Europa | Raps | Außenhandel

Ukraine als Lückenfüller

24.07.2019 (AMI) – Trotz jüngsten Meldungen über schwächere Erträge und geringe Ölgehalte – die Ukraine steht vor einer Rekord-Rapsernte und ist bereit, große Mengen davon am EU-Markt zu platzieren. Das wird aber auch nötig sein, damit die EU ihren Bedarf decken kann. Eines lässt sich schon jetzt sagen: Ohne die Ukraine geht es nicht.

Bereits 2018 war das EU-Ernteergebnis für Raps eher enttäuschend ausgefallen. Grund war seinerzeit die Trockenheit in Westeuropa gewesen, die besonders in den größten Rapserzeugerstaaten der Gemeinschaft Ertrag gekostet hatte. Die Ernte verfehlte das Vorjahr deutlich, während sich der Verbrauch nur leicht reduzierte, sodass die Versorgungslücke und der daraus resultierende Importbedarf der Gemeinschaft größer als im Vorjahr ausfielen.

Doch schon im Wirtschaftsjahr 2018/19 sollte das letztendlich nicht zum Problem werden, da vor allem größere Importmengen aus der Ukraine die Lücke füllten und die Ölmühlen daher nicht so knapp versorgt waren, wie von Anbieterseite erwartet. Ein für Rapserzeuger enttäuschender Preisverlauf war die Folge. Enttäuschend deshalb, weil viele infolge der knapperen Versorgung auf kräftige Preissteigerungen gesetzt hatten, diese dann aber nicht eintraten. Spitzenpreise waren in Deutschland – ungewöhnlicherweise – in den Monaten kurz nach der Ernte zu erzielen, danach ging es abwärts und bis Saisonende sollten sich die Preise auch nicht mehr befestigen. Auch 2019 wird eine knappe EU-Rapsernte erwartet. Ob und wie die Deckungslücke, die sich daraus ergibt geschlossen werden kann erfahren Sie in der vollständigen Analyse im Markt aktuell Ölsaaten und Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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