Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte Mais: Kursauftrieb beendet

10.10.2024 (AMI) – Mais im Spannungsfeld zwischen flotter US-Ernte, exportbremsender Dollarbefestigung, festem Rohöl, Positionsbereinigung vor dem USDA-Bericht und stetigem Export.

Die Maiskontrakte in Chicago habe bislang unruhige Handelstage hinter sich. Dies umso mehr als neben den kursbildenden äußeren Faktoren auch die Positionsbereinigung vor dem anstehenden USDA-Monatsbericht im Fokus steht. So sorgte die laufende US-Ernte unter absehbar warmen und trockenen Bedingungen für Kursdruck, ist sie noch immer deutlich flotter als üblich und die unveränderte Einschätzung von zwei Drittel überdurchschnittlicher Feldbestände unterstreichen die Erwartungen auf eine große Ernte. Profitieren konnten die US-Maiskurse zwischenzeitlich auch von festen Rohölnotierungen, die die Wettbewerbsfähigkeit von Ethanol verbessern sowie von der Festigkeit des Weltweizenmarktes, der auf Mais abstrahlte. Hinsichtlich der Exporte sind sich die Börsianer uneins: auf der einen Seite beeinträchtigt der feste US-Dollar die Wettbewerbsfähigkeit, auf der anderen Seite werden von umfangreichen Lieferungen Richtung Mexiko sowie knapp 1 Mio. t Exportverkäufe in der 40. KW berichtet.

So wechselten sich zwar seit dem Zwischenhoch am 02.10.24 die Kursrichtungen täglich ab, aber es ging immer etwas stärker nach unten als nach oben. Und so schloss der Fronttermin am 09.10.2024 auf 4,21 USD/bu, umgerechnet 151,27 EUR/t und damit 4,33 USD/bu (153,80 EUR/t), 2,7 % unter Vorwochenlinie.

In Paris taumeln die Maiskurse ebenfalls, können sich aber mit Unterstützung schlechter Ernteaussichten in der EU und der extrem langsamen Ernte in Frankreich etwas besser behaupten. Er verlor zur Vorwoche 1,4 % an Wert. Der Fronttermin schloss am 09.10.24 auf 213,25 EUR/t und damit 3 EUR/t unter Vorwochenlinie. Neben dem Druck, der von der laufenden Ernte aus den USA herüberschwappt, sorgen auch die hohen Importe für negative Stimmung. Die Europäische Kommission meldet zum 06.10.24 Maisimporte, die mit 5,43 Mio. t rund 10 % über den 4,96 Mio. t des Vorjahreszeitraumes liegen. Und die notwendigen Importe wird der derzeit schwache Euro sogar noch verteuern.

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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
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