Welt | Soja | Terminkontrakte

Rege US-Sojaölnachfrage beflügelt Sojanotierungen

07.09.2017 (AMI) – Die auf Hochtouren laufende US-Biodieselproduktion sorgt für rege Sojaölnachfrage und lässt die Kurse in Chicago steigen. Dies beflügelt auch die US-Sojanotierungen. Gleichzeitig werden im September noch umfangreiche Käufe Chinas erwartet.

Die Sojakurse in Chicago hatten auf Grund des US-Feiertages zu Beginn der aktuellen Woche nur eine verkürzte Handelswoche hinter sich. Dennoch erzielten die Notierungen auf Sicht der vergangenen sieben Tage ein kräftiges Plus von mehr als 4 % und schlossen zuletzt auf den höchsten Stand seit Anfang August 2017. Treibende Impulse gingen von den festen US-Sojaölkursen aus, die auf 9-Monatshoch stiegen und die US-Bohnen, die als hier als Rohstoff dienen, mit nach oben gezogen haben. Trotz einer unerwartet hoch ausgefallenen Sojabohnenverarbeitung im Juni waren die Sojaölbestände im Vergleich zum Mai um 10 % gefallen. Grund ist die Rekordproduktion von US-Biodiesel, die auf Sojaöl basiert. Da die US-Sojaölbilanz anhaltend eng bleibt, dürfte das Aufwärtspotential noch anhalten.

Gleichzeitig hat auch die chinesische Sojaverarbeitung die margen- und nachfrageschwache Phase hinter sich gelassen und fragt vermehrt Bohnen nach. Allerdings wurde vor allem auf dem Spotmarkt gekauft, um die vorderen Positionen zu versorgen. Der chinesische Analysedienst JCI sieht die Bedarfsdeckung für Oktober jedoch nur bis zu 30 % gedeckt, für November wird sogar noch ein Bedarf von 95 % erwartet. Da im Vorjahreszeitraum für Oktober rund 75 % und für November 40 % die Versorgung deutlich früher gesichert wurde, dürfte noch erhebliches Importpotential im September bestehen. Für die kommende Saison dürfte jedoch die chinesische Nachfrage vermehrt aus eigenen Anbau bedient werden. Die Sojaanbaufläche wurde zu Lasten von Mais um knapp 10 % ausgebaut, sodass bis zu 1,5 Mio. t weniger aus dem Ausland eingeführt werden dürften.

Wie geht es weiter am internationalen Sojamarkt? Wie wird sich der Hurrikan Irma, der sich den USA nähert, auswirken? Bleiben sie mit dem AMI Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten stets umfassend informiert. Sichern Sie sich Ihren Zugang zum Expertenwissen und besuchen Sie uns gleich im Shop.

Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kälteeinbruch treibt Kurse

25.04.2024 (AMI) – Vor allem Kontrakte auf die Ernte 24 tendierten deutlich fester. Der Wintereinbruch in weiten Teilen Europas nach der vegetationstreibenden, warmen, ersten Aprilhälfte schürt die Sorgen um Ertragseinbußen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Wettermärkte treiben Sojanotierung

24.04.2024 (AMI) – Prognostizierte Niederschläge in den USA stützen die Sojakurse, da die Aussaat verzögert werden könnte. Unterstützung bieten zudem lebhafte Kontraktkäufe nach dem 7-Wochentief.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr