Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenernte in den USA schreitet voran

15.06.2022 (AMI) – Hitze und Trockenheit in den US-Anbaugebieten sorgen für Unsicherheit. USDA erwartet geringere US-Getreideernte 2022.

In den vergangenen Tagen konnten sich die Weizenkurse in Chicago vergleichsweise stabil um die Linie von 17,70 USD/bu halten. Erst der stärke Dollarkurs und vor allem die schnellere Ernte sorgten für spürbaren Druck auf die Notierungen, die auf die Linie von 10,50 USD/bu zurückgingen, aber so am 14.06.2022 gegenüber Vorwoche nur marginale 14 EUR-Cent/t Minus aufwiesen. Die 369,18 EUR/t lagen nur unwesentlich unten den 369,32 EUR/t am 07.06.2022. Zuvor hatten Hitze und Trockenheit im Mittleren Westen der USA und im Westen Europas für Unterstützung der Kurse gesorgt. Druck, jedenfalls an der CBoT, baute allerdings der aktuelle USDA-Bericht auf, da die Ernteprognosen für Soft Red Winterweizen und Sommerweizen zur Vormonatsschätzung angehoben worden waren. In Kansas reagierten die Börsennotierungen auf die reduzierte Ernteschätzung für Hard Red Winterweizen am gleichen Tag allerdings mit leichtem Kursplus – die Vormonatsschätzung wurde um 1,4 % reduziert. Am Börsenvortag waren die Kurse an allen drei Weizenbörsen in den USA von Schwäche geprägt. Wie immer vor dem USDA-Bericht wurden Risikopositionen aufgelöst, was die Kurse schwächte. Spekulationspotenzial bietet auch die Unsichere Lage in der Ukraine. Die unsichere Höhe der Ernten beziehungsweise, wie man diese auf sicheren Routen an den Weltmarkt bringt, begrenzten in den Tagen zuvor den Kursspielraum nach unten, da die Verhandlung über die Öffnung sicherer Wege über das Schwarze Meer ohne Ergebnisse blieb.

Die Tiefpunkte zu Beginn des Monats konnten die Maiskurse in Chicago zuletzt deutlich hinter sich lassen, wenn aktuell auch bereits wieder leichte Schwächetendenz vorherrscht. Sorgen um witterungsbedingte Ertragseinbußen in den USA und die Prognose über ein knapperes Angebot

ließen zum Wochenende die Kurse fünf Tage in Folge steigen. So schloss Chicago am 14.06.2022 mit 289,40 gut 9 EUR/t über Vorwochenlinie. Zuletzt belasteten die sich dem Ende entgegenneigende Maisaussaat und die Prognose günstigerer Vegetationsbedingungen sowie die schwachen Weizenkurse. Und auch der feste, exportbelastenden Dollarkurs sorgte für Druck.

Gleichzeitig schreitet die US-Aussaat weiter voran und ist zu 98 % abgeschlossen, was eine Steigerung 4 % zur Vorwoche darstellt.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!




Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kälteeinbruch treibt Kurse

25.04.2024 (AMI) – Vor allem Kontrakte auf die Ernte 24 tendierten deutlich fester. Der Wintereinbruch in weiten Teilen Europas nach der vegetationstreibenden, warmen, ersten Aprilhälfte schürt die Sorgen um Ertragseinbußen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Wettermärkte treiben Sojanotierung

24.04.2024 (AMI) – Prognostizierte Niederschläge in den USA stützen die Sojakurse, da die Aussaat verzögert werden könnte. Unterstützung bieten zudem lebhafte Kontraktkäufe nach dem 7-Wochentief.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr