Scharfer Rückgang der Braugerstenpreise
Die Hausse ist vorüber, die Getreidepreise geben nach. Wie schon in den Wochen zuvor konzentriert sich das Geschäft auf Partien der Ernte 2019. Daher sind auch nur hier die Preiskorrekturen sichtbar, denn alterntige Ware hatte sich zuletzt nur unwesentlich verteuert und muss daher nun auch nicht nennenswert nach unten korrigiert werden. Auf Erzeugerebene schwächten sich die Gebote für Brotgetreide ex Ernte im Streckengeschäft um 4-5 EUR/t gegenüber Vorwoche ab. Damit hat sich der vormals hektische Getreidemarkt spürbar beruhigt, die Feiertags-, und regional zudem Ferienwoche, tat ihr übriges.
Sehr vereinzelt kaufen Verarbeiter kleine Mengen, um den Anschlussbedarf zu decken, Sie gehen davon aus, dass es keine frühe Ernte 2019 geben wird und sichern sich die beiden ersten Juli-Wochen. Damit lebt das Geschäft auf Großhandelsebene auf, zeigt aber bislang wenig Sogwirkung auf Erzeugerebene. Partien ex Ernte werden kaum noch kontrahiert. Verarbeiter gehen von üppiger Versorgung aus, nicht nur vor dem Hintergrund angehobener Ernteschätzungen in Europa, sondern vor allem wegen der guten Aussichten in den Konkurrenzregionen Russland und Ukraine. Nicht nur, dass von dort mehr Ware direkt in die EU kommen könnte, am Exportmarkt werden diese beiden Regionen, sofern nicht etwas Unerwartetes dazwischenkommt, für hohen Verdrängungswettbewerb sorgen und damit dem EU-Markt seine EU-Ware lassen. Erzeuger ziehen sich aufgrund der unattraktiven Preise zurück, weniger als 160 EUR/t für Mahlweizen und weniger als 140 EUR/t für Gerste, Hafer und Roggen, die aktuell frei Erfasserlager geboten werden, werden nicht akzeptiert.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien