Europa | Kartoffeln | Markttrends

Unsicherheiten am europäischen Kartoffelmarkt

30.10.2024 (AMI) – Die Kartoffelernten 2024 sind in Westeuropa recht groß, was Fragen aufwirft. Wer hat zu viel und wie wird sich dies auf die Preisentwicklung auswirken. Die Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt der AMI geben Antworten.

Auch wenn noch immer nicht alle wichtigen Anbauländer ihre amtlichen Daten zur Kartoffelernte 2024 vorgelegt haben, scheint längst klar, dass es für die kommenden Monaten reichlich Kartoffeln gibt. Diese kommen aber nicht jedem Marktsegment zugute, wie die Analyse von Anbautrends zeigt. Etwas überfordert könnte weiterhin das Segment der tiefgekühlten Pommes frites sein. Dafür wurden Produktionskapazitäten ausgeweitet, für die es zumindest aktuell keinen Bedarf gibt. Allerdings kam die Erzeugung von Rohstoff dem nach, was nun für unsichere Zeiten sorgt.

Die Verkäufe von Speisekartoffeln bleiben nach lebhaften Bevorratungsaktionen relativ stetig. Das hat mit Ernteausfällen in Süddeutschland und auf dem Balkan aber auch mit Qualitätsbeeinträchtigungen zu tun. Frittenrohstoff indessen wird nur aus dem Vertragsanbau von den Verarbeitern aufgenommen. Wer Verarbeitungskartoffeln vertragsfrei angebaut hat, sieht sich der Herausforderung gegenüber, diese nun am Markt unter zubekommen. Offensichtlich haben die Hersteller von Pommes frites ein Absatzproblem am EU- und am Weltmarkt. Letzterer hatte sich bisher aber für die Anbieter sehr positiv entwickelt. Da für den Anbau 2024 Pflanzgutknappheit herrscht, wurde alles in die Erde gesteckt, was dazu tauglich erschien – auch viele Doppelnutzungssorten. Wo die nun Kunden finden, ist auch eine offene Frage.

Wie Zahnräder greifen die verschiedenen Teile des europäischen Kartoffelmarktes ineinander. Um da den Überblick zu behalten und rein spekulativen Betrachtungen etwas entgegensetzen zu können, bietet die AMI wieder ihre Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt an. Die Marktchartsammlung stellt nicht nur Daten zur besseren Übersicht längerfristiger Trends in Grafiken dar, sondern erläutert nach jedem Kapitel auch die wichtigen Zusammenhänge. Am Ende bietet die Prognose der Kartoffelverwendung in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2024/25 einen zugespitzten Ausblick auf den möglichen weiteren Marktverlauf.


Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte Weizen: Konträre Kursentwicklung

07.11.2024 (AMI) – EU-Getreide steht bei Ausschreibungen meist nur in zweiter Reihe oder wird in nur geringen Mengen geordert, was die Kurse drückt. US-Weizen legt aufgrund schlechter Feldbestandsbonituren zu.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: US-Sojaernte fast beendet

06.11.2024 (AMI) – Die US-Erntearbeiten sind regional bereits beendet. Der Druck aus der laufenden Ernte auf die Kurse klingt allmählich ab. Die rege Exportnachfrage bietet den Sojakursen Unterstützung. In Paris gibt es den neuen Rapsfronttermin Februar 25, der auf Wochensicht nachgab.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Weniger Weizen 2024/25

04.11.2024 (AMI) – Das USDA taxiert in seinem aktuellen Monatsbericht die globale Weizenerzeugung 2024/25 auf 794,08 Mio. t.   Mehr