Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelteuerung kennt auch im August kein Ende

25.08.2022 (AMI) – Bereits das gesamte Jahr über entwickeln sich die Lebensmittelpreise nur in eine Richtung. Monat für Monat erreicht die Teuerungsrate ein neues Rekordniveau. Das ändert sich auch im August nicht. Alle Frische-Warengruppen kosten aktuell mehr als vor einem Jahr.

Basierend auf den ersten drei Augustwochen zahlen die Verbraucher für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 17,3 % mehr als im Vorjahr. Trotz anziehender Preise in der zweiten Jahreshälfte 2021 hat sich die Teuerungsrate damit aktuell nicht abgeschwächt. Den höchsten Preisaufschlag verzeichnet dabei die Warengruppe Milch und Milchprodukte mit einem Plus von rund 38 %. Kartoffeln bilden dagegen das Schlusslicht. Diese sind aktuell nur 1,4 % teurer.

Hohe Milchpreise treiben Teuerung

Milch ist aktuell so teuer wie noch nie. Seit Juli zahlen die Verbraucher für konventionell erzeugte Milch im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) 0,99 EUR/l für die fettarme Variante und 1,09 EUR/l für Vollmilch. Damit hat sich Milch im vergangenen Monat bereits das vierte Mal in diesem Jahr verteuert, während in den Jahren zuvor die Preise in der Regel für sechs Monate stabil blieben. Insgesamt liegen die Preise für Milch und Milchprodukte aktuell rund 38 % über dem Vorjahresniveau. Die Milchanlieferung entwickelte sich von Januar bis Juni 2022 weiter rückläufig, so dass 1,5 % weniger Ware erfasst wurde. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist vor allem die weiterhin sinkende Zahl an Milchviehbetrieben in Deutschland. Bio-Milch ist im gleichen Zuge ebenfalls teurer geworden und kostet seit Juli nun 1,59 EUR/l für die fettarme Variante und 1,69 EUR/l für Vollmilch. Insbesondere in Zeiten einer Inflation kann oder will sich jedoch nicht jeder Verbraucher diese Preise leisten. So ist die Nachfrage nach Bio-Milch im Juli gegenüber dem Vorjahr basierend auf AMI-Analysen des GfK-Haushaltspanels um 17 % zurückgegangen während Milch insgesamt lediglich ein Minus von 3 % verzeichnet hat.

Erneute Preisrunde für Rapsöl

Die Warengruppe Margarine und Speiseöl verzeichnet aktuell die zweithöchste Teuerungsrate. Im laufenden Monat hat sich Rapsöl im Basissortiment des LEH erneut verteuert. Die 500 ml Flasche kostet nun 1,99 EUR statt 1,79 EUR wie noch einen Monat zuvor. Insgesamt zahlen die Verbraucher für Produkte dieser Warengruppe in den ersten drei Augustwochen rund 29 % mehr als im Vorjahr. In den vergangenen Monaten erfolgten immer wieder neue Preisrunden, da das Angebot begrenzt ist.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Bio-Ersatzprodukte – ein Trend mit Zukunft?

09.11.2023 (AMI) – Bio-Ersatzprodukte haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom auf dem deutschen Markt erfahren. Doch seit der wirtschaftlich instabilen Situation 2022 sinkt die private Nachfrage nach Bio-Produkten und Verbraucher reagieren sehr preissensibel. Sind von diesem Rückgang auch die pflanzlichen Bio-Ersatzprodukte betroffen?   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate schwächt sich weiter ab

26.09.2023 (AMI) – Den siebten Monat in Folge verzeichnet die Teuerungsrate frischer Lebensmittel ein niedrigeres Niveau als noch im Monat zuvor.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

21.07.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr 2023 lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 15,1 % über dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelteuerungsrate ist weiter auf dem Rückzug

29.06.2023 (AMI) – Den vierten Monat in Folge schwächte sich nun das Preisniveau für frische Lebensmittel ab.   Mehr

Deutschland | Bio-Getreide | Haushaltsnachfrage

Verkäufe mit Bio-Brot weiterhin im Minus

22.06.2023 (AMI) – Bei Bio-Brot und -Backwaren zeichnen sich über die Jahre gesehen weitreichende Verschiebungen in den Essgewohnheiten ab. Das klassische Brot wird immer mehr und mehr von frischen Backwaren wie Brötchen oder Baguette eingeholt. Dabei kaufen die Haushalte immer häufiger abgepacktes Brot im LEH statt Frisches an der Theke, so die AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanels.   Mehr

Europa | Öko-Gartenbau | Haushaltsnachfrage

Ende des starken Wachstums am Schweizer Bio-Markt

19.05.2023 (AMI) – Der Gesamtumsatz am Schweizer Bio-Markt ist im Jahr 2022 erstmals leicht rückläufig.   Mehr

Europa | Öko-Landbau | Haushaltsnachfrage

Europäischer Bio-Markt wächst auch 2021 weiter

09.03.2023 (AMI) – Die Europäer gaben 2021 3,8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als 2020. Das Wachstum hat sich nach dem Boom-Jahr 2020 wieder verlangsamt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Milchprodukte 2022 weniger stark nachgefragt

10.02.2023 (AMI) – Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2022 gesunken. Die Entwicklungen am Produktmarkt seit Herbst 2021 und der Krieg in der Ukraine führten zu hohen Verbraucherpreisen.   Mehr

Deutschland | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Möhren erobern die zweite Position zurück

07.02.2023 (AMI) – Nachdem die Pandemie die Gemüseeinkäufe zwei Jahre beflügelt hatte, erhielten sie 2022 durch die Inflation einen Dämpfer.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Haushaltsnachfrage

Kartoffeleinkäufe um 7,3 % geschrumpft

07.02.2023 (AMI) – Im Jahr 2022 ging der Kartoffelabsatz um weitere 7,3 % zurück, nachdem schon 2021 immerhin 9,3 % verloren gingen.   Mehr