage

Nachfrage nach Trauben zuletzt gestiegen

05.04.2018 (AMI) – Mangels ausreichender Alternativen im Obstsortiment waren Trauben in der Woche vor Ostern stark in den Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) präsent. Das hat die Nachfrage auf der Verbraucherseite deutlich beflügelt. Auch Anfang April setzen die Ketten in den Aktionen auf Trauben.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Verbraucher mussten 2017 für Milchprodukte deutlich mehr bezahlen

15.02.2018 (AMI) – Die Verbraucherpreise für Milcherzeugnisse sind im vergangenen Jahr bei nahezu allen Produkten gestiegen. Dadurch kam es bei den Einkaufsmengen zu teils deutlichen Verschiebungen. Produktübergreifend lässt sich der Trend zu höheren Fettgehalten oder zu Produkten aus ökologisch erzeugter Milch ausmachen.   Mehr

Deutschland | Schnittblumen | Haushaltsnachfrage

Valentin 2018 – Rosen und Tulpen bleiben der Renner

14.02.2018 (AMI) – Kaum sind die Karnevalstage vorbei, steht der Valentinstag wieder vor der Tür. Dieses Jahr fällt das Fest der Liebenden auf den Start der Fastenzeit, doch dies sollte den Absatz von Schnittblumen nicht sonderlich beeinflussen.   Mehr